Kreativität vs. Klimakleber I Kunstaktion statt Polarisierung I Kunst als Protest I Kunst oder Leben I+Video I Vorletzte Generation

 Die „Letzte Generation“ protestiert falsch und erzeugt ein Hassklima, statt eine Veränderung der Strukturen und des definitiv dringenden Handelns zum Klimaschutz. Kunst als Protestaktion hat eine lange Tradition.

Fangen wir mal mit Hieronymus Bosch an, gehen über Van Gogh und Monet mit ihren jeweiligen Stilrichtungen in die Zeit von Joseph Beuys und zuletzt auch die kirchenkritischen Fotos und Installationen von Frank Gebauer, die er in der Ausstellung „In Spiritus Sanctus“ gezeigt hat im November 2022 in der Galerie KiR in Oberhausen.

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Zu jeder Zeit war Kunst ein Protest gegen alte Strukturen.  Wie auch der Dadaismus um die Zeit des ersten Weltkriegs entstand mit seiner neuen Form von Literarischer Interpretation nach Außen. Es brach alte Strukturen in der Szene der Literatur. Monet mit seinem Impressionismus in der bildlichen Kunst brach das Bürgertum auf, dass sich nur von Porträts und Landschaftsmalerei Bilder ins Haus hing. Neues war verpönt. Monet war neu. Monet war nichts zu Anfang seiner Karriere, genau wie Cezanne. Ihre Kunst und später der Dadaismus bewegte auch die Politik und bürgerliche Strukturen. Dada war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Darstellung der Literatur, die es so noch nicht gegeben hat.

Ein weiteres modernes Beispiel für Kunstprotest ist der chinesische Künstler Ai Weiwei, der sein Land regelmäßig mit seiner Kunst „angreift“. Er ist so populär, dass er mit seinen Skulpturen und Installationen Menschen zu anderen Gedanken bringt in seiner Heimat, wo es auch nicht so einfach ist seine offene Meinung zu sagen.

Zu jeder Zeit entstand Kunst als Protestaktion. Aber die Protestaktion der „Letzte Generation“ ist weniger Kunst, sondern eher Zerstörung von Kunst, nur um auf ein generelles weltweites Problem aufmerksam zu machen: Klimawandel und Treibhauseffekt. Das Problem, dass man seit den 1970er Jahren durch die Berechnungen des Club of Rome zur Kenntnis genommen, aber zu wenig gemacht hat, weil es in Augen der großen Industrie Geld gekostet hätte, statt Profite zu machen. Niemand denkt dort in langfristigen Anlagen oder in der Politik über die Legislaturperiode hinaus. Man möchte nichts Unpopuläres machen, um wiedergewählt zu werden. Doch manchmal sind gewisse Schritte nötig, wie es auch die Diskussion um den Einbau von Katalysatoren in den Autos bis zur gesetzlichen Einführung gab.

Eindeutig sind die vorausgeschauten Zeichen auf einen Klimawandel in den letzten 15 Jahren eindeutig zu sehen. Ignoriert wird es immer noch von vielen Politikern, großen Aktienunternehmen und auch in Teilen der Bevölkerung.

In dieser Zeit, als die „Fridays for Future“ auf die Straßen mit ihrer Inspirationsquelle der Greta Thunberg für mehr TUN friedlich protestierten und auch einiges weltweit wieder für mehr Diskussionen anregte. Dann kam die Coronapandemie 2020. In meinen Augen wurde sie dafür z.T. auch genutzt, die Menschen runterzufahren, sich auf die Gesundheit und die Sorge der Familie zu konzentrieren, als auf die Straße zu gehen für den Klimaschutz. Das ist jetzt weit hergeholt. Aber ein kleiner wahrer Kern kann dabei sein. Es waren so viele andere Dinge einfach nicht weitergeführt worden. Die Coronapandemie hat Maßnahmen für Klimaschutz praktisch eingefroren, obwohl eindeutig zu erkennen war, dass es durch die Pandemie weniger CO2-Ausstoß gab. Natürlich gab es das Problem Firmen zu unterstützen. Auch ich als Kleinunternehmer war ja zwei bis drei Monate praktisch ohne Verdienst zu Hause.

Die Medien zeigten täglich Todeszahlen, brachten Angst in die Wohnzimmer. Der Mundschutz an allen Orten fühlte sich für einige eher als ein Freiheitsraub an, als die Situation der Unwissenheit von Medizin und Politik den Virus einzuschränken. Es bildeten sich Menschentrauben, die die Bezeichnung „Querdenker“ bekamen und im Internet tauchten Kunst- oder Fakenews-Videos auf, die es extrem schwierig machten Wahrheit und Lüge auseinander zu halten. Noch heute, gerade offiziell in Deutschland erst im März 2023 beendete Pandemiesituation, hängt vieles noch nachträglich in der Luft.

Warum schreibe ich das alles?

Weil es mit der Entwicklung der „Letzte Generation“ zu tun hat und alles miteinander zusammenhängt in meinen Augen. Die Generation der Jugendlichen, die selbst auf die Straße gingen zu Zeiten der friedlichen Demonstrationen von „Fridays for Future“ haben durch die Pandemiegesetze schwierige Schuljahre hinter sich, genauso die Studenten und Studentinnen. Die Politiker in unserer föderalen Struktur haben definitv die Schüler und Schülerinnen mit ihren Familien komplett allein gelassen. Der Druck Lernstoff nachzuholen, der sich in den letzten Jahrzehnten nicht wesentlich zum Positiven verändert hat, brauchte ein Ventil.

Die Angst vor Corona war bei den Jugendlichen eher weniger problematisch, weil sie weniger gefährdet waren. Nichtsdestotrotz haben sie Maßnahmen ergreifen müssen, die ihnen die ältere Generation, also ich in Form der „Vorletzten Generation“ vorgeschrieben hat. Die Wetterkapriolen von Hitze und Dürre, die auch damit zusammenhängenden Flüchtlingsproblematik, das Ausbleiben von Unterrichtsstunden und auch Demonstrationen für den Klimaschutz hier und richtigen Treffen mit Menschen gleichen Alters, die sich dafür einsetzen, wurde nun vor einem Jahr zu einem Ventil. Es ist wie das Öffnen der Büchse von Pandora.

In meinen Augen sahen sie eine Möglichkeit mehr Aufmerksamkeit zu erregen, um wieder den Klimawandel in die Diskussion einzubringen endlich etwas zu unternehmen, indem sie mit ihren Aktionen sich auf Straßen zu kleben und Kunst in Museen mit Essen zu bewerfen statt mit einer Demo weiter immer weniger beachtet zu werden. Das Organisieren einer Demo oder die Pressearbeit ist eben nicht immer mit Erfolg verbunden und kann zu Resignation führen. Der Wille spektakulär mitzuteilen, dass beim Klimaschutz mehr getan werden muss, wurde geboren

Ich kann ein gutes Beispiel geben aus eigener Erfahrung. Denn ich war beim „radikaleren“ Verein Robin Wood Anfang der 1990er Jahren statt bei Greenpeace.

Greenpeace wollte immer geschulte Kletterer für ihre Aktionen. Robin Wood wollte, egal wie, Aufmerksamkeit erregen und auf das Waldsterben aufmerksam machen, dass durch den Treibhauseffekt drohte. Siehe da: Die Zukunft zeigte, dass Robin Wood recht hatte. Dreissig Jahre später bewahrheitete sich die weise Voraussicht und es zeigt auch, dass die Aktionen damals etwas zwar bewegt haben, aber dennoch das Thema auf die Tagesordnung der Politik gebracht haben. Außerdem wurde das eigene Gewissen beruhigt, etwas getan zu haben. Zu dem Zeitpunkt bewegten die Aktionen die Bundesregierung, um das Beispiel nochmal zu nennen, den Katalysator verpflichtend in Autos einzubauen, um das Waldsterben durch Schwefeldioxide und Stickoxide zu verhindern. Immerhin hat sich da nach langer Diskussion eine Bereitschaft gezeigt und die Aktionen und Demonstrationen im kleinen Rahmen tatsächlich auch zu einem TUN.

Und ehrlich sage ich: Es war nicht nur beruhigend für das eigene Gewissen, sondern wir haben im kleinen Bereich etwas bewegt. In meiner Geburtstadt Bottrop haben wir einige Dinge vorgeschlagen zur Verbesserung der Stadtökologie. EinigeDinge sind von der Politik aufgenommen und tatsächlich ausgeführt worden, auch wenn sie den parteilichen Stempel der stadtregierenden SPD hatte. Es wurde gemacht. Wenn auch nicht genug, aber wenigstens etwas.

Anders ist das bei der „Letzte Generation“. Sie sind bereit zwar friedlich Straßen zu blockieren, aber riskieren selbst ins Kreuzfeuer zu geraten. Die Anfänge, um in die Aufmerksamkeit zu kommen musste spektakulär sein. Also wurden wertvolle alte Bilder in Museen mit Essen, wie Suppen und Tomaten beschmiert. Doch hat das eher Unmut und Hass auf die Protestierenden gebracht statt über die Problematik des Klimawandels zu sprechen und weitere Entscheidungen zu machen. Gleichzeitig musste die Ampelregierung nun noch etwas ändern in den Richtlinien ihres Koalitionsvertrags, denn der Krieg in der Ukraine hat tatsächlich alle hochtrabende Pläne eines sinnvollen Klimaschutzes mit Gas aus Russland durch die Abhängigkeit von Russland zunichte gemacht. Doch um die Wirtschaft am Laufen zu halten und Arbeitsplätze zu sichern, mussten wiederum unpopuläre nicht klimaschützende Maßnahmen ergriffen werden. Im Gegensatz dazu wurde die „Letzte Generation“ ebenso genötigt weitere spektakuläre Aktionen zu machen, um den Klimaschutz wieder ins Rampenlicht zu bringen.

Weitere kürzliche Aktionen, wie das Aufkleben auf die Düsseldorfer Landebahn oder auf eine wichtige Pendlerstraße zwischen Bottrop und Essen, brachten eher Unmut in der Bevölkerung ohne überhaupt über die Situation des Klimas zu reden. Es entstanden Kosten in Millionenhöhe, die der Steuerzahler nun wieder berappen muss oder eine mögliche Versicherungserhöhung bei den Folgeschäden.

Menschen, die sich auf einen Feierabend gefreut haben, kamen nicht nach Hause, Menschen, die sich auf einen geruhsamen Urlaub durch Erholung vom täglichen Arbeitsstress gefreut haben, standen mit den Folgekosten auf dem Flughafen und ärgerten sich mit Sicherheit tierisch über diese unsinnige Klebeaktion. Die zudem mehr CO2-Ausstoss gefördert hat durch die in der Warteschleife um den Düsseldorfer Flughafen fliegenden ankommenden Flugzeuge. Das hat wenig mit Protest für besseren Klimaschutz zu tun.

Wie entstand die Idee zum Kunstvideo?

Um ein Verständnis zu geben für mein Video, das durch die Fotos von Frank Gebauer und die dadaistische Interpretation von Kurt Schwitters „Die Ursonate“, inszeniert von Thomas Frahm, inspiriert wurde.

In dem Moment als ich mich bereit erklärt habe, mich nackt auszuziehen und mich mit Eier und Tomaten bewerfen zu lassen, habe ich mir gesagt, dass genau das es sein sollte, was die „Letzte Generation“ machen sollte. Sie sollte Kunstaktionen machen, nicht sie bewerfen. Ich war das lebendige Bild eines alten Meisters, das sozusagen in einem virtuellen Museum beworfen wurde. Aus Protest, damit es nicht wieder geschieht, habe ich mich dort hingestellt. Doch nur das entstandene Foto von Frank Gebauer „Blutbraut“ sollte nicht allein stehen. Ich wollte daraus mehr machen.

Das Protestfoto zur Protestaktion der „Letzte Generation“ hing in meiner Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ neben 8 weiteren Kunstwerken von Ruhrgebietskünstlern. Ich habe dadurch nicht nur das Foto und die Situation in meiner kuratierten Ausstellung im April 2023 im Schaubüdchen, Ursulastr. 24 in Bochum gehabt, sondern gleichzeitig auch die exklusive Premiere des Films, das alle vor Ort zum Nachdenken anregte und mich bestätigten. Man muss was für Klimaschutz tun. Aber Protest ist immer eine Sache von Vernunft und das Wie. Das Wie entscheidet, ob die Politik bereit ist, mit jemanden über ein Problem zu sprechen. Die Politik kann auch ignorieren. Sie kann aber die Dinge annehmen und verändern. Das ist in der Demokratie eine sinnvolle Möglichkeit. Außerdem gibt es mehrere Parteien. Sie werden über den Protest sprechen und dann auch entscheidende Vorschläge machen, die irgendwann gesetzlich umgesetzt werden können. Das dauert nur oft einfach viel zu lange. Das ist auch der Teil von Frust, den die „Letzte Generation“ hat. Alles dauert zu lange. Ihre Kinder sollen nicht in Armut und schlechtem Klima leben. Sie sollen Schnee im Winter haben und einen Sommer, der nicht zu lange zu heiß ist.

Das Video entstand als Protestaktion gegen die „Letzte Generation“ und ihrer jetzigen Form des Protests und Demonstrieren für besseren Klimaschutz. Das Beschmieren von hochempfindlichen alten Bildern mit Essen ist so oder so sehr zwiespältig. Wegen des Klimawandels stecken Menschen in der Sahelzone in einer Hungersnot, während hier für genau diese Situation Kunst beworfen wird, die nichts für die Situation kann. Das widerspricht dem ganzen Tun in Sachen der Vernunft.

Allein das Kleben auf der Straße bringt mehr Unmut ein, weil es durch die entstehenden Staus eher eine Erhöhung des CO2-Ausstosses erzeugt, als es verhindert. Der Kerosinausstoß in der Luft von Flugzeugen in der Warteschleife ist auch nicht besser. Außer das die „Letzte Generation“ wieder durch die Presse geht mit ihren Aktionen, ändert es nichts. Die Bereitschaft das Politiker mit mit der „Letzte Gereration“ zu sprechen und kompromissfreudige Veränderungen herbeizuführen sinkt dermaßen, dass sie nun schon fast als eine terroristische Vereinigung gilt, obwohl noch niemand umgebracht wurde. Eine Partei am rechten Rand, die an den Klimawandel nicht glaubt schaut zu und reibt sich die Hände, weil dadurch noch mehr Leute zu Protestwählern mutieren.

Die Straßensperrungen ohne Anmeldung bei der jeweiligen Stadt, ist eher fatal gegenüber Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei, die in ihren lebenswichtigen Aufgaben behindert werden. Auch da sinkt das Verständnis stark, zumal dadurch schon eine Person bei einem Unfall während der Klebeaktion nicht rechtzeitig Hilfe bekam und verstarb.

Wenn Robin Wood eine Straße gesperrt hat, dann war das immer als Demonstration angegeben worden und genehmigt von der Stadt. So konnte ein Rettungswagen und die Feuerwehr im Einsatz immer wissen, wie sie am besten ihren Weg fahren konnten. Auf Gebäude kletterten wir ohne Genehmigung. Das galt als Hausfriedensbruch, der allerdings immer durch die Anwälte des Vereins abgewendet werden konnte durch die Form des friedlichen Demonstrierens und freien Meinungsäußerung. Pressewirksam genug war es in jedem Fall!

Die Befürchtung, die ich sehe ist, dass es durch Resignation, die ich selbst erlebt habe vor 30 Jahren, eine Veränderung in Kürze stattfinden kann. Ich habe im Laufe der Zeit zwar gesehen, dass sich was tut, aber viel zu wenig. Ich sehe es auch heute noch. Es ist immer noch viel zu wenig. Und Deutschland allein kann nicht alle Länder der Erde zum Folgen zwingen. Andere Länder sind auch schon viel weiter, wie Norwegen oder Schweden. Auch wenn es schon längst nach 12 ist. Im kleinen Rahmen kann man dennoch etwas tun und Vorreiter und Vorbild werden. Das ist der Sinn der Sache. Einer muss anfangen, um andere zu bewegen mitzumachen. 

Ich jedoch sehe die Gefahr, dass eine Eskalation stattfinden kann, wenn diese Form des Protestes weitergeht. Wie in den 1970er Jahren gründete sich aus der Studentenrevolte der 1968er Generation heraus die linke Terrororganisation RAF. Schon jetzt wird die „Letzte Generation“ für ihre friedliche Klebeaktion auf Straßen, Flugbahn und Beschmieren von Kunst in Museen als Terroristen angesehen.

In keiner Weise hat die RAF jemals eine Chance gehabt einen Staat so umzukrempeln, auch wenn sie von der Deutschen Demokratischen Republik unterstützt wurde. Heute sind es die Reichsbürger auf der anderen rechten Randseite in Deutschland, die verblendeter nicht sein können und nicht mal das Grundgesetz anerkennen und in einer anderen Welt leben möchten. Sie sind ein weiteres Beispiel die zu einer Form der Gewalt führen kann, die zu nichts führt außer Unschuldige ins Fadenkreuz zu bekommen.

Es ist nur noch ein kleiner Schritt, bis die Gewalt entweder innerhalb der bisher friedlichen Demonstration von Kleben auf der Straße hin zu einer Form von Absägen von Strommasten ist und damit auch eine weitere Gefährdung hervorruft. Es ist nur ein kleiner Schritt, dass es Gewaltbereitschaft der Betroffen im Stau z.B. erzeugt, nämlich selbst Hand anzulegen bevor die Polizei ihren Einsatz hat. Es muss nur einmal das Fass zum Überlaufen gebracht werden. Es muss nur ein Toter dabei sein bis die Sache eskaliert, obwohl sie es schon hat.

In meinem Video sieht man es nicht, aber wer am Ende ist der Schrei synchronisiert eines „Klimaklebers“ der „Letzten Generation“, als ihn ein wütender Autofahrer über den Fuß gefahren ist. Nur ein klein wenig mehr hätte gereicht um die Eskalationsstufe zu erhöhen.

Deswegen ist mein Appell aus der eigenen Erfahrung heraus: Macht mit Kunst Proteste, nicht gegen die Kunst! Macht andere Protestaktionen für mehr Aufmerksamkeit zum Thema Klimawandel. Polarisierung hilft in der jetzigen Situation niemanden, sondern verstärkt die Gegenseite.

Macht Aktionen an den wirklichen Instituten, die den Klimawandel verursachen: Autofirmen, Stromerzeuger und an staatlichen Behörden und Parteien, die eben zu langsam arbeiten an dem Thema. Macht Petitionen, schreibt an Ministerien, macht Aufklärungsseminare, verteilt Flyer, sprecht in Fußgängerzonen mit den Menschen, handelt nicht gegen sie. Denn so, wie es jetzt ist polarisiert ihr das nur und erzeugt ein Hassklima.

Ich bin für die Einhaltung von Klimaschutz! Ich bin für das TUN für die Erde! Ich war immer auch ein Mensch, der sich für die nächste Generation eingesetzt hat, obwohl ich selbst keine Kinder haben kann. Ich habe immer an die Natur in erster Linie gedacht, dessen Artensterben rasant in den letzten 30 Jahren zugenommen hat. Ich kämpfe weiter jetzt, um auf Dinge aufmerksam zu machen, sensibilisiere, um über gewisse Themen zu sprechen, die wichtig sind. Nicht umsonst mache ich eine Ausstellung mit Abfällen, mit Flaschen auf Fotos, diese ironisch in Szene zu setzen in meiner jetzigen Ausstellung „Flaschengefühle“. 

Nicht umsonst mache ich einen Podcast mit einem Verein, der sich für Afrika einsetzt, der noch veröffentlicht wird. Ich denke nicht an Zahlen, an Follower oder ob es gefällt oder nicht, auch nicht an die Zielgruppe, weil es mir egal ist. Wer mich sehen oder hören will, der hört und schaut. Wer nicht, der nicht. Aber denjenigen, den ich erreiche, der ist einer. Der eine wird es weitertragen. Die eine Person wird es hören und weitergeben. Vielleicht erreiche ich auch bei einigen meiner Aktionen mehr als nur einen!

Ich spreche auch mit der Politik. Ich setze sie an einen Tisch und möchte wissen, was sie in meiner jetzigen Heimatstadt tut in Bochum. Es geht in meiner Ausstellung um Müll in Bochum, aber ich sehe über den Tellerrand. Müll aus Bochum landet irgendwie eben auch in Flüsse und am Ende an den Strand von Kenia und Thailand. Es ist nur ein Aspekt, den die „Letzte Generation“ durchziehen kann auf eine sinnvolle Art und Weise statt mit polarisierenden Klebe- und Wurfaktionen auf belebte Straßen und Museen. Der Schuss wird irgendwann nach hinten losgehen. Jetzt ist noch Zeit den Protest zu ändern, eine andere Form anzunehmen.

 

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Das ist der Sinn meines Films. Denn der Klimawandel hat längst begonnen. Wir können nur schnell noch das ein oder andere ändern, aber wir werden es erleben, dass er den Mensch auf der Erde und die Natur drumherum in seine Krallen bekommt und grundlegend verändert. Alles in einer kurzen Zeit von nur wenigen Jahrzehnten, die ich mit meinen Mitstreitern damals vor 30 Jahren vorausgesehen habe und die sich nun bewahrheitet. Ich werde es wahrscheinlich noch erleben, dass dieses zu späte Handeln größere Konsequenzen haben wird. Aber es kann auch vorher ein Komet auf die Erde stürzen oder ein Wahnsinniger eine Atombombe zünden. Alles ist möglich. Der Tod ist gewiss, so oder so. Machen wir das beste für die Lebenden. So wie ich lebenshungrig bin und es weitertrage.

Ich hoffe, dass meine Videoinstallation für ein besseres Protestieren für besseren Klimaschutz schaffen wird. Wenn nicht, dann ist das nicht schlimm für mich. Ich bin darüber hinweg zu resignieren. Ich mache einfach! Ich mache einfach auf Dinge aufmerksam, die mich berühren. Nicht umsonst habe ich die Kunstfigur des Ruhrpottologe entwickelt. Sie soll nicht nur die Sprache, den hiesigen Dialekt erklären, sondern sie kann einen Finger in Wunden legen. Als „Wissenschaftler“ für Vorschläge, die ich offen annehme und nach außen trage für eine bessere Welt vor Ort, nicht nur im Ruhrgebiet. Der kleine Regenbogen meines Logos zeigt die Möglichkeiten, die viele sind. Mein Weg geht weiter. Ich hoffe, dass die „Letzte Generation“ ihren Weg richtiger machen wird!

Geht einen besseren, einen sinnvolleren Weg mit besonderen Protestaktionen, die niemanden gefährden, dann habt ihr die Menschen auf eurer Seite. Das ist der Weg, wie der Mandalorian aus der epischen Star Wars Serie immer in seinem Glauben sagt. Das ist der Weg, den ich euch, der Letzten Generation als Vorletzte Generation mitteilen will. Ihr werdet mich überleben. Vielleicht…

In dem Video sind Elemente aus Videos entnommen, die ich in Youtube gefunden habe, unter anderem von Titel Thesen und Temperamente der ARD und der BILD. Die Quellenangabe ist jeweils am Ende des Films.

Ich hoffe, ich werde erhört. Ich hoffe, mein Protestvideo wird gesehen, es wird drüber diskutiert, nachgedacht und es wird eine neue Form von Protest stattfinden. Mit Kunst und Kreativität, nicht mit plumpen Kleben auf den Straßen und Bilder bewerfen, gibt es den wahren Protest für mehr Aufmerksamkeit.

Seid Kreativ! Das ist der Weg für den besseren Protest für Klimaschutz, den ich seit 30 Jahren fordere und der nicht in der Form eingetreten ist. Einfach weitermachen, aber anders!

Glück auf

Ruhrpottologe ‎André Brune 

Provokantfuriose Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ im Schaubüdchen Bochum mit 10 Künstlern

Erstmalige und zugleich diskutierfreudige Ausstellung von zehn Ruhrgebietskünstlern im Schaubüdchen mit dem Titel „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ startet am 16.4 mit einer Vernissage.

Die Frage, wie Klimaschutz am besten angegangen werden kann, bewegt mittlerweile bereits seit Jahren die Gesellschaft. Seit einigen Monaten erregt die Gruppe ‚Letzte Generation‘, die mit unterschiedlichsten Aktionen auf das Thema Klimaschutz aufmerksam machen möchte, die Gemüter und polarisiert: Während die einen es befürworten, dass sich die Aktivist:innen öffentlichkeitswirksam für das Thema einsetzen, missfällt anderen die Art und Weise des Protests, der mitunter auch Regeln und Gesetze missachtet.

Mit dem Für und Wider, dem Sinn und Unsinn von Aktionen zum Umwelt- und Klimaschutz setzt sich Ruhrpottologe André Brune in einer Videoinstallation kritisch auseinander. Diese ist Teil einer von ihm initiierten Ausstellung im Bochumer Schaubüdchen (Ursulastraße 24), in deren Rahmen er und neun weitere Künstler:innen, die allesamt der ,Vorletzten Generation Ruhrgebiet‘ angehören, vom 16. bis 30. April 2023 je ein Kunstwerk präsentieren.

Die Künstler:innen, die ihre Kunst zwei Wochen lang mit den Besucher:innen teilen, sind Frank Gebauer, Nicole Tenge, Bettina Ferrara aus Oberhausen, Brigitte von der Eltz aus Essen, Gordana Djukic aus Gelsenkirchen, Manuel Miermeister aus Hattingen, Daniel Pajonk aus Herne, Gilda Bräuer, Ralf Opiol, auch unter Metropiol bekannt, jeweils aus Bottrop sowie André Brune aus Bochum.

So unterschiedlich, wie das Ruhrgebiet zwischen seinem östlichen und westlichen Ende und wie auch jeder Mensch anders ist, so unterschiedlich sind auch die ausgesuchten Kunstwerke. Zu sehen sind verschiedene Genres: Neben Fotokunst und Mixed Media-Collagen werden abstrakte Kunst sowie Werke mit Ruhrgebietsbezug uvm. ausgestellt.

Die Vernissage beginnt musikalisch am 16. April 2023 um 14 Uhr mit dem Duo Patatras, deren Auftritt Ruhrpottologe André Brune bei einer Moderation für den Erhalt der Galerie 7 in Bottrop zum Event selbst ersteigert hat, und endet um 18 Uhr.

An den Sonntagen und zur Finissage am 30. April 2023 ist das Schaubüdchen in der Ursulastraße 24 in Bochum jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist frei. Alle Ausstellungsstücke sind von außen sichtbar angebracht und können jederzeit besucht und angesehen werden.