Blumige Wa(h)limpressionen bei Catharina Lindeskov Nielsen I Beeindruckende Art Exhibition im Bahnhof Dahlhausen I +Video I +Podcast I +Fotos

Den Namen Catharina Lindeskov Nielsen muss man sich in Zukunft mit Sicherheit merken. Denn die gebürtige 33jährige dänische Bochumerin hat eine ganz besondere Art Gegenwartsprobleme in ihren Kunstwerken darzustellen.

Teaser zum Video:

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Ihre Werke spiegeln die moderne Zivilisation und ihre menschlichen Abgründe wider. Umweltprobleme, Mobbing oder Bodyshaming tauchten als wichtiges Element ihrer ersten eigenen Vernissage „Art Exhibition“ vom 18.-27. August 2023. Im Rahmen der Endhaltestelle der Kulturlinie 308/318, die nach Corona wieder neu belebt wurde mit Literatur, Musik und Kunst beeindruckte sie vor allem in der Wartehalle mit dem großen Buckelwal, der blau leuchtete.

Zum Video:

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In der Fahrkartenausgabestelle waren Bilder von Männern mit Blumenumrandung aufgehängt. Diese wurden im Dezember mit dem Publikumspreis mit dem 1. Platz bei der „Revierkunst“ – Ausstellung in der Hattinger Henrichshütte ausgezeichnet.

Urkunde Revierkunst - 1. Platz

Im Buckelwal konnten durch die Beleuchtung Plastikgegenstände entdeckt werden, die das Kunstwerk so besonders macht, wenn der Ernst der Lage in den Weltmeeren nicht so extrem schlimm wäre.

Sie hörte die Nachricht von einem an einem Strand verendeten Jungwal, der über 100 kg Plastik in sich trug. Weitere Informationen, wie die 1,6 Mio km2 große Müllinsel im Meer machten ihr Bauchschmerzen. Diese Informationen vereinte sie in dem einzigartigen Kunstwerk. Der in naher Zukunft in einem Foyer einer Firma hängen wird.

Auf einer großen Leinwand hinter der großen Walflosse sind Menschen wie in einem Wollknäuel miteinander verwoben. Die Videoinstallation zeigt den „Togetherness“-Gedanken von Catharina Lindeskov Nielsen. Jede Person steht nach und nach auf und sucht sich einen Standpunkt weit entfernt von dem Knäuel. Jeder muss seine Position im Leben finden, aber andererseits müssen alle zusammen arbeiten, um einen Wandel gemeinsam zu erreichen, erzählt sie mir im Gespräch. Niemand geringerer als Mahatma Ghandi mit dem Zitat: „Wer einen Fluss überqueren will, muss das eine Ufer erst verlasse“, war ihre Inspirationsquelle.

Allein schon der Gang durch den historischen Bahnhof von Bochum Dahlhausen kurz vor dem Eisenbahnmuseum, war es als Kulisse schon wert diese Ausstellung zu besuchen. Der Bahnhof bot in meinen Augen den besten Hintergrund für die Ausstellung von Catharina Lindeskov Nielsen.

Ihre moderne Kunst mit den jeweiligen wichtigen „Gegenwartsproblemen“ bricht die Historie auf, obwohl im 19. Jahrhundert damals die gleichen Probleme herrschten, wie heute, nur auf eine andere Art und Weise.

Als Kunst sah man eher Landschaftsbildern und Porträts, aber der Wandel zum Ende des Jahrhunderts kam mit dem Aufbrechen von Strukturen in der Malerei. Der Impressionismus kam auf und erste Skulpturen tauchten auf, die sich nicht mehr an alte Meister hielten, sondern die Zeit auf ihre Art und Weise interpretieren sollten.

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Umweltprobleme, wie die Verschmutzung von Luft und Gewässer, die hier im Ruhrgebiet zur damaligen Zeit sehr extrem war, oder die familiären Probleme unter dem starken religiösen oder sozialen Eindruck, der hier vorherrschten, tauchten in der Kunst kaum auf. Catharina bricht mit ihren Kunstwerken auch mit noch heute verkrusteten Strukturen im Denken und Handeln der Menschen, die immer noch nicht erkannt haben, dass wir nur auf einer Erde wohnen, die wir zu unseren Lebzeiten geliehen haben und sie verdrecken und verseuchen.

2020 als die Welle der Fridays for Future – Demonstrationen für mehr weltweiten Klimaschutz kurz vor der Corona-Pandemie ihren Höhepunkt mit ihrem Vorbild Greta Thunberg erreiche, hat Catharina sie als Göttin des Frühlings „Demeter“ aus der griechischen Mythologie mit einem Blumenkranz gemalt. Sie steht als starke Frau für den Aufbruch in eine blumige neue bunte Welt, die sich für den besseren Klimaschutz weltweit.

In dem Gesamtkunstwerk der „Daphne“-Mythologie zeigt die Künstlerin auch menschliche Abgründe, wie sie aber wie Phönix aus der Asche, daraus herauskommen und ein neues oder anderes Leben beginnen, als die Eltern es zum Beispiel vormachen oder gelebt sehen wollten.

Da sind die drei starken Frauen, die ihre Schicksalsschläge haben, die Catharina in einer einzigartigen fotografischer Weise auf Papier zeigt. Die einzelnen Fotos der Frauen sind eine Abfolge mit dem aus dem oberhalb des Herzens herauswachsenden Blume ihres Charakters, die auf dem Papier mit einem Beamer gezeigt werden. Gleichzeitig können Besucher die Geschichten der Frauen mit einem Kopfhörer hören, was sie für Schicksalsschläge haben und welchen Einfluss sie unterstanden, und wie sie das Leben neu begonnen haben.

Basiernd auf die jeweilige weibliche Figur hat Catharina die Form auf weißem Papier herausgeschnitten, wo die Fotoabfolge mit der oberhalb des Herzens herauswachsende Pflanze, den neuen Weg im Leben zeigt, das sie selbst erkoren haben.

Sie stehen um einem „Lebensbaum“ wie zufällig. Auf seinen Zweigen hängen Blätter hinter „Glas“ mit einem sinnigen Spruch verschiedener Persönlichkeiten, wie Albert Einstein. Fast wie ein wunderbarer positiver und nachdenklich stimmender Weihnachtsbaum steht er da im sanften blauen Licht eingehüllt. Wer ein „Blatt“ erwirbt für 30 € tut auch etwas Gutes. 5 € gehen an das Tierheim in Bottrop.

Hanna
Sina

Im farblichen Gegensatz zu der blumigen Mythologie-Kunst von Demeter und Daphne, hängen dort auch Schwarz-Goldene Bilder aus Acryl, das Kaleidoskop der Insekten. Akribisch gezeichnete Insekten, Käfer, Libelle und Motten sind mit Blättern aus Gold eingerahmt, mit der sie selbst immer in der Natur in Verbindung stehen.

Die bei „Revierkunst“ der „Metropole Ruhr“ ausgezeichneten Bilder von Männern mit Blumen hat sie mit dem Genderklischee gebrochen. Sie kehrt das Gendern um und macht aus den „harten“ Männerporträts, die mit den Pflanzeneigenschaften zusammenhängen, eine blumige Gestalt, die dadurch eher weiblich „weicher“ wirkt. Ihr Mann bekam die Sonnenblume mit der Charaktereigenschaft „Lebensfroh“ zugewiesen, denn das ist er, auch wenn er selbst ihr berichtet hat, dass Menschen, die ihn begegnen lieber die Straßenseite wechseln…

Die Aufwendigkeit dieser Bilder ist groß gewesen. Mehrere Wochen hat sie gebraucht um das erste Bild fertig zu stellen. Das Malen und Abtrennen auf dem Organza ist sehr mühsam gewesen. Die Vielschichtigkeit der Menschen wird in den Bilder faszinierend verarbeitet.

Kunst und Germanistik auf Lehramt hat Catharina studiert. Sie war im Museum für verfolgte Kunst in Solingen angestellt. Jetzt seit dem 1.3.2024 verheiratet, ein Kind und Hund, hat sie erste Auftragsarbeiten. Die Hochzeit wurde tatsächlich verschoben. Sie war am Tag der Vernissage geplant gewesen. Aufgeschoben ist je nie aufgehoben!

Fotos freundlichst bereitgestellt von Catharina Lindeskov Nielsen

Herzlichen Glückwunsch für den 1. Platz bei „Revierkunst“ und zur Hochzeit!

Von mir ein großes Glück auf für noch ganz viele tolle Kunstprojekte! 

Das nächste ist schon in den Startlöchern:

Am 25. – 28.4.2024 wandert der große Buckelwal noch einmal zu einer Ausstellung, wo Catharina Lindeskov Nielsen vertreten ist: Art Discovery Fair Cologne, die Entdeckermesse für zeitgenössische Kunst. Wer weiß, was sich dort ergeben wird!

Discovery Art Fair Köln – die Entdeckermesse für zeitgenössische Kunst in Köln

Links zu Catharina Lindeskov Nielsen

HomepageCatharina Lindeskov Nielsen – Paintings – Performence – Installations

Youtube: Lindeskov Art – YouTube

Instagram: Lindeskov.Art (@lindeskov.art) • Instagram-Fotos und -Videos

Mit der Künstlerin in Kontakt treten: info@lindeskov.art

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FOTOGALERIE aus der Ausstellung

Müllsammelaktionstag zur Ausstellung Flaschengefühle macht wütend I +Video I +Short I +Fotogalerie

Kann man es erfolgreich nennen, wenn Müll gesammelt wird? Wäre es nicht sinnvoller, wenn es gar nicht in der Landschaft liegen würde. Müll gemacht von Menschenhand. Erst hergestellt, dann ohne Gewissen ins Grün. Das macht wütend! 

Der erste Tag meiner Projektwoche  „Vermüllung der Stadt“ mit dem Sammeln von Müll im Rahmen meiner von der Stadt geförderten Ausstellung „Flaschengefühle“ begann in der Umgebung der kleinen Kunstmuseums „Schaubüdchen“ am 16.7.23 um 11 Uhr.

Kleines Einblickvideo: 

https://youtube.com/shorts/x3XWicLokLQ?feature=share 

Am Tag der Müllsammelaktion, war ich alleine. Es läuft nicht immer alles rund bei einem Projekt, wenn man sich auf relativ schnelle Rückrufe und Email-Antworten verlässt. Die IFAK hatte ich sechs Wochen zuvor angerufen und per Mail angeschrieben. Zwischendurch ebenfalls nochmal, aber erst einen Tag nachdem ich die Termine eine Woche vor der Eröffnung der Ausstellung festlegen musste, kam der Rückruf mit dem Hinweis, das ab dem 15.7 alle in Ferien für drei Wochen sind.

Nicht nur das die Flyer dadurch auch noch nicht mal am Tag der Eröffnung pünktlich kommen konnten, nein der Aufruf in Facebook-Gruppen innerhalb von Bochum sollten ja 30000 Menschen erreichen, ging schief. Zwei Likes waren alles. Die Reichweite wurde dadurch geschmälert. Und durch die späte Rückmeldung hatte ich nicht mehr daran gedacht, daraus eine „Veranstaltung“ zu machen, was eventuell mehr Anmeldungen gegeben hätte, als ein Aufruf. Habe ich an Ferien gedacht? Ja, aber nicht jeder kann sich leisten bei den Preisen sechs Wochen Urlaub zu machen. Also Teilnehmende hätte es mit Sicherheit geben können. Ich habe trotz der Situation aber nicht sauer reagiert. Ich habe mich so oder so darauf vorbereitet allein zu gehen und diesen Projekttag bewußt zu erleben. Es war sehr erbaulich am Tag der Aktion, dem Mängelmelder, die Bochumer Bürgerecho – App, 13 Mal zu nutzen und nun zwei Tage später mit einer Mail eine Antwort zu bekommen, dass vier gemeldete Mängel behoben wurden. Ich bin mir sicher, dass die anderen und zusätzlich zwei gemeldeten Vorschläge ebenso erhört werden zur Verbesserung der Stadt.

Egal. Ich lerne aus meinem Fehler. Ich werde mit der IFAK diese Müllsammelaktion im Herbst nochmal durchführen, wie ursprünglich geplant.

Dabei fing der „Spaß“ tatsächlich kurz nach meiner Haustür an: Vier leere Astra-Flaschen standen vor den Müllcontainern, fast wie beim Spiel „Mensch ärgere dich nicht“. Als wenn es ein Hinweis gewesen wäre für den Ablauf des Tages. Die sind natürlich für die Pfandspende eingesammelt worden. Dann ging es ab zum Schaubüdchen.

Wegen des schnellen Erfolgs schon gleich hier und jetzt am Anfang meines Berichts mein Aufruf: 

Liebe Bochumer und Bochumerinnen! Ladet euch die Bürgerecho-App hoch und meldet, was das Zeug ist. Nur so kann es Verbesserungen in der Stadt geben! Hier ist der Link:

BürgerEcho Bochum – Apps bei Google Play

Für alle anderen Städte gilt es das gleiche. Schaut in die Google oder Apple App-Listen ! Sie gibt es auch für viele andere Städte. Bombadiert die Mängelmelder-App. Es lohnt sich für deine Stadt!

Mängelmelder oder Bürgerecho können was bewegen!

Siehe da, es war auch recht erbaulich, wenn auch mit Frust verbunden, das Menschen die wirklichen Schweine sind. Schweine sind in ihrem Stall mit Sicherheit sauberer, wenn sie nicht kacken und pissen müssten, auf Deutsch gesagt, was dann auf unseren Feldern landet und dann auf unserem Tisch inne Kohlrabi, Brot oder Maiskolben.

Spaß beiseite. Ich hatte meinen Garten-Bollerwagen genommen und bin vom Schaubüdchen aus rechts in die Katharinenstraße gegangen. Da kam ich ganze 20 Minuten nicht weiter. An jedem Baum und Laternenpfahl lagen Zigarettenfilter und -Stummel. Ich habe auch nur rechtsseitig den Abfall in den orangen Sack des USB (Umweltservice Bochum) geschmissen, die ich mir am Freitag noch rechtzeitig für eigentlich dreißig Teilnehmern geholt hatte. Die andere Seite sollte auf dem Rückweg gemacht werden. Dazu bin ich gar nicht gekommen.

 

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Hätte ich ein Team gehabt, hätte ich eins nach Stahlhausen hinter die Feuerwache geschickt, ein anderes in den Bereich der Rottstraße und ein drittes Team auf das Gelände der Jahrhunderthalle, so bog ich allein auf weiter Flur in die Henriettenstraße rechts ab und kam am Hunde- und Spielplatz vorbei. Auf der Wiese lag tatsächlich wenig Müll. Der Mülleimer vor Ort war gut gefüllt. Die Hundetüten im Hundemülleimer waren leer. Die erste Meldung für den Mängelmelder der Bürgerecho App von der Stadt Bochum wurde von mir fertig gestellt.

Ein Hundebesitzer fragte, warum ich filme. Er hatte einen kleinen Bullterier, der aber völlig harmlos war, aber von vielen als Kampfhund gesehen wird. Naja, an der Leine hätte er ihn trotzdem nehmen müssen, als er vom Hundeplatz kam. Ich hatte keine Angst. Der Hundebesitzer war an meiner Ausstellung interessiert und fand meine Aktion gut. Blacky schnüffelte am Bollerwagen interessiert herum.

Auf dem Spielplatz war der Mülleimer bis oben hin voll. Die nächste Mängelmeldung, diesen zu leeren, ging durch das 5G-Netz, das dort tatsächlich herrschte. Ein voller Hundekotbeutel wanderte noch in den Mülleimer. Alles andere drumherum habe ich in den USB-Sack gepackt.

Ich dachte, du hast ja schon bald die Hälfte hinter dir, aber dann ging es erst richtig los auf dem kleinen Stück der Adolfstraße am Spielplatz entlang. Einmal um die Ecke im Grüngürtel um den Fußballspielplatz fand ich einen Einkaufswagen, eine Menge Tetrapaks, Altpapier von Prospekten, die hoffentlich bald Geschichte sind, einen Tisch, eine Mappe von einem Tapezierladen, einen Brotkorb von Harry, den ich für den Transport von leeren Flaschen von nun an nutze, um diese vom Restmüll zu trennen, die ich dann auf beiden Seiten des Grüngürtels fand. Ein Stückchen weiter hätte ich, wie im Dschungel weich auf einer wunderbaren Schaumstoffmatratze schlafen können. Auch sie war einfach so da im Grünen entsorgt worden, obwohl sie kostenlos auf der Sperrmülldeponie der Stadt abgegeben werden hätte können.

 

Meist waren es eben kleine Schnaps- und Likörflaschen. Wodka Gorbatschow oder Jägermeister, Kümmerling und was weiß ich, welche pfandlosen Flaschen hier und da durch Starkregen und Dürrezeiten über Jahre hinweg in der Erde z.T. eingegraben waren.

Die Grüngürtelbereiche sind ältere Gesträuche, die Insekten so gut wie keine Chance geben. Für Bienen ist hier auf der Adolfstraße nichts gepflanzt. Die Sträucher sind z.T. auch ausgetrocknet. Die Wiese hat kaum Wuchs und durch die hohen dichten Bäume wächst da unten das Grün auch kaum. Das ganze Straßenbild ist einfach nur Scheiße. Ich muss es so ausdrücken, wie es ist.

Mitten auf dem Bürgersteig bin ich natürlich auch in Scheiße getreten. Ein Sinnbild der Lage nachdem ich den Tisch dem Mängelmelder mitgeteilt habe. Auf der Parkplatzseite lagen in den Sträuchern eine Autolampe, ein angeschimmelter McCafe-Becher, Plastik von Süßkram, Überraschungseiplastik, Tetrapaks, Gummi von irgendwas Undefinierbarem, Heizungskörperableser, Getränkeflaschen aus Kunststoff, Deckel für Becher mit Strohhalm, eine Blindschleiche aus Gummi.

Dann entdeckte ich an der Seite einen weiteren Eingang zum Sportplatz. Dieser hat keinen Mülleimer und prompt wandert auch das Tetrapak im nahgelegenen Strauch. Das Tetrapak würde ich wahrscheinlich in 10 Jahren immer noch finden können, kaum verwittert, weil es Aluminium und eine Plastikfolie zum Erhalt des Mindesthaltbarkeitsdatums enthält. Die Farben auf dem Pappkarton von Außen sind meist auch problematische Chemikalien, die dann den Boden verseuchen können.

Auf der anderen Straßenseite war ein von alten Bahnschwellen umzäunter Blumenkasten. Diese Form ist auf allen Straßen, aber die Sträucher wirken nicht mehr gepflegt. Im Inneren sind sie kahl und zeigen Flaschen, die dort verwachsen sind mit der Erde und den Zweigen. Ich habe reichlich viele kleine Schnapsflaschen herausholen können. Die ganzen Teile laden nicht mal Vögel zum Verweilen ein, geschweige denn ein Nest zu bauen. Auch der Grünstreifen der Adolfstraße ist einfach nur scheiße anzusehen. Er sieht nicht gepflegt aus. Natürlich ist dort wenig Licht durch die hohen Bäume. Aber deswegen wächst auf so einem Grünstreifen trotzdem eine Blumenwiese. Alle Sträucher können eingedämmt werden und eine pflegeleichte Blumenwiese erhalten für Bienen und Insekten wäre mein Vorschlag. Das macht das Wohnen auch schöner vor Ort als diese Gehölze, die nur Grün sind, wie die hohen Bäume. Es gibt keinen Farbwechsel.

An einer Stelle des Grünstreifens war ein Plastik in der Erde, dass die Ameisen zum Abdecken ihrer Erdhütte genommen haben. Das wußte ich ja nicht. Woher sollte ich ahnen, dass sie jetzt keinen Regenschutz mehr haben. Was für ein Gewusel!

Dann kam ich an eine Stelle, die eine Pergola aus Stahl hat für Kletterrosen. Von Rosen keine Spur, sondern von Socken, Pappe, Flaschen, Splitter von Flaschen, ganz viele Tücher, wahrscheinlich für das Abwischen für den Uriniervorgang bei Damen. Alle lagen achtlos in den Ecken oder vom Winde verweht in der Mitte. Sie wanderten trotzdem in meinen Sack, ich meine den orangen vom USB.

Der Platz war so verwahrlost, dass ich den Mängelmelder aufrief für das Aufsammeln des Laubs, der so wie es aussah noch vom letzten Jahr war. Hier könnte man mit dem Spielplatz den Bereich mit einbinden oder einfach Parkplätze machen. Die Pergola macht überhaupt keinen Sinn, wenn sie nicht entsprechend gepflegt wird. Wenn das so ist, dann weg damit. Aber so ist das eher ein nichteinladender Platz.

Warum nicht ein paar Blumenkästen hinstellen oder die Nachbarschaft macht dort einen Hochbeetgarten zur Selbstversorgung. Absperren für die Nachbarn zum Klönen und gemeinsamen Mensch ärgere dich nicht spielen. Das hätte ich gebraucht, denn der nächste Ärger kochte in mir.

Eine halbe Sektpulle am Stromkasten. Immer wieder Flaschen am Stromkasten. Als wenn die Stromkästen Flaschen magnetisch anziehen. Unglaublich. Und es ist eben auch keine Pfandflasche. Somit bleibt sie in der Landschaft liegen, wie die anderen.

Pfandflaschen werden von der ärmeren Bevölkerung gesucht und gefunden, aber auf dem herrenlosen Platz war auch eine Krombacher, frisch geköpft in der Ecke. Sie wurde nicht mitgenommen. Im Gebüsch lag eine zweite, kaum zu sehen, ebenfalls nicht mitgenommen. Pfandflaschen und Pfanddosen habe ich nur eine Handvoll gefunden. Aber alle Nichtpfandflaschen, die wenn sie irgendwie fallen oder gekickt werden, können gefährliche Glassplitter erzeugen. Fallen Kinder da hinein, gibt es ein böses Erwachen, ganz zu schweigen von Hunde- und Katzenpfoten. Da kommen teure Operationen beim Tierarzt auf einen zu.

Auf der Ursulastraße kurz vor dem Schaubüdchen habe ich tief liegende Kellerfenster gesehen. In einem lag einiges an Müll, was ich herausgepickt habe. Diese Fenster laden ein, etwas hineinzuwerfen. Geöffnet zum Säubern werden sie wohl nie. Sie wachsen mit Unkraut zu und basta. Davor liegt ein Streifen aus Kopfsteinpflaster. Logisch, dass dazwischen Grünes wächst und die Steine aus dem Sandbeet drängt. Ein Vorschlag von mir: Die Kopfsteinpflaster brauchen dort gar nicht sein. In Holland, wo es z.B. in Amsterdam kaum Parkanlagen gibt, haben sie Menschen entschieden mit Einverständnis der Stadt, vor ihrem Haus Steine zu entnehmen und Blumen oder einen kleinen Blumenwiesengarten anzulegen. Das macht viel Sinn. Erstens tut man was für die mittlerweile stark dezimierte Insektenzahl und Bienen und zweitens für den Klimaschutz. Drittens wird das Wasser von den Pflanzen aufgenommen, auch bei Starkregen, während das sonst über die Steine in die Gullys fließt. Ein Vorschlag, der in jeder beliebigen Stadt gemacht werden kann und kaum Kosten verursacht. Einmal im Jahr geht man im Herbst mit einem Rasenmäher drüber und fertig.

Aber das Grünflächenamt pflegt ja nicht mal die Adolfstraße, wie soll so etwas möglich sein… Das werde ich doch mal anbringen beim politischen Gespräch.

Statt es im eigenen Fahrzeug mitzunehmen um in den eigenen Hausmüll zu legen, wird es einfach achtlos in die Stadtlandschaft geschmissen. An den Seitenrändern der Bürgersteige kann der Straßenreiniger des USB leider auch nicht immer mit seinem Besen vorbei kommen, wenn da Autos vor dem Müll stehen. Auch da sehe ich trotzdem die händischen Besenreiniger in der Pflicht sich auch mal zu bücken. Ich hab jedenfalls alles dort weggemacht. Und dann kam die Überraschung….

Der rückwärtige schöne Platz vom Musikzentrum war voll mit Müll. Überall Flaschen ohne Pfand. Es waren z.T. zerschlagene und eine Menge Wodka-, Wein-, Whiskey-Flaschen. Hochwertiges Zeug zum Saufen. Und es waren sechs Lachgas-Flaschen von mir gefunden worden.

Ich wußte nicht, dass man die braucht. Ich bin auch ohne sowas lustig. Die Dinger enthalten Distickstoffmonoxid. Ist total trendy, wie man heute sagt. Es gibt zum Inhalieren sogar Geschmacksrichtungen von Mango, Pfirsich und Erdbeer und soll unbeschwerte Freizeit-Spass-Fotos bringen. Eine Flasche kostet um die 25 €. Ein Sechser-Pak wird mit 145 € im Internet gehandelt. Und dann liegen die einfach hier rum. Das kann sich keiner mit Bürgergeld kaufen. Das ist nicht die Klientel, die diese „hochwertigen Flaschen“ in die Landschaft werfen. Unglaublich!

Am Ende dieser Rundtour von knapp drei Stunden habe ich mehr als einen halben Sack zusammen. Doch ich wollte ja unbedingt zum Anneliese-Bost-Musikzentrum. Das ach so tolle teure Teil der Stadt hat einen wunderbaren sehenswerten Platz zum Ausruhen und Klönen auf der Rückseite.

Ich war einen Tag vorher zufällig dran vorbei gelaufen und war erschrocken wieviel Müll und Flaschen da herumgelegen haben. Bis ich allerdings mit einem weiteren Sack dort ankam über die Katharinastraße und Maximilian-Kolbe-Straße auf die Humboldstraße, da hatte ich den blauen Ersatzsack schon wieder voll mit Pappe für Pizza, Getränke oder Fressalien.

An dem Marienstift, einem Seniorenheim direkt gegenüber, ist seitlich an der Maximilian-Kolbe – Straße eine Absenkung des Bodens. Diese ist abgesperrt mit einem Bauzaun. Davor stand mal wieder ein Einkaufswagen. Es war der Dritte innerhalb von 800 Meter Radius. Der zweite stand auf dem Gelände des Spielplatzes an der Katharinastraße.

Hinter dem Bauzaun lag natürlich, wie aus den Augen aus dem Sinn, logischerweise Müll. Meist sind es Becher, kleine Kunststoffe, Löffel, Tüten voller Dönertaschen, also alles, was mit Essen zu tun hat. Der Mülleimer kann so viel auf einmal nicht schlucken. Und wenn voll, dann wohin?

Die schweizerische Koordinationsstelle Sucht stellt fest: Aktuell geniesst Lachgas bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15-25 Jahren seit den 1990er Jahren eine gewisse Popularität. Sie gilt als Freizeitdroge.

In der Technoszene wird sie gern genutzt, um scheinbar besser abtanzen zu können. In einigen europäischen Ländern sind diese Kapseln schon verboten. Ich finde, diese Dinger sollten hier auch verboten werden. Früher hat ein Zahnarzt sowas verwendet, wieso kriegt man diese Klamotte bei uns ganz normal zu kaufen?

Der Hersteller des Gases warnt sogar versteckt im Kleingedruckten auf einer Unterseite im Online-Shop: „Distickstoffmonoxid ist ein Gas, das nach dem Einatmen ein angenehmes Gefühl des Wohlbefindens und eine leichte Euphorie, zwischendurch Halluzinationen und bei manchen Menschen eine schmerzlindernde und sedierende Wirkung hervorrufen kann“ (Quelle: https://blaulichtreport-saarland.de)

Es wird gemunkelt, dass die „Exotik Whip“ nach dem Konsum schon Unfälle auf den Straßen erzeugt haben kann. Halluzinationen und ein gewisses Wohlbefinden mit Sedierung ist für mich eindeutig ein großes Gefahrpotential auf der Straße. Das Potential hat man bei Ecstasy auch und es ist eine verbotene Droge, die man trotzdem irgendwo erhalten kann. Diese Lachgas-Geschichten gehören auch verboten, meine Meinung! Sie sind gefährlich und liegen auch noch als Müll in der Landschaft herum. Zu fein, die jungen Leute, aufzustehen und im Rücken die Mülleimer zu benutzen. Geht auch nicht mit einem Lachkrampf, das fallen eher die Flaschen aus den Händen und zerschellen auf dem Steinboden.

Auf dem Platz kam mir Kai Braun entgegen und fand meine Aktion sehr gut. Er erklärte sich bereit mir zu erzählen, dass er sich auch jeden Tag hier mit Freunden trifft. Am Wochenende sieht der Platz immer so verheerend aus. Da nehmen die Discobesucher gern die Alkoholischen und di Lachgasnummer gleichzeitig ein und machen einen auf Trallafitti. Ordnungsamt und Polizei scheint entweder machtlos zu sein oder wird nicht Herr der Lage. Was tut die Stadt? Warum sieht der ehrwürdige Platz regelmäßig so aus?

Da hat die Stadt mit zusätzlichen Spendengeldern zig Millionen das tolle Konzerthaus der Bochumer Symphoniker hingesetzt und bekommt es nicht gebacken drumherum sauber zu halten. Das muss doch anders gehen. Das hoffe ich bei meinem Gespräch am Freitag mit den Politikern zu klären. Allerdings warte ich noch auf einige Zusagen…

Ich habe nur die alle Flaschen und Lachgasbehälter mitgenommen. Diese waren so schwer auf dem Rückweg zum Schaubüdchen, so dass ich nun einen zwei Zentimeter längeren Arm habe. Die Finger hatten fast Blasen von dem Greifer bekommen.

Der Bollerwagen war voll mit Glasflaschen. Da ich nicht mehr genug Platz für den Restmüll hatte, habe ich die Mängelmelder-App wieder genutzt. Ich werde die Tage wieder schauen, wie es da aussieht. Und die Trommel rühren, damit die Stadt ihr Bild wieder in den Griff bekommt.

Wie sieht das für internationale Touristengäste aus?

Ich sage das im Video auch ganz klar, als ich die „Absolut Wodka“ – Flasche filme: ABSOLUT SCHEISSE!

Natürlich ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Man fühlt sich wie Don Quichotte. Trotzdem möchte ich was bewegen, nicht nur in Bochum. Es reicht nicht immer ehrenamtlich Müll einzusammeln. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden. Ich bin auch nicht für Verbote, aber ich bin für mehr und höhere Strafen. Das funktioniert in anderen Städten der Welt auch. Ich bin für eine größere Kontrolle. Denn gerade das führt auch bei den Menschen zum Nachdenken, wenn sie das im benebelten Lachgas schon nicht mehr hinbekommen können.

Zusammengekommen sind sozusagen ein voller Sack mit Restmüll, aus dem ich wirklich kein Kunstwerk mehr machen kann. Ich hab da ein Brett und ein paar Plastikteile. Mal sehen, was geht. Das habe ich heute nicht mehr gemacht. Um 17 Uhr statt um 13 Uhr habe ich meine Müllsammelaktion beendet und bin anschließend ausgelaugt Kohlenhydrate mir reinziehen gefahren bei meiner Stammeisdiele „Eiscafé Etna“, Am Thie in Eppendorf. Ein bisschen Schleichwerbung für das gute Eis dort darf ich ja wohl mal machen.

Der nächste Tag wird auch das ein oder andere bringen: Historische Hinweisschilder säubern. Da werde ich in Stahlhausen schauen, aber definitiv auf dem Gelände von der Jahrhunderthalle. Bestimmt muss ich den Mängelmelder wieder füttern wegen des Wochenendes. Da wird dort gerne gegrillt und gefeiert. Alles gut und schön.

Aber liebe Leute, nehmt euren Müll bitte mit, denn ihr habt die Klamotten ja auch gebracht zum Feiern. Warum bleibt es dann vor Ort liegen? Ich zahl Steuern, irgendein Bekloppter macht das schon? Ja ich oder jemand vom „Frühjahrsputz“, freiwillig. Das ist aber nicht die Lösung!

Mal sehen, was die Projektwoche noch so bringt!

Glück auf!

Euer Ruhrpottologe

P.S.1: Natürlich war ich einen Tag später schauen, wie es aussieht auf dem Anneliese-Brost-Musikforum-Gelände. Siehe da. Sauber gemacht. Zumindest die groben Sachen. Alle Splitter von Glas und Kronkorken von Bierflaschen liegen da leider noch rum. Ein Hund sollte da nicht herlaufen. Hab einen Passanten mit einem Hund gewarnt dort seinen Hund herlaufen zu lassen.

P.S.2: Ich bin wegen drohenden Regens zum Schaubüdchen mit dem Fahrrad gefahren und hielt an der Adolfstraße an. Die  Matratze, der Tisch und der Einkaufswagen standen und lagen noch da. Geht ja auch nicht immer alles so schnell. Ist ja gemeldet wenigstens. Aber innerhalb von nur 24 Stunden hat sich zweierlei Dinge getan.

Ich musste erst lachen, weil jemand vor dem Einkaufswagen ein Parkschild aufgestellt hat. Doch dann blieb mir das Lachen im Hals stecken, denn zum Tisch hat sich über Nacht eine Matratze dazugesellt! Der Mängelmelder ist informiert. Ich bin wirklich sprachlos, wie Menschen so unachtsam mit ihrer Umwelt umgehen können. 

Etwas hinter Grün zu verstecken ist das eine, aber das fördert dazu, dass andere das Grün nutzen eine neue wilde Müllkippe aufzumachen. Wenn einer anfängt, folgen andere. Mein Vorschlag: Das Grün muss geschnitten werden oder anders gepflanzt, damit dort keine weitere wilde Müllkippe mehr stattfinden kann. 

P.S.3: Natürlich habe ich wieder geniale Motive gefunden, die ich in weiteren Ausstellungen zeigen kann. Eine eigene Instagram-Seite habe ich jetzt dafür auch errichtet, damit ich nicht zuviel davon auf meinem Account zeige. Wenn ich Bilde verkaufen oder versteigern sollte, geht 10 Euro pro Bild an den Obdachlosenverein BODO e.V. Das ist meine Intention meine Bilder durch euren Müll eine Wertigkeit wieder zurück zu geben, in der Hoffnung, dass der Müll weniger wird und nicht mehr in der Stadt und dann ins Meer wandert, und dass ich damit den Menschen, die abhängig sind von Spenden etwas helfen kann.

P.S.4: Die Ausstellung „Flaschengefühle“ mit meinem Projekt mit dem Thema „Vermüllung der Stadt“ wird vom Westendbeirat unterstützt und der Stadt Bochum gefördert

Flaschengefühle – eine Müll-Aktions-Ausstellung startet vom Ruhrpottologe im Schaubüdchen in Bochum am 1.7.23

In den Straßen unserer Städte finden sich allerorts leere, zurückgelassene Flaschen. So auch in denen des Westend-Viertels in Bochum. Sie bleiben in bestimmten Positionen stehen, werden nicht mitgenommen oder in einem Mülleimer gelegt.

Die von der Stadt Bochum geförderte Ausstellung  »Flaschengefühle« befasst sich als eine andere Art von Ausstellung im Rahmen einer Fotoreihe mit den in den Straßen zurückgelassenen Flaschen, ihrem Standort und der (vermutlichen) Situation, in der sie zurückgelassen wurden. Haben sich hier zwei getroffen und bei einer gemeinsamen Zigarette bloß über das Wetter oder über sehr wichtige Dinge gesprochen? Erzählt die einzelne Flasche etwas über die Einsamkeit einer Person, oder gab es einfach nur einen »Trinker« in einer größeren Gruppe vor Ort? Hatte jener Mensch es so eilig, dass er nur einen einzigen Schluck aus dieser Flasche nehmen konnte?

"Flaschenpiercing" - ein Foto der Reihe vom Ruhrpottologe André Brune | Foto: André Brune
  • „Flaschenpiercing“ – ein Foto der Reihe vom Ruhrpottologe André Brune
  • Foto: André Brune

Die Flaschen erzählen mitunter spannende Geschichten – sind aber auch eine ›Vermüllung der Stadt‹, mit der sich »Flaschengefühle« ebenfalls auseinandersetzt.

So wird es in der Projektwoche vom 17.7. bis 22.7. im Stadtteil eine Müllsammelaktion, Schilder gesäubert und gefundener Pfand dem Verein BODO übergeben sowie Podcast-Interviews mit Zuständigkeiten aus allen Parteien, Stadt, USB, sowie Betroffenen des Stadtteils aus einer Garteninitiative oder Anwohner*innen.

Projektwoche "Vermüllung der Stadt" | Foto: André Brune
  • Projektwoche „Vermüllung der Stadt“
  • Foto: André Brune

Vor Ort werden Videos zum Thema Müll entstehen, um auf die Situation aufmerksam zu machen.
Mit dem gefundenen Müll soll ein gemeinsames Objekt der Ausstellung entstehen. Freies Spiel für die Phantasie!
Am 21.7. wird vom Ruhrpottologe André Brune die Moderation zum Thema „Vermüllung der Stadt“ mit allen Parteien zwischen 17 und 19 Uhr stattfinden, sowie Umweltamt und USB. Alle sind herzlich zu diesem Gespräch und Diskussion eingeladen.

Die Ausstellung beginnt mit der Vernissage am 1.7. ab 14 Uhr und läuft bis zum 29.7.
Öffnungszeiten : Mittwochs 17 – 19 Uhr, Samstag von 11-15 Uhr
Projektwoche vom 17. – 22.7.

Die Vernissage beginnt um 14 Uhr am 1.7. im Schaubüdchen, Ursulastr. 24 in Bochum

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Youtube-Film-Interview I +Fotos I WALDFEGEN e.V. – beseitigt Müllprobleme

Müll geht uns alle an. Frühestens beim Kauf von Dingen, die aus Kunststoff sind. Spätestens, wenn der im Meer landet und zwischen den Zähnen klebt, wenne ein Fisch futters. WALDFEGEN e.V., ein Verein, der erst kürzlich 2021 gegründet, aber als Aktion einer einzelnen Frau, Carmen Böhm, 2019 initiiert wurde.

Am 27.3.22 von 11 bis ca 14 Uhr ist er aktiv in Bottrop wieder unterwegs!  Direkt an der Horster Straße/B224/Grenze Gladbeck Halde Hahnenbach in der Nähe von Ostermann. Ein weiterer kurzer Hinweisbericht folgt unter POTTaktionen!

Monatlich bekommt der Verein, der sich noch auf den Bottroper Raum des Ruhrgebiets beschränkt, neue Mitglieder und sammelte bis zum 27.2.22 knapp 10 Tonnen Müll ein. Ich bin der erste Bochumer und hoffe auch hier auf Zuwachs über die Stadtgrenzen hinaus. Überall liegt Müll, was die jeweiligen Städte nicht mehr wegräumen aus Geld- oder Personalmangel oder weil es schlicht und einfach eine Schneise im Wald ist, die nicht geräumt wird und zur Müllabladung genutzt wird

Leider gibt es genügend Menschen, die immer noch gedankenlos ihren Müll in die Landschaft werfen, wie Zigarettenkippen, Fast-Food-Tüten, Kaffeebecher, Bonbonpaper oder Bierflaschen. Andererseits darf auch nicht der Wind unterschätzt werden, der die Tonnen schon mal seitlich öffnet und den Abfall fröhlich in der Gegend verteilt.

Ich war an dem besagten Tag dabei und fand in der Landschaft des Köllnischen Waldes in Bottrop weiße Häufchen. Das waren Kunstfasern. Es kann Dämmmaterial gewesen sein, aber meine Vermutung ist eher Weihnachtsdeko vom Winde verweht. Unterschätzen sollte nun nicht nur der Wind, sondern auch die Bäche, die genau das in die Meere am Ende fließen lassen. Und ebenfalls ist wichtig zu erwähnen, dass dann der gegessene Fisch vielleicht genau diese Fasern enthält und nun der eigene Magen dagegen rebelliert oder der Darm sich in Krebsgeschwüre umwandelt.

Ebenso ist es wichtig zu wissen, dass diese kleinen Kunstfasern auch gern von Vögeln in die Nester gepackt werden. Aber falls ein Vogelbaby die aus Hunger verschlingt, obwohl sie lecker aussehen, könnte es daran sterben. Auch andere Tiere sind in Gefahr. Das gilt auch bei Zigarettenstummeln, die im Wald erst recht nichts zu suchen haben. Im Wald sollte generelles Rauchverbot gelten, nicht nur im Sommer. Unachtsam wird die Kippe immer in die Gehölze geschmissen, dabei kann nur ein Zigarettenstummel bis zu 40 Liter Grundwasser verunreinigen.

Was ist Waldfegen?

Die Finnen haben es erfunden! Die haben vor einigen Jahren die Wälder von Müll befreit. Sind mit einem Besen rein und haben losgelegt. Donald Trump hat darüber gelacht, als der noch Präsident war. Die Finnen haben daraufhin gesagt: Jetzt erst recht! Mittlerweile ist das in der Welt bekannt geworden. Nur Carmen Böhm hat das nicht gewußt und fand den von ihrer Schwester vorgeschlagenen Namen einfach nur genial. Salopp gesagt ist ihr nämlich beim Spazierengehen im Wald der ganze Müll auf den Eileiter gegangen und hat mit einer kleinen Tüte angefangen zu sammeln.

Das weitentfernteste Mitglied bin nun ich. Ich unterstütze das im ganzen Ruhrgebiet und hoffe damit anzuregen Waldfegen unter dem Vereins WALDFEGEN e.V. aus Bottrop eine Gemeinschaft zu gründen, die wirklich einmal im Monat gezielt in eine bestimmte Gegend der jeweiligen Stadt fährt und den Wald fegt.

„Waldfegen“ ist einmal jeden letzten Sonntag im Monat von 11 bis 14 Uhr sammeln, so dass auch Familien noch Ausflüge danach weitergestalten können. Der Verein besorgt einen kostenlos bereitgestellten Container der Stadt Bottrop, in anderen Städten muss man erstmal sehen, wie das dort abläuft. Der wird mit dem Müll gefüllt und dann war es das. Der Spaß an der Sache ist es wie jeder mit Goldgräberstimmung durch die Landschaft zieht und jeder mehr als der andere haben möchte.

Am 28.4.22 ist die erste Mitgliederversammlung um 19 Uhr im Passmanns, Kirchhellener Str. 157 in Bottrop. Je mehr MitgliederInnen, desto mehr kann gemacht werden. Es sind allein bei Facebook schon 500 Follower, die aber mit Sicherheit noch kein Mitglied.

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Kleines Video vom Helfen mit Interview mit der Initiatorin Carmen Böhm – Video: André Brune

Wer mitmachen möchte, hier melden:

waldfegen@web.de

Facebook: https://www.facebook.com/WALDFEGEN

Instagram: @waldfegen_ev

Internetseite: WALDFEGEN e.V. – Wir Räumen auf – ÜBER UNS (waldfegen-ev.de) / https://waldfegen-ev.de

So kann ich nun in Bochum eine Zweigstelle errichten. Vielleicht finden sich noch andere Menschen in den Ruhrpottstädten, die mitmachen möchten. Der Verein würde sich freuen!

Glück auf oder Müll gut!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Wer etwas Spenden möchte für den Verein, der davon wiederum Materialien, wie Eimer, Greifer, Handschuhe, Desinfektionsmittel und andere wichtige Dinge für das einfache und sichere Müllsammeln kaufen kann:

WALDFEGEN e.V.

Kreditinstitut: Volksbank Bottrop

IBAN: DE62 4246 1435 0542 2827 00

BIC: GENODEM1KIH

Verwendungszweck: „Ihr Name, Ihre Mitgliedsnummer“ oder „Spende“

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