⚠️NEUER (Video -) PODCAST mit der Bürgerinitiative aus Oberhausen, die für den Erhalt der Naturfläche auf dem Gelände der Zeche Sterkrade kämpft.
11 von 17 Hektar sind geplant klimafreundlich zu bebauen mit Mehrgenerationenhäuser und auch Bürogebäude, damit die Bewohner und Bewohnerinnen es nicht weit haben von ihrer Wohnstätte aus. Ein Pilotprojekt mit kurzen Wegen ohne eine Autostraße, so die Idee. Doch ohne Auto wird es nicht gehen. Wird ein Parkhaus gebaut, Garagen oder eine größere Parkfläche versiegelt? Und was ist mit den Besuchern, die mit dem Auto kommen, die auch die eventuell angesiedelte Gastronomie zu besuchen, die am Industriedenkmal entstehen soll?
Weitere zusätzliche 1600 Fahrten allein auf der Von-Trotha-Straße werden erwartet laut Gutachten. Sie gehört schon jetzt zu den stark befahrenen Straßen in Sterkrade.
Das ca.17 ha große Gelände soll weitgehend gerodet werden, obwohl sich die Natur dreißig Jahre lang das Gelände erfolgreich zurück erobern konnte.
Geplant sind zwischen 400 und 600 Wohneinheiten und Gewerbliche Vermietungsobjekte.
Damit würde das neu gewonnene Naherholungsgelände für die Sterkrader in der zweitversiegelsten Stadt Deutschlands nach München immer dichter zugebaut werden zumal in der Nähe der halbe Sterkrader Wald ebenfalls für den Ausbau eines Autobahnkreuz gerodet und asphaltiert wird.
Die Bürgerinitiative „Zeche Sterkrade“ habe ich interviewt zu ihrem Thema, dass nicht nur in Sterkrade ein Problem ist, sondern in vielen Ruhrgebietsstädten: Flächenversiegelung
Die Gründerin Andrea Hegermann, Jens Carstensen, Dr. Alexander Galk und Sarah Dragon erzählen mir von ihren Gedanken und die Gründe, warum sie es verständlicherweise angehen gegen die Bebauung zu protestieren.
Es ist eine Farce im eh schon dicht bebauten Ruhrgebiet in Zeiten von Klimawandel und Artensterben!
Es passiert immer noch viel zu wenig in die andere Richtung. Auch heute wird immer noch fleißig jede noch so kleine grüne Baulücke geschlossen. Bei Starkregen verursacht die konsequente Flächenversiegelung vermehrte überflutete Keller und Straßen und in heißen Sommern entsteht durch die starke Erhitzung der versiegelten Flächen der Städte, dadurch eine schnellere Verdunstung und stärkere Nutzung des Grundwassers.
Ein gesundes Mikroklima vor Ort in den Städten mit hohem Verkehrsaufkommen, wie eben Oberhausen, das von den Autobahnen A2, A3, A516 und A42 umgarnt wird, muss für die Stadtbewohner und -Bewohnerinnen ebenso wichtig sein im Zuge von Klimawandel und Artensterben. Es gibt nur das Naherholungsgebiet gegenüber der Zeche Sterkrade des Volkspark Sterkrade. Eine Güterbahnlinie und der Bahnverkehr durchtrennt ein Zusammenlegen der Grüngebiete. Ein zusammenhängender Grünzug mit einem Brückenbau wäre eine besondere Naherholung der vom Straßenverkehr gebeutelten Sterkrader eine sinnvolle Lösung. Doch diese wirde erst bei der Quartiersbebauung auf dem stillgelegten Zechengelände ins Spiel gebracht. Die Bürgerinitiative steht für den Erhalt der Grünfäche.
Wenn im Kleinen solche Kämpfe verloren gehen und auch kein Diskurs gefunden wird, dann kann man in der Welt noch weniger mit Flughafenklebeaktionen gewinnen oder Plakaten an Schornsteinen.
Kampf um eine bessere Lebensqualität
Dieser seit dem 9.1.2024 angeführte Kampf der Bürgerinitiative „Zeche Sterkrade“ ist nur ein Beispiel, wo es mit erhobenen Hauptes mit Gleichgesinnten als David gegen Goliath geht. Der Erhalt der mittlerweile stark begrünten und auch zum Teil bewaldeten Gebiet des 1994 stillgelegten Zechengeländes in Sterkrade ist das Hauptaugenmerk für die Natur, die sonst keine Lobby hat.
Hier hat sich im Laufe der letzten 30 Jahre die Natur in Ruhe entwickeln können. Es kommen hier seltene Kräuterpflanzen vor, die lange vergessen wurden, genauso wie es die Kreuzkröte oder so manch andere seltene Vogelart geschafft hat, sich hier anzusiedeln, wo früher eine Dreckschleuder von Kokerei stand und harte Arbeit an der Tagesordnung stand.
Das einzige Grün der Arbeiter war nicht das Zechengelände, sondern der eigene Garten, den sie zur Selbstversorgung und Erholung nutzen konnten in ihren Zechenhäusern, die sie gemietet haben für die kurzen Wege zur Arbeit. Das alles ist längst Geschichte.
Heute sind die Wege zur Arbeit viel weiter als „umme Ecke“, wie wir im Ruhrgebiet sagen. Die Bürgerinitiative will den gewachsenen Grünzug erhalten wissen. Sie sehen es als eine neben bzw. gegenüber dem Volkspark liegenden Naturpark an, wo die Menschen nicht nur mit dem Fahrrad durchfahren, sondern die Anwohner gemütliche Spaziergänge machen können und sich erholen können. Sollte es bebaut werden, wird es nicht mehr für die Anwohner sein in den Straßen davor, sondern eher für die Neuzugezogenen, die eine teurere Miete bezahlen werden, so die Befürchtung. Es wird voraussichtlich auch den Mietspiegel von Sterkrade erhöhen und den vorhandenen Wohnraum verteuern.
Der einzige Bezug zur zukünftigen bebauten Parklandschaft wäre die Brücke zum Volkspark Sterkrade, der ein kleiner wilder Park ist für die Stadtteilbevölkerung von Sterkrade.
Goliath ist hier die Stadtplanung von Oberhausen, die nun 30 Jahre später plötzlich daran denkt, das Gelände zu bebauen, statt es als Naherholung einzurichten. Die RAG Montan Immobilien und Thelen Gruppe steht in den Startlöchern aus dem Gelände das bestmögliche Wohnquartier herauszuholen und neu zugezogenen Oberhausenern ein weiteres Stück Lebensqualität zu bieten.
Das Industriedenkmal ist drumherum in ihren Augen unverbaut und ein täglicher Blick auf die ehemalige Stadtgeschichte würde das Wohnen vor Ort in einem klimaneutralen neuen Haus würde das Leben vor Ort besonders schick machen.
Bei einem ersten Bürgerdialog am 24.8.2024 preschte die Stadt Oberhausen vor, um das Gelände attraktiv zu vermarkten und das Bauprojekt schmackhaft zu machen. Negative Informationen und Argumente dagegen hat man im Vorfeld nicht zugelassen. Aus Protest, dass es eher eine „Verkaufsveranstaltung“ ist, haben teilnehmende Mitglieder der Bürgerinitiative das Zelt verlassen. Verständlich ist es schon, wenn dort ein Dialog stattfinden soll, dieser aber nicht gewünscht ist. Das zeigt auch, welche arrogante Haltung gegenüber den bisherigen Anwohnern des alten Zechengeländes angegeben wird. Dialog ja, aber nur nach eigenen Regeln. So bin ich mal so arrogant und schreibe darüber aus meiner Sicht der Dinge und als öffentliche Person, der der Natur eine Lobby geben möchte.
Wie ist die Bebauung auf dem Gelände der Zeche Sterkrade geplant?
Die Gliederung des eventuell neuen Quartiers in Sterkrade auf dem stillgelegten Zechengeländes soll räumlich den ursprünglichen Straßenräumen und nach der Topografie der „Arbeit“ architektonisch angelegt werden.
Ein für alle notwendigen Verkehrsarten soll ein Ringstraßensystem im inneren Bereich erschlossen werden, so steht es auf der Internetseite. Es sollen allerdings, wenige Autos vor Ort sein. Wahrscheinlich könnte es so wie in einem Feriendorf von einer Center Park-Anlagen sein. Am Anfang ein Parkplatz, Ausladen vor der Tür ja, Parken nein, mit Fahrrad gern gesehen, Rollatoren zugelassen.
Meine Fragen: Wird dann eine große Autoparkfläche einen Teil versiegeln? Wird ein Parkhaus hochgezogen? Sollen die Autos auf der schon stark von Anwohnern beparkten Straßenflächen mitgenutzt werden? Was ist mit Besuchern? Wo sollen diese parken?
Vorausgesetzt wird wohl, dass diese alle mit dem Bus kommen oder zum nah gelegenen Bahnhof Sterkrade kommen, und dann den Kilometer gefälligst laufen können.
Es ist alles so schön geplant, aber was am Ende dabei herauskommt, wird ausgeblendet. Niemals wird jeder, der dort wohnt nur mit dem Fahrrad dort wohnen. Es sei denn, der Mietvertrag würde es so wollen. Aber das wäre ja wahrscheinlich nicht rechtens, den Mietern vorzuschreiben, mit welchem Verkehrsmittel diese in der bereitgestellten Wohnung wohnen dürfen. Vielleicht sind die Mieten so hoch, dass sich keiner ein Auto mehr leisten kann.
Das Gelände besitzt für zukünftige Anwohner nicht nur den den nahen Bahnhof Sterkrade, wo dann auch extra aus Düsseldorf Zugezogene bestimmt glücklich wären, endlich nicht im Stau zu stehen mit dem Auto auf der A3, sondern gern mit der Bahn pendeln könnten, um billiger in Oberhausen wohnen zu können.
Laut Stadt fehlen 1600 Wohnungen. Also warum für Menschen bauen von außerhalb? Können sich die Sterkrader die Miete leisten, die mit Sicherheit weit mehr als 8 € pro m2 sein werden?
Ein Quartier der nahen Wege, denn es befinden sich dort in der unmittelbaren Nachbarschaft ein Getränkemarkt, eine amerikanische Fast-Food-Kette, deren schrecklicher Hamburgerduft täglich rüberweht und ein Lebensmittelmarkt. Eine Tankstelle versorgt fröhlich die zusätzlichen wahrscheinlich mindestens 400 Autos vor Ort, die auf das neue Wohnquartier zufahren würden.
Die Von-Trotha-Straße ist so oder so schon sehr stark befahren. Sie würde eine noch größere Belastung für die Anwohner werden, während das Wohnquartier die Gemütlichkeit schlechthin wäre.
Auch Gewerbe soll dort entstehen. Eher Büros für Versicherungen oder was auch immer. Dabei hat Sterkrade im Innenstadtbereich mit Sicherheit genug Leerstände. Allein das alte Möbelhaus Finke, dessen Abriss sich durch eine Erbangelegenheit immer mehr nach hinten verzögert, könnte Wohn-, Büro-, und Ladenprobleme verringern. Das große Möbelhaus hat genug Quadratmeter, das direkt in der City das Wohnproblem allein lösen könnte und es würde dadurch auch mehr Publikum in die Stadt bringen. Der Wochenmarkt würde mehr verkaufen können und neue Läden könnten entstehen, Cafes etc. Das alles wird nicht passieren, wenn das Wohnquartier dort auf dem alten Zechengelände entsteht. Kaum ein Mensch wird die Brücke nutzen oder den großen Weg über die Bahngleise, um in die Sterkrader Innenstadt zu gehen. Sie setzen sich ins Auto und fahren zum Centro…
Sollte das Gelände bebaut werden und die Erweiterung vom Autobahnkreuz Sterkrade Wirklichkeit werden, kann Oberhausen München als versiegelste Stadt Deutschland ablösen. Alternativ könnte die das Gelände der Zeche Sterkrade als mit dem Volkspark Sterkrade als gemeinsamer Grünzug ein wenig verschönert werden. Mehr Sitzbänke, Spielplatz, Streichelzoo, ein kleines Café, tägliche Öffnung des Denkmals mit wechselnden Ausstellungen, ein Kiosk, ein Minigolfplatz für die Freizeitgestaltung ohne tief zu buddeln und noch mehr Altlasten hervorzuholen, die es dort mit Sicherheit noch geben wird.
Dann würde das Industriedenkmal auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal bleiben in einer wundervollen Parklandschaft, wo es sich lohnt sich aufzuhalten und zu erholen. Ein Brücke könnte den Volkspark Sterkrade verbinden und auch einen kürzeren Weg zu Sterkrader City bringen. Diese hätte schon hätte längst gebaut werden können. Es hätte den Ruhrradweg vor Ort attraktiver gemacht.
Zudem ist im Zuge der Bebauung angedacht den Alsbach zu renaturieren, der unter Tage in Betonröhren fließt seit über 100 Jahren. Das soll das Wohnen im Quartier aufwerten. Warum wertet es nicht das Naherholungsgebiet auf? Ganz einfach: Damit kann man kein Geld verdienen, sondern gibt nur Geld aus, was die Stadt nicht hat! Zur Renaturierung können auch Landesmittel oder sogar EU-Fördermittel beantragt werden. Wurde das schon gemacht?
Das Geldverdienen soll kein Argument sein zu bebauen, denn ein Naherholungsgebiet kann auch mehr Tourismus anlocken, somit auch Publikum für den Volkspark oder die Sterkrader City.
Übrigens sollten nach der Schließung der Zeche Sterkrade alle übrig gebliebenen Gebäude, wie die historische Waschkaue und Bürogebäuden aus den gleichen Jahren, wie die Fördertürme von Schacht 1 und 2 als ganzes Ensemble denkmalgeschützt werden, aber sie wurden alle bis auf Schacht 1 dem Erdboden gleichgemacht. Zu groß wären wohl die Kosten gewesen den Denkmalschutz auszuführen. Man hat eben nicht an mögliche Zukunftsprojekte gedacht zum damaligen Zeitpunkt, sondern eher an eine neue Bebauung. Jedoch ist ein Neubau jeglicher Art auf einem alten Kokerei- und Zechengelände mit viel mehr als nur 3 Meter Tiefe Altlasten verbunden. Es gab ja schon Pläne 2004 den Platz zu bebauen, aber aus welchen Gründen auch immer sind sie gescheitert. Das hat die Natur auch zu diesem unbändigen schönen Wachstum gebracht, der nun von Menschenhand wieder gerodet und umgestaltet werden soll.
Sollte das Quartier Wirklichkeit werden, wird das atemberaubende historische Industriedenkmal für die Anwohner ein toller Anblick sein, aber nicht mehr, wie bisher allein stehen. Nur noch der Kopf des Fördergerüsts würde, wie Godzilla, über die in ähnlicher Bauweise wie das historische Maschinenhaus stehenden Gebäude ragen. Der einzige Unterschied ist, dass dieser kein Feuer speien kann, um sie zu zerstören. Das passiert eher umgekehrt. Die Sicht auf das unverbaute Denkmal wird eingegrenzt und verliert dadurch an immense Attraktivität.
Zudem ist klar, dass auf dem natureroberten Gelände, wo früher die Zwangsarbeiter der Zeche im zweiten Weltkrieg hausen mussten oder für den Nazi-Krieg gestorben sind, höchstwahrscheinlich radikal entfernt werden. Es sind noch kleine Abgrenzungen der Zwangsarbeiterhäuser in der Natur zu sehen.
Dort wird dann auch in einem neuen Gebäude gearbeitet. Die Hinweistafel wird dann nur noch allein stehen, ws dort an Unrecht geschehen ist. Darüber wird in den Bauvorschlägen kaum gesprochen. Diese Erinnerungskultur muss bleiben! Zuviel ist schon einfach hinfort gewischt worden!
Vor Ort sollen am Maschinenhaus Gastronomie-Angebote sein. Das bedeutet nicht nur Radfahrer kommen, sondern auch Autofahrer, um sie zu besuchen. Oder liege ich falsch?
Mehr Grün und Vorschläge
Nochmals mein Vorschlag und das der Bürgerinitiative für das stillgelegte Zechengelände: Eine kleine Gastronomie könnte in der Parklandschaft von heute längst stehen.
Ein kleines Café oder Kiosk vor Ort, mehr Sitzgelegenheiten und eine ständige Öffnung des Denkmals, nicht nur einmal im Monat, könnte die Attraktivität der Parklandschaft erhöhen. Ein neuer Minigolfplatz, ein Spielplatz, ein Streichelzoo, ein Barfußpfad, ein Naturlehrpfad, eine Naturhütte für Naturfreunde, ein Gebäude für Fahrradstellplätze, ein paar Pfade durch das Gelände würden reichen, um es attraktiver zu machen.
Es wird mir jeder zustimmen, der das Gelände kennt oder kennenlernt. Doch geplant ist ein zentraler Wiesenplatz vor dem Maschinenhaus zwischen den Häusern, die ein Wasserbecken enthält für den Regen, das als Teich dienen würde. Für den nahliegenden Kinderspielplatz jedoch ist das Wasserbecken im KI-Bild nicht abgesichert und könnten somit eine Gefahr für die spielenden Kinder sein. Wir wissen ja, dass immer mehr Schwimmkurse geschlossen werden, weil dafür kein Geld ausgegeben wird…
400 bis 600 Wohneinheiten sollen entstehen. Die AnwohnerInnen würden es nicht mehr als Naherholung so nutzen, wie bisher. Das Gelände würde fast komplett gerodet und umgegraben werden.
Die Altlasten wurden nur in bis zu 3 Metern Tiefe abgetragen. Meist müssen auf ehemaligen Kokerei- und Zechengeländen mehr als 10 Meter abgetragen werden. Bergsenkungen sollen angeblich nicht passieren, weil ja alles gut verfüllt wurde. Wir wissen, dass es eben nicht so ist. Im ganzen Ruhrgebiet senken sich hier und da die Gebirge. Allein in Bochum platzen plötzlich immer wieder Straßen und Plätze auf, die nie richtig verfüllt wurden. Dort gibt es seit 1973 keinen Bergbau mehr. Das Gelände der Zeche Constantin wurde mehr ausgebaggert als nur 3 Meter. Mehr als 15 Meter musste ausgebaggert werden, um auch die in den Plänen nicht vorhandenen, aber gefundenen Rohre und Altlasten abzutragen, bevor dort eine Wohnsiedlung entstehen konnte, die aber bewußt aus Vorsicht nur einen kleinen Teil des Geländes bebaut wurde.
Die Preise für die Wohnungen werden nicht preiswert sein. Auch die Mietpreise in der Umgebung werden sich anpassen und Oberhausen zu einer teureren Stadt im Ruhrgebiet machen, als es bisher der Fall war, obwohl es laut Alexander Galk, noch genug Leerstand gibt von Miet- und Kaufobjekten, die täglich im Internet nachzusehen sind. Was jedoch die Stadt nicht genug rechtlich ausschöpft, so Jens Carstensen. Denn unsanierter Leerstand kann die Stadt mittlerweile rechtlich etwas unternehmen. Es wird allerdings kaum angewandt.
Auch das Möbelhaus Finke könnte schon lange abgerissen sein und neuen Wohnraum geschaffen haben im Innenstadtbereich von Sterkrade, dass wie viele Städte und Stadtteile ebenfalls genug Ladenleerstand hat. Hier gibt es laut Jens Carstensen leider im Moment noch einen Erbstreit, der erst geklärt werden muss.
Außerdem hat sich der Einwohneranteil in Oberhausen sogar verringert, so Jens Carstensen von der Bürgerinitiative. Ein Zuzug aus Düsseldorf nach Oberhausen als Argument ist weit hergeholt.
Sarah Dragon hat das Gelände seit ihrer Kindheit wachsen sehen und würde es tatsächlich in Betracht ziehen bei einer Bebauung weg zu ziehen.
Andrea Hegemann ist die Gründerin der Bürgerinitiative und kämpft mit allen Mitteln gegen die Bebauung, die zum Teil ja schon passiert ist. Im nördlichen Bereich bekam Lekkerland und Edeka große Gewerbeflächen. Stück für Stück wurde das Gelände bisher verringert.
Das Mikroklima in Sterkrade würde durch die Bebauung weiter erhitzt werden, denn in unmittelbarer Nähe ist auch das Autobahnkreuz Sterkrade, das der Bundesverkehrsminister weiter ausgebaut sehen möchte.
Der halbe Wald würde vernichtet für weitere Asphaltierungen und Flächenversiegelungen. Von Klimaschutz wird geredet, aber trotzdem wird Fläche versiegelt und noch mehr Autos auf die Straße gelockt. Damit wird weiterhin der Artenschutz mit Füßen getreten. Die lobbylose Natur wird weiter eingeengt und bedrängt in ihrer Entfaltungsmöglichkeiten.
Ich werde weiter die Bürgerinitiative begleiten. Denn dieser Kampf ist auch ein Kampf in anderen Städten, nicht nur im Ruhrgebiet. Es ist auch ein Aufbäumen gegen das „Weiter so“. Damit kritisiere ich auch die Grünen, die mir zu viele Kompromisse eingehen in Sachen Klimaschutz, um regieren zu können! Ein Nein, kann manchmal eben auch Wunder bewirken, als ein Ja mit schäbigen Kompromissen für den Klimaschutz, der nicht konsequent durchgesetzt wird dadurch.
Vor 30 Jahren habe ich selbst schon mit der Robin Wood Gruppe für mehr Klimaschutz gekämpft in Bottrop. Wenn im Kleinen das nicht geschafft wird, dann hat der Kampf im Großen keine gute Chancen.
Wo sind BUND, der Naturschutzbund, Fridays for Future oder die Letzte Generation, wenn es darum geht die Natur zu schützen, wo sie sich entwickelt hat und damit auch etwas für das Klima tut? Sie können die Bürgerinitiative ebenso vehement unterstützen!
Laut demografischen Wandel würden bis 2050 über 10000 Menschen weniger in Oberhausen leben, wo ist da also der Sinn solche Wohnungsbauten noch durchzusetzen?
Die großen Parteien sagen, dass die Bebauung eine Weiterentwicklung sei, während die BI eher sagt, der Erhalt der Grünfläche im Zuge von Klimaschutz ist eine Weiterentwicklung.
Ein möglicher Plan von Green Zero das Gelände zu kaufen, wäre auch möglich. Dr. Dirk Gratzel hat die grüne Null hinterlassen und kauft für grüne Projekte alte Zechengelände. Mit ihm könnte eine mögliche bessere alternative Umbaumöglichkeit genutzt werden. Allerdings wird das von Seiten der Planer abgelehnt.
Der nächste Schritt zum Verhindern der Bebauungspläne wird der Rat der Stadt sein, die in der 12. Woche 2025 den Aufstellungsbeschluss befassen wird. Da können anschließend Bürger und Bürgerinnen ihre Meinungen dazu äußern, Gutachten beauftragen und den endgültigen Beschluss einer Bebauung verhindern. Ansonsten würde der Bau 2027 losgehen, falls nicht dagegen geklagt wird. Die Mühlen in Deutschland mahlen langsam.
Bis dahin kann das Gelände besucht werden und an jedem ersten Sonntag im Monat ist das Maschinenhaus für Besucher und Besucherinnen geöffnet mit öffentlicher Führung. Nutzt das Gelände wie es ist, bevor es eventuell bebaut wird!
Ich hoffe, dass die Bürgerinitiative es schafft, genauso wie die andere Sterkrader Bürgerinitiative gegen die Erweiterung des Autobahnkreuz, denn es bedeutet noch mehr Verkehr, noch weniger Grün, noch mehr Erhitzung durch Flächenversiegelung in Zeiten von Klimawandel.
Die Zeiten haben sich geändert. Das sollte endlich auch in der lokalen Politik angelangt sein, die Entscheidungsträger sind und für eine bessere Lebensqualität der vorhandenen Wählerschaft sorgen sollte, bevor sie abwandern oder abgewählt werden.
Links
Öffnungszeiten mit Öffentlicher Führung des Industriedenkmals „Zeche Sterkrade“
Jeden 1. Sonntag im Monat um 14 Uhr
Dauer: ca. 90 Minuten
Kosten: 8 € / unter 18 Jahre frei
Treffpunkt: Eingang Radweg Von-Trotha-Straße, Oberhausen-Sterkrade
Es wird über die Geschichte der Zeche und der Menschen vor Ort, ihr Leben und Arbeiten erzählt.
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichteskultur
Emscheralle q11
44369 Dortmund
0241/931122-33
info@industriedenkmal-stifung.de
www.industriedenkmal-stiftung.de
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Mehr Infos von der Bürgerinitiative „Zeche Sterkrade“
Infos zur Bebauung:
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Green Zero
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