Was für ein Tag des Regens. Und überall Missmut: Wat fürn scheiß Wetta!
Ich mache das Beste draus und fülle meine Regenscheibe – Fotoreihe mit besonderen Motiven aus dem Ruhrgebiet. Heute vom gestrigen Nieselregentag inspiriert : Limbecker Platz :
So habe ich an der Ampel gestanden am Limbecker Platz und die vielen bunten Farben spiegeln lassen in den Regentropfen.
Der Limbecker Platz steht ja innen eigentlich auch im Regen: Die Kritik ist laut : Durch den Bau sind die Mieten um das Gebäude für die Geschäftsinhaber auch gestiegen.
Im Limbecker Platz gibt es genug Leerstand. Der kleine Laden Heimatliebe Ruhrgebiet ist auch rausgegangen. Denise Barz habe ich als eine meiner ersten Podcastfolgen interviewt. Damals zur Coronazeit haben die Inhaber gelockt mit günstigen Mieten und angepasste Geschäftszeiten an die man sich halten sollte.
Dann kam ein Schub von höheren Mieten, um die Ausfälle zu kompensieren, die sich durch Corona aufgetan haben und höhere Nebenkosten, obwohl gleichzeitig das Internetgeschäft beim Internetriese A… zielstrebig nach oben schoss.
Der Leerstand ist hausgemacht. Und zieht sich nun durch die komplette, ich sage bewußt ehemalige Einkaufsstadt Essen. Viele Menschen kennen die Stadt noch als Flaniermeile mit schönen Cafés.
Cafés gibt es immer noch schicke, trendige und neue, aber zum Flanieren ist es nicht mehr so toll. Leerstand und Billigfirmen, wie in vielen Ruhrgebiet-Städten.
Attraktiv ist es eher in den Grugapark zu fahren zum Flanieren und im Internet einzukaufen.
Ein Trend, der eher traurig ist, und der merkwürdigerweise in anderen Städten, wie Münster oder in niederländischen Städten nicht so zu sehen sind. Was machen die anderen also politisch besser, damit die Innenstadt nicht ausblutet?
Mein Foto hat also eine Mehrdeutigkeit. Vielleicht regt es nicht nur zum Schwelgen von schönen Regentagen, sondern bewußt mal auch die Politik an, nach Gesprächen am Runden Tisch mit den Immobilienfirmen und Geschäftsinhabern, um die Innenstadt Essen wieder so attraktiv zu machen, wie sie mal war, auch wenn es nicht mehr ganz so sein wird, wie früher.