Video I +Fotogalerie I Besuch beim Töpfermarkt in Höntrop

Ein Jahr ist wieder um. Vor einem Jahr waren wir noch mit Mundschutz über den Markt gelaufen. So war heute beim besten Wetter am 25.9.22 noch mehr los auf dem Gelände der Villa Barre am Reiterweg in Wattenscheid-Höntrop

50 Töpferhandwerker*Innen haben ihre Kunst von Küchenutensilien bis zu Dekoartikeln für Haus und Garten nicht nur gezeigt,  sondern auch verkauft. 

Mein kleines Video mit den Bildern aus der Galerie: https://youtu.be/-FJkS7_RPhA

Die größten Schlangen waren jedoch beim Bratwurst- und Waffelstand. Der Töpfergott meinte es an diesem Wochenende wieder gut. Ich hab letztens Thor 4 gesehen. Den haben die da gezeigt. Es gibt ihn also wirklich. Zumindest in der Welt der Superhelden um die Figur Thor herum. 

Es ist schon bei dieser herbstlich angehauchten warmen Spätsommerluft herrlich sich die bunten getöpferten Waren anzusehen und auch was zu kaufen.  

Wir haben auch was gefunden: ein Butterfass. In dem einen Topf kommt die Butter. In dem anderen Wasser. Wasser verdrängt die Luft. So bleibt die Butter geschmeidig und erhält sich ohne in den Kühlschrank gepackt zu werden.

Ein buntgrüner Vogel sitzt nun an unserem Fenster und passt auf, dass die Fliegen uns nicht mehr ärgern.

Wenn es nächstes Jahr wieder stattfindet und wir Zeit haben, werden wir wiederkommen.

Kleine Anekdote am Rande: Meine Frau sagte, ich solle meine Augen schließen. Es erwartet mich das Paradies. Ich die Augen geschlossen. Und freute mich auf ein weiteres Exemplar vom Markt. Nix da. Drückte sie mir den Apfel in die Hand, den sie die ganze Zeit geschleppt hatte. Und meine Frau heißt Ewa…Polnische Anlehnung an Eva. Die Schlange blieb aber weg. Zum Glück. Die konnte man aber aus Ton hier und da entdecken und kaufen. Entweder als Tassengriff oder um eine Säule herum. Spannend, was dort so entdeckt werden kann. 

Glück auf! Oder heißt das in diesem Falle: Ton ab, ach ne, das ist ja in der Filmbranche… Moment, ich habs gleich: Töpfchen ! … 

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Übern Tellerrand geguckt in Höntrop anne Baare-Villa aufn Töpfermarkt

Im wahrsten Sinne in Sachen Keramikteller bin ich beim sonntäglichen Brötchenholen in unserer Stadtteilbäckerei überrascht über ein Plakat gestolpert. Jahrelang is mir dat ja schon aufgefallen in Bochum, abba war nie da, obwohl ich schon seit 1995 in Bochum wohne und dat immer widda auftaucht im September und wenn ich vor hab dahin zu gehen, is schon widda vorbei. Jetz wohn ich seit 2013 sozusagen umme Ecke, nur 2 km entfernt vonne Villa Baare und bin dat erste Mal aufn Töpfermarkt gegangen. Hat sich gelohnt. Hab son Schwimmteil mit Fröschen gekauft fürn Gartenteich, einen Spülwurm für die elektrischen Zahnbürsten und einen Fliegenpilz für den Balkon. Allet is aus Ton. Und wenn so gucks bei den 50 HandwerkerInnen, die zum Großteil schon seit 1995 dabei sind, dann kannse dein Geld schnell loswerden. Denn dat sind wirklich so tolle Dinge da. Von Kunst bis zu anwendbaren Tassen mit Seepferdchen is allet dabei.

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Geh ma aufe Internetseite von www.höntroper-töpfermarkt.de da findse auch die 50 AusstellerInnen, die nix anders machen als Spaß mit dem Ton zu haben und dann dafür auch noch Geld kriegen. Die Krux is abba im September finden so viele verschiedene Märkte statt, von Mittelalter bis hin zu Erntefeste, wat weiß ich. Also kannse dir ja aussuchen.

Und eine Tonkünstlerin, von der ich auch den Spülwurm hab für die Zahnbürsten, kommt aus Witten. Die wird von mir noch dieses Jahr einen Besuch für meinen Blog bekommen und wird gepodcastet werden, wenn se will. Zumindest hatse nix dagegen gehabt. Auf Bald im Töpfermarkt in Höntrop! Immer am letzten Wochenende im September seit 1994!

Wo findet der Höntroper Töpfermarkt statt?

Tja, da isset schon wirklich ganz interessant! Denn der Ort is wat ganz Besonderet! Im Ortsteil Höntrop gabet mal bis zur Eingemeindung nach Wattenscheid die Baarestraße in diesem Straßenabschnitt. Heute is dat die Höntroper Straße. Und dat hat nix mit der Eingemeindung von Wattenscheid nach Bochum 1976 geschehen zu tun…Gewidmet wurde diese Straße damals dem großen Generaldirektor Louis Baare vom Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation inne Nähe von Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank. Wer sich noch erinnern kann, weiß dat hier ma so um 2000 ein Auto vorm Haus in 15 Meter Tiefe abrutschte, als sich ein Loch durch die Zeche aufgetan hat. Die Steinbank vonne Maria Anna war die größte Zeche in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1904. Dat war ein riesiget Gelände. Abba da kann sich keiner mehr erinnern. Lebt auch keiner mehr von. Logisch. Heute is da nur noch ein Stein vom Malakofturm und die Hinweistafel, wat da ma war. Ansonsten is da jetz Aldi, die Höntroper Feuerwehr, ne Schule und Kindergarten und jede Menge Einfamilienhäuser.

Ein Stein vom Malakoffturm der Zeche Maria Anna Steinbank
Hinweisschild vom Bergbauwanderweg über Zeche Maria Anna Steinbank, Schacht 4 von 1871 bis 1904 in Höntrop gegenüber der Villa Baare

Die Zeche is wat wichtiget im Teil von Otto Taeglichsbeck gewesen. Denn wer in Bottrop oder Waltrop die Taeglichsbeckstraße bewohnt, weiß nich, dat der ma ne wichtige Persönlichkeit nich nur im Ruhrpott war. Abba dazu gibbet einen eigenen Straßenbericht in Hochdeutsch demnächst. Ich recherchiere noch.

Die Villa vom Louis is 1888 im Dreikaiserjahr (zwei Kaiser gestorben, der Dritte war Kaiser Wilhelm II.) gebaut worden. So gesehen im Neoklassizismus, wenn ich nich irre. Da stehen noch sogar Bäume aus der Zeit im Garten. Neben einem Wirtschaftsgebäude hat sein Sohn Fritz Baare  nochn Turm und Weiteres 1904 angebaut.

Villa Baare mit dem vom Fritz Baare gebauten Turm

Nach 1945 wurde dat ein Kinder-Kurheim. 1974 an die Stadt verkauft, nutz heute dat herrschaftliche Anwesen ein Verein fürn Waldorfkindergarten.

Im Video hab ich ein paar Bilderkes. Abba durch die Handwerkerstände und vielen BesucherInnen war dat komplette Gebäude nich zu fotografieren.

Vielleicht sehn wir uns da nächstet Jahr am 24. Und 25.9.2022? Würd mich freuen!

Euer Ruhrpottologe André Brune

Quelle: www.höntroper-töpfermarkt.de und www.wikipedia.de und die Hinweistafeln von Bergbauwanderweg