Früher war alles besser? I Ruhrgebiet erklärt Folge 4 I +Videopodcast I +Podcast #84

Uns geht es schlecht, alles ist schrecklich, es geht uns schlechter als früher, alles ist schlimmer geworden, das ist nicht mehr unser Deutschland oder früher war alles besser. Diese Angstmacherei und Meckerei geistert jeden Tag durch alle Sozialen Medien.

Geht es uns wirklich so schlecht? War früher wirklich alles besser? Mit diesem Thema räumen wir jetzt erstmal auf humorvolle Art auf , was im Internet so stark polarisiert, auch politisch.

Nur mit ironischem Humor kann man diese ewigen Nörgler und Meckerer entgegentreten, sie schweigend anlächeln bis sie hochrot wieder abziehen, denn meist denken sie nicht an das, was mal wirklich war, weil sie da noch nicht gelebt haben oder zu jung waren drüber nachzudenken oder sie wollen nicht drüber nachdenken.

Teaser zum Podcast:

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Zum Podcast zum Hören:

Die Meckerer und Nörgler zeigen mit den Finger auf andere, die für das eigene Elend, wenn es denn eins gibt, verantwortlich sein sollen. Sie meinen es ist alles schlimm.

Wir wollen natürlich nicht alles gut heißen. In jeder Zeit gibt es gute und schlechte Dinge, die auch die Politik mal besser mal schlechter in den Griff bekommt. Aber noch nie war die Politik nach dem zweiten Weltkrieg so an die Wand gestellt worden durch Lügen, die verbreitet werden statt genauer hinzusehen.

Und das Ruhrgebiet? Kann sich einer von uns weniger Brot kaufen. Ja, die Inflation hat uns einige Tantiemen weniger in der Geldbörse gelassen. Das Benzin ist teurer, war es aber auch zeitlich in den 1970er Jahren auch, sowie auch die Nebenkosten und Lebensmittel etc. blabla.

Durch einen guten Freund weiß ich auch, dass aber noch nie so viel gereist wird für sehr viel Geld trotz der angezogenen Preise. Die Deutschen lassen in Spanien den Larry raushängen. Aber das ist ein anderes Thema. Mit Sicherheit werden wir das ein oder andere innerhalb dieser mehr als eine Stunde laufenden Podcast weiter behandeln.

Aber definitiv fangen wir schon mal mit der Luft an oder mit den Menschen, die vor 100 Jahren nicht alt wurden. Es ging heiß her. Schlägereien waren an der Tagesordnung. Durch Alkoholeinfluss kam es auch in der ein oder anderen Situation von Vergewaltigung, die vertuscht wurden, weil Frauen nichts zu sagen hatten oder sogar zu Schießereien und man lese und staune: Messerstechereien.

In der Zeitung war das nicht unbedingt auf der Titelseite, wie in der BILD. Das tauchte meist als kleine Randnotiz entweder auf Seite 2 oder 3 auf. Die große Politik von Kaiser und Vaterland beherrschte die Tagesblätter. Männer lebten im Haufen in einem damals so genannten „Bullenkloster“. Da war nicht immer Eitel Sonnenschein. Wenn heute Asylanten in genauso einem Haus zusammen wohnen aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlicher Mentalität gibt es auch mögliche Auseinandersetzungen.

Der Euro ist nichts anderes als die Gründung der Deutschen Reichsmark, die nach der Gründung der Deutschen Reichs eingeführt wurde. Denn die unterschiedlichen Länder im Deutschen Reich hatten alle eine eigene Währung und es gab Zoll an jeder Grenze. Die Kindersterblichkeit war hoch. Die Menschen haben außer Sonntag bis zu 16 Stunden am Tag gearbeitet.

Im Bergbau hat man mit Spitzhacke gearbeitet, als es noch keinen Presslufthammer gab. Arbeitsschutz gab es nicht. Gewerkschaftsbildung oder Streiks wurden mit Waffengewalt niedergeknüppelt. Die Menschen wurden nicht alt.

Im ersten Weltkrieg war nur Zuckerrübe zu bekommen, weil der Welthandel mit Warenaustausch von wichtigen Lebensmitteln mit Deutschland durch eine Seeblockade verhindert wurde. Die Soldaten dafür bekamen besseres Essen als es zuhause möglich war. Frauen mussten Männerarbeit verrichten, weil diese an der Front war. Die Frauenbewegung konnte sich dadurch mehr durchsetzen. Wahlrecht für Frauen kam erst in der Weimarer Republik. Durch den Versailler Vertrag und die nicht bezahlten Reparationen wurde das Ruhrgebiet als das Herz Deutschlands besetzt. Es kamen die Nationalsozialisten, die letztendlich die Frau wieder als Gebärmaschinen für den kommenden Krieg sehen wollten.

Dann hat der zweite Weltkrieg viele Städte zerbombt, Menschen in aller Welt Not und Elend gebracht, der Holocaust war die Spitze des Eisberges. Die Kohle war nach dem Zweiten Weltkrieg erstmal wichtiger das Land wieder nach oben zu bringen. Die Wirtschaft brauchte Kohle zur Energieerzeugung für die Erstellung von „Dingen“, die die Welt brauchte. Die Luft und das Wasser vor Ort im Ruhrgebiet war mehr als krankheitserregend.

Die Wäsche wurde noch mit Waschbrettern gereinigt. Für Frauen war das ein Tagesjob, wofür sie nicht bezahlt wurden. Erst ab den 1960er Jahren gab es in den Haushalten Waschmaschinen. Kühlschränke gab es erst ab den 1950er Jahren erst wirklich in den Haushalten. Die Luft war verdreckt. Kriminalität gab es überall. Frauen hatten kaum was zu sagen. Es gab noch Plumpsklo und keine eigene Badewanne. Butter war sehr teuer. Es gab viele schlechte Dinge, aber man hat nicht genörgelt, weil es vorher noch schlechtere Lebensbedingungen gab.

Einhergehend ist der Müllberg gewachsen. Dann war die Subvention der heimischen Steinkohle teurer als Importkohle, Öl und Gas. Deswegen wurde der Abbau der deutschen Steinkohle beschlossen, was in Großbritannien schon längst passiert ist. Was wiederum schwierig im Strukturwandel war und Großbritannien auch eine schwierigere soziale Lage in den Kohlestädten gebracht hat. Das Ruhrgebiet dagegen ist zwar mit den Städten ärmer geworden, aber noch nie war das Ruhrgebiet attraktiver für Außenstehende. Es gibt viel Kultur, alte Industriemerkmale sind touristische Ziele geworden. Es gibt mehr Erholung. Das Ruhrgebiet ist derzeit in der Neuerfindung ihrer Region

Kurzum so schlimm manche Dinge heutzutage zu kritisieren sind, war es früher nicht schlimmer? Es geht uns besser denn je. Damit wollten wir mal weg vom ewigen Genörgel in den sozialen Medien. Allerdings nehmen wir Ergänzungen gern auf!

Glück auf!

‪@ruhrpottologeTV André Brune & ‪@JackTengo

Neuer Podcast startet! Ruhrgebiet erklärt #1 I Der Bergbau und seine Heiligen I Städte, Geschichte, Geschichten und Persönlichkeiten mit Jack Tengo I +Buchempfehlung I Licht im Schacht von Manfred Keller I +Videopodcast I +Podcast

Mit „Ruhrgebiet erklärt“ erscheint eine neue Podcastreihe zusammen mit Jack Tengo. Sie startet ihre Premiere am 31.8. um 12 Uhr und kommt ab sofort nun alle zwei Wochen auf Youtube und den Podcast – Kanälen.

Wir nehmen es auf Zoom für das lieber zuschauende Publikum auf und laden es auch gleichzeitig als Podcast hoch:

 

zu Sehen als Video im Youtube-Kanal :

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Collage: Manfred Keller. Licht im Schacht I Titelcover und Rückseite mit ISBN-Nummer (C) F.A. Gimmerthal KG Verlag

Schon lange wollte ich das ein oder andere von und über das Ruhrgebiet im Podcast erzählen. Es macht aber mehr Lust, wenn man jemand Gleichgesinnten trifft. Mit Jack Tengo habe ich zusammen schon den Quasselsalat bzw. Quasselkompott gemacht. Allerdings haben wir uns da über alltägliche Nachrichten mit Humor und Aufregung ausgelassen. So lustig und manchmal auch spannend das war, wir stellen diesen Podcast ab sofort ein. Zumal wir den nur sporadisch gemacht haben. In der ganzen Zeit hatten wir leider Todesfälle in der Familie und mussten uns um andere Dinge kümmern. Also lag es nahe nach seinem Schicksalsschlag von diesem Jahr abwartend nun zusammen diesen Podcast zu kreieren.

Nun starten wir neu mit dem Thema, was mich als Ruhrpottologe schon seit drei Jahren umtreibt und machen nun den weitaus spannenderen Podcast über das Ruhrgebiet auf.

Wir beginnen mit einer Buchbesprechung und nehmen das Thema abschließend nach unserem gemeinsamen Podcast über die Heilige Barbara nochmal auf und sprechen über die anderen vorhergehenden Schutzpatronen der Bergleute: Daniel, Anna, Christophorus und Andreas.

zu Hören als Folge Nummer 77 in der Podcast-Reihe „Ruhrpottologe unterwegs“ zu hören:

Als neue eigenständige Reihe “Ruhrgebiet erklärt“ zu hören und abonnieren:

Zum Autor und Buch

Manfred Keller, geboren 1940, ist Doktor der Theologie und war langjähriger Leiter der Evangelischen Stadtakademie in Bochum. Er hat ein knapp 50 seitiges Buch über die Verbindung der Heiligen mit dem Bergbau, darunter auch die schon von uns gepodcasteten Heilige Barbara, geschrieben.

Kurzweilig und spannend mit reichhaltigem Bildermaterial ist es zu lesen. Wir haben das Buch nicht nur zu empfehlen, sondern strickten mit den weiteren Informationen unter anderem den Podcast als Abschluss zur Heiligen Barbara, der größten Schutzpatronin der Bergleute.

Es ist neben einer Buchbesprechung, ein Thema, dass über die Jahrhunderte die Menschheit geprägt hat. Seit den menschlichen Aufzeichnungen haben die verschiedenen Berufszweige Götter gehabt, die bei den Römern Fruchtbarkeit für das Ackerland, den Wettergott oder auch bei Krankheiten einen unsichtbaren Gott angerufen. Die katholische Kirche hat das System durchaus sinnvoll ergänzt für ihre Art des Gottglaubens. Die Heiligen sind die „Vermittler“ zwischen dem Dies- und dem Jenseits, wenn man es so sagen kann.

Das Buch ist sehr empfehlenswert!*

Manfred Keller: Licht im Schacht – Heilige und Schutzpatrone der Bergleute

ISBN: 9783000606083

Verlag F.A. Gimmerthal KG

Licht im Schacht – Gimmerthal Verlag Bochum (gimmerthal-verlag.de)

Denn die katholische Kirche hatte im Gegensatz zum vorherigen römischen Vielgötterglaube ja nur einen einzigen Gott. Die Heiligen traten nun im Vergleich zu den alten Römern als Vermittler auf und wurden angerufen.

Bei steigendem Grubenwasser und drohendem Ertrinken wurde z.B. der Andreas angerufen, bevor es die Barbara wurde. Um einen dicken Flöz zu finden, rief man den Daniel an, den Visionär, dessen Überleben in der Löwengrube im alten Babylon auch „Gruben“-Namensgeber wurde in vielerlei bergbauworttechnischer Hinsicht.

Das Buch hat nur 48 Seiten und erzählt in einer extremen Kurzform die Geschichten der Heiligen und ihre Verbindung zum Bergbau. Dies ist aber so anschaulich gewesen, dass ich kurzerhand beschlossen habe, den ersten Podcast geschichtlich zu nutzen. Denn ohne die Heiligen wäre hier auch der Bergbau anders gelaufen. Auch die Architektur wäre eine andere. Die Barbara taucht in vielen alten Häusern als Relief oder in einer Ecke eingesenkte Statue auf.

Ohne Bergbau kein Ruhrgebiet. Dabei fing der Bergbau eher im Harz und Erzgebirge an, um Eisenerze, Kupfer, Salz und Silber abzubauen statt Steinkohle. Das kam alles hier erst viel später. Auch darüber werden wir berichten. Das Ruhrgebiet ist eine spannende Region.

Es umspannt interessante zusammenhängende Informationen. Es hat tolle Menschen hervorgebracht, auch prominente Persönlichkeiten, die wir besprechen werden, wie Heinz Rühmann.

Wir haben unzählige Themen auf der Agenda und ich bin erfreut diese nun nicht alleine den Zuhörern und Zuhörerinnen zu erzählen, sondern im Zwiegespräch mit dem sympathischen Jack Tengo, der aus dem Osten des Ruhrgebiets aus Werne an der Lippe kommt.

Mit ihm habe ich sozusagen meinen allerersten „Gast“-Podcast gemacht in meinen Anfängen als Ruhrpottologe vor drei Jahren. Wir sind gute Freunde geworden.

Freut euch also auf einen sehr interessanten Podcast über die Heiligen im Bergbau mit einer ordentlichen Prise Humor. Anfangs bei der Vorstellung erzählen wir aber auch, warum dieser Podcast in seiner Form längere Wartezeit hatte und wir nur sehr unregelmäßig podcasten konnten. Aber dann geht’s los. Die nächsten zwei sind auch schon fertig gestellt und werden nach unserem Intermezzo mit der Geschichte und Gegenwartsproblematik zur Zeche Sterkrade alle zwei Wochen Samstags um 12 Uhr erscheinen, auch im Youtube – Kanal bei  mir und bei Jack Tengo. Dazwischen kommen meine eigenen mit Gästen oder ohne.

Wir haben aber nicht immer den Bergbau auf dem Schirm! Die nächsten befassen sich mit dem Thema „Früher war alles besser?“ und „Warum und woher der Begriff Ruhrpott?“

Viel Spaß also mit dem ersten und den Heiligen, der in meiner Podcast – Reihe „Ruhrpottologe unterwegs“ einfach nur nicht der erste, sondern der mittlerweile 77. Podcast sein wird!

Eine Bitte haben wir dennoch:

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Glück auf

*Die Buchempfehlung ist keinerlei bezahlte Werbung, sondern war unaufgefordert und ein gern gelesenes Buch!