Kolumne & Meinung I Zeche Sterkrade I Altlasten vs Loft oder David vs Goliath I BI vs Immobilienkohle

Was treibt mich an gegen das Bebauen auf einem natürlich gewachsenen Wald zu sein, der sich nach dreißig Jahren in einer mir fremden Stadt entwickelt hat?  Und warum setze ich mich für den Erhalt der Grünfläche ein und mache darauf aufmerksam über die Grenzen hinaus?

Vor dreißig Jahren war ich in der Umweltschutzgruppe Robin Wood. Wir haben damals gegen Abholzung, für mehr Grün, für Maßnahmen gegen die drohende Klimaveränderung gekämpft. Schon damals…

30 Jahre später ist keiner so richtig schlauer geworden. Der Kampf von damals zeigt, wie wenig eigentlich gemacht wurde. Wenn zwei Schritte nach vorn gingen, ist man mit Kompromissen wieder ein Schritt zurück gegangen.

Mit Immobilien lässt sich eben viel Geld verdienen, sogar mit staatlicher Unterstützung klimafreundlich bauen und eine schicke Industriekultur genau maßgeschneidert in die Mitte legen. Schöner Wohnen im Ruhrgebiet…

Ist doch alles halb so wild. Die Natur passt sich an. Wir bauen auf einer Fläche, die schon vor Jahrzehnten von Altlasten befreit wurde.

Bergschäden wird es nicht geben. Und sowieso brauchen wir Wohnungen. Wo sollen die vielen Menschen hin, die dann von Düsseldorf ins sicherlich sehr attraktive Oberhausen kommen, um dann auch dort billiger zu wohnen.

Argumente, die ich damals schon gehört habe. Feuchtgebiete wurden bebaut. Zack nach ein paar Jahren gab es Schimmel im Keller. Auf einem Bochumer Zechengelände sollten Eigentumshäuser gebaut werden. Zack. Da musste doch mehr als 5 Meter ausgebaggert werden. Huch, es wurden am Ende sogar 15 Meter. Teure Angelegenheit.

Schon 2004 wollte man das Gelände Zeche Sterkrade bebauen, warum wurde es nicht gemacht?

In der Zwischenzeit sind die Kinder Erwachsen geworden, die dort in den Wäldern gespielt haben. Heute würden sie lieber wegziehen, wenn sie dort mit 800 neuen Wohneinheiten zusammen leben müssten, das Grün nahezu zerstört, angepasst und von Menschen wieder einmal zurechtgestutzt wurde.

Der entstandene Podcast, der am 7.9. um 12 Uhr erscheinen wird, zeigt die Menschen, die nicht nur darum kämpfen, das die seltene Kreuzkröte weiter quacken kann, wo früher Kohle aus den Tiefen geholt wurde.

Er wird ausführlicher als die üblichen Infos aus Zeitung und Co sein. Dort wird meist eh die Immobilienfirma RAG Immobilien und das Projekt so unglaublich positiv dargestellt. Dabei wird vergessen, dass Oberhausen in zu den versiegelsten Städten Deutschlands gehört nach München auf Platz 2.

Da ist mein Aufruf an die Letzte Generation : Klebt euch an die Stadtplanung, klebt euch auf die Straßen, wenn die Baumfäller und Bagger kommen, um das Mikroartensterben in der Stadt dem Erdboden gleichmachen werden. Hier geht es um das städtische Klima. Auch ein Mikroklima kann das Stadtleben beeinflussen. Es droht eine Erhöhung der Temperatur innerhalb Sterkrade. Das Artensterben wird wieder zunehmen.

Würde es noch Robin Wood geben vor Ort, würden wir Aufrufe gegen die Bebauung quer über das Fördergerüst hängen haben und noch mehr Aktionen gestalten.

Doch diese Aktionen im gemächlicheren, aber kampflustigen Ton, macht die Bürgerinitiative Zeche Sterkrade, die zuletzt bei dem Bürgerdialog das Zelt verlassen hat, weil kritische Fragestellungen einfach nicht erwünscht waren.

Ein übler arroganter Tropfen auf die doch so tolle Demokratie, die hier nicht gehört werden wollte. Eine andere Meinung zu haben, ist gerade bei mehr Grün nicht erwünscht.

Es will mit aller Macht gebaut werden. Die Stadt braucht Geld und RAG Immobilien will Geld verdienen, ob für den Erhalt als Tochterfirma um die Folgekosten des Bergbaus für die nächsten 10000 Jahre zu decken oder um den Managern mehr Boni am Jahresende auszuschütten. Man weiß es nicht. Hauptsache Geld und Grundsteuer auf der Habenseite.

Wieder mal auf Kosten der Natur. So wie es mit dem Autobahnkreuz Sterkrade falsch läuft und die Hälfte des Waldes dort unweit von dieser Bebauung für noch mehr Asphalt und Blechlawinen im trotzdem real existierenden Stau gefällt werden wird.

Klar, das Ruhrgebiet ist längst nicht mehr die graue stinkende Maus mit dampfenden Schloten. Hier und da hustet noch eine Kokerei und ein Stahlkocher. Aber das ist ja das schönste, was es gibt, das die Natur sich die jahrzehntelange Verseuchung zurück holt. Denn früher war eben nicht alles besser.

Ohne Bergbau wären wir alle nicht hier. Warum wird aber nicht einfach mal die Rückeroberung der Natur auf den verseuchten Gewerbeflächen akzeptiert?

Warum lassen wir den Kauz nicht einfach brüten und fliegen, den Eisvogel ansiedeln und den schönsten Schmetterling sein Plätzchen?

Einfache Antwort :

Weil damit kein Geld zu verdienen ist.

Die Bürgerinitiative Zeche Sterkrade kämpft für den Erhalt der Grünfläche in Sterkrade

Es gibt Leerstand in Sterkrade : Möbelhaus Finke. Ein sehr großes asbestverseuchtes Haus. Ein Abriß muss so oder so her. Wann steht in den Sternen.

Die Fläche ist eine einzige riesige Betonfläche, die in Sterkrade das Mikroklima im Sommer stark erhitzt. Doch auf dem Gelände bietet sich der Bau doch definitiv am besten an für neue Wohnungen.

Ein Generationenhaus oder mehrere mit schicken kleinen Cafés und kleinen Geschäften, wo die Miete bezahlbar bleibt und die umliegende Fußgängerzone dadurch belebt wird. Etwas würde sinnvoll angelegt werden statt wieder einen Grünzug zu bebauen.

Eine Schande ist allein der Gedanke die natürliche Entwicklung wieder einmal zu stoppen. Egal, ob klimafreundlich gebaut wird oder nicht.

Denkt einfach mal darüber nach, was in unmittelbarer Nachbarschaft wunderbar und erholsam ist, wenn eine harte Arbeitswoche oder auch nur ein Tag hinter einem ist: Ein Gang durch eine Wald und Wiesenlandschaft mit summenden Bienen, singenden Vögeln, sanft wedelnden Blättern von unzähligen Bäumen, die einen Überschuss aus Sauerstoff für die Produktion von Glückshormonen ankurbeln.

Ich wohne im Grün und würde es nicht verlassen. Ich würde wegziehen, wenn nebenan die Bäume für ein neues Haus gefällt werden würden.

So verstehe ich auch die Anwohner und Anwohnerinnen, die nach der drohenden Fertigstellung auch mit noch mehr Autos klarkommen müssen. Aber wenigstens entlastet dann das vergrößerte Autobahnkreuz den Verkehr vorher…

Zeche Sterkrade mit Schafsweide

Neuer Podcast startet! Ruhrgebiet erklärt #1 I Der Bergbau und seine Heiligen I Städte, Geschichte, Geschichten und Persönlichkeiten mit Jack Tengo I +Buchempfehlung I Licht im Schacht von Manfred Keller I +Videopodcast I +Podcast

Mit „Ruhrgebiet erklärt“ erscheint eine neue Podcastreihe zusammen mit Jack Tengo. Sie startet ihre Premiere am 31.8. um 12 Uhr und kommt ab sofort nun alle zwei Wochen auf Youtube und den Podcast – Kanälen.

Wir nehmen es auf Zoom für das lieber zuschauende Publikum auf und laden es auch gleichzeitig als Podcast hoch:

 

zu Sehen als Video im Youtube-Kanal :

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Collage: Manfred Keller. Licht im Schacht I Titelcover und Rückseite mit ISBN-Nummer (C) F.A. Gimmerthal KG Verlag

Schon lange wollte ich das ein oder andere von und über das Ruhrgebiet im Podcast erzählen. Es macht aber mehr Lust, wenn man jemand Gleichgesinnten trifft. Mit Jack Tengo habe ich zusammen schon den Quasselsalat bzw. Quasselkompott gemacht. Allerdings haben wir uns da über alltägliche Nachrichten mit Humor und Aufregung ausgelassen. So lustig und manchmal auch spannend das war, wir stellen diesen Podcast ab sofort ein. Zumal wir den nur sporadisch gemacht haben. In der ganzen Zeit hatten wir leider Todesfälle in der Familie und mussten uns um andere Dinge kümmern. Also lag es nahe nach seinem Schicksalsschlag von diesem Jahr abwartend nun zusammen diesen Podcast zu kreieren.

Nun starten wir neu mit dem Thema, was mich als Ruhrpottologe schon seit drei Jahren umtreibt und machen nun den weitaus spannenderen Podcast über das Ruhrgebiet auf.

Wir beginnen mit einer Buchbesprechung und nehmen das Thema abschließend nach unserem gemeinsamen Podcast über die Heilige Barbara nochmal auf und sprechen über die anderen vorhergehenden Schutzpatronen der Bergleute: Daniel, Anna, Christophorus und Andreas.

zu Hören als Folge Nummer 77 in der Podcast-Reihe „Ruhrpottologe unterwegs“ zu hören:

Als neue eigenständige Reihe “Ruhrgebiet erklärt“ zu hören und abonnieren:

Zum Autor und Buch

Manfred Keller, geboren 1940, ist Doktor der Theologie und war langjähriger Leiter der Evangelischen Stadtakademie in Bochum. Er hat ein knapp 50 seitiges Buch über die Verbindung der Heiligen mit dem Bergbau, darunter auch die schon von uns gepodcasteten Heilige Barbara, geschrieben.

Kurzweilig und spannend mit reichhaltigem Bildermaterial ist es zu lesen. Wir haben das Buch nicht nur zu empfehlen, sondern strickten mit den weiteren Informationen unter anderem den Podcast als Abschluss zur Heiligen Barbara, der größten Schutzpatronin der Bergleute.

Es ist neben einer Buchbesprechung, ein Thema, dass über die Jahrhunderte die Menschheit geprägt hat. Seit den menschlichen Aufzeichnungen haben die verschiedenen Berufszweige Götter gehabt, die bei den Römern Fruchtbarkeit für das Ackerland, den Wettergott oder auch bei Krankheiten einen unsichtbaren Gott angerufen. Die katholische Kirche hat das System durchaus sinnvoll ergänzt für ihre Art des Gottglaubens. Die Heiligen sind die „Vermittler“ zwischen dem Dies- und dem Jenseits, wenn man es so sagen kann.

Das Buch ist sehr empfehlenswert!*

Manfred Keller: Licht im Schacht – Heilige und Schutzpatrone der Bergleute

ISBN: 9783000606083

Verlag F.A. Gimmerthal KG

Licht im Schacht – Gimmerthal Verlag Bochum (gimmerthal-verlag.de)

Denn die katholische Kirche hatte im Gegensatz zum vorherigen römischen Vielgötterglaube ja nur einen einzigen Gott. Die Heiligen traten nun im Vergleich zu den alten Römern als Vermittler auf und wurden angerufen.

Bei steigendem Grubenwasser und drohendem Ertrinken wurde z.B. der Andreas angerufen, bevor es die Barbara wurde. Um einen dicken Flöz zu finden, rief man den Daniel an, den Visionär, dessen Überleben in der Löwengrube im alten Babylon auch „Gruben“-Namensgeber wurde in vielerlei bergbauworttechnischer Hinsicht.

Das Buch hat nur 48 Seiten und erzählt in einer extremen Kurzform die Geschichten der Heiligen und ihre Verbindung zum Bergbau. Dies ist aber so anschaulich gewesen, dass ich kurzerhand beschlossen habe, den ersten Podcast geschichtlich zu nutzen. Denn ohne die Heiligen wäre hier auch der Bergbau anders gelaufen. Auch die Architektur wäre eine andere. Die Barbara taucht in vielen alten Häusern als Relief oder in einer Ecke eingesenkte Statue auf.

Ohne Bergbau kein Ruhrgebiet. Dabei fing der Bergbau eher im Harz und Erzgebirge an, um Eisenerze, Kupfer, Salz und Silber abzubauen statt Steinkohle. Das kam alles hier erst viel später. Auch darüber werden wir berichten. Das Ruhrgebiet ist eine spannende Region.

Es umspannt interessante zusammenhängende Informationen. Es hat tolle Menschen hervorgebracht, auch prominente Persönlichkeiten, die wir besprechen werden, wie Heinz Rühmann.

Wir haben unzählige Themen auf der Agenda und ich bin erfreut diese nun nicht alleine den Zuhörern und Zuhörerinnen zu erzählen, sondern im Zwiegespräch mit dem sympathischen Jack Tengo, der aus dem Osten des Ruhrgebiets aus Werne an der Lippe kommt.

Mit ihm habe ich sozusagen meinen allerersten „Gast“-Podcast gemacht in meinen Anfängen als Ruhrpottologe vor drei Jahren. Wir sind gute Freunde geworden.

Freut euch also auf einen sehr interessanten Podcast über die Heiligen im Bergbau mit einer ordentlichen Prise Humor. Anfangs bei der Vorstellung erzählen wir aber auch, warum dieser Podcast in seiner Form längere Wartezeit hatte und wir nur sehr unregelmäßig podcasten konnten. Aber dann geht’s los. Die nächsten zwei sind auch schon fertig gestellt und werden nach unserem Intermezzo mit der Geschichte und Gegenwartsproblematik zur Zeche Sterkrade alle zwei Wochen Samstags um 12 Uhr erscheinen, auch im Youtube – Kanal bei  mir und bei Jack Tengo. Dazwischen kommen meine eigenen mit Gästen oder ohne.

Wir haben aber nicht immer den Bergbau auf dem Schirm! Die nächsten befassen sich mit dem Thema „Früher war alles besser?“ und „Warum und woher der Begriff Ruhrpott?“

Viel Spaß also mit dem ersten und den Heiligen, der in meiner Podcast – Reihe „Ruhrpottologe unterwegs“ einfach nur nicht der erste, sondern der mittlerweile 77. Podcast sein wird!

Eine Bitte haben wir dennoch:

Schreibt uns Kritik !

Macht Vorschläge über die Dinge, die ihr gerne hören oder und sehen wollt !

Liked uns und teilt uns !

Wir freuen uns auf jeden Fall auf das Feedback !

Glück auf

*Die Buchempfehlung ist keinerlei bezahlte Werbung, sondern war unaufgefordert und ein gern gelesenes Buch!

Extraschicht 2024 I Niebuhrg in Oberhausen I Rundgang & Ausstellung mit Frank Gebauer, Stephan Hütte und Andre Brune I +Video I +Teaser I +Fotogalerie

Rückblick auf eine faszinierende Ausstellung in der Oberhausener Niebuhrg bei der Extraschicht 2024, wo auch meine Fotos hängen konnten.

Stolz wie Oskar, dabei zu sein

Diesmal besuchte ich nicht nur die „Niebuhrg“ bei der Extraschicht 2024, sondern wurde von Kunstfotograf Frank Gebauer eingeladen mit Stephan Hütte alias @bottblick zusammen im ARTelier P2 auszustellen.  

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Meine Frau und ich warfen trotz der ca. 5000 durchgeschleusten Gäste mal selbst einen Blick in das Event in der alten Lohnhalle, die von 18 und 2 Uhr offen hatte.

Eingang zum ARTelier P2

In den Backsteingebäuden auf dem Gelände der alten Zeche Concordia finden seit 1996 auf fünf verschiedenen Bühnen Kabarett, Theater- und Musicalveranstaltungen statt. Über das Jahr verteilt sind in der Niebuhrg immer wieder Events zu sehen, wie z.B. der besondere Weihnachtsmarkt namens Printenbuhrg. Da gehe ich aber nochmal extra hin, um es euch vorzustellen.

Shorts / Teaser I & 2:

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Frank Gebauer hängt seine Bilder auf

Ausgerechnet an dem Tag der Extraschicht hatte Borussia Dortmund im Finale der Champions League gegen Real Madrid gestanden und verloren. Wenn sie den Pott in den Pott geholt hätten, wäre es noch ein I-Tüpfelchen auf die besondere Ausstellung „Licht“ gewesen.

Ewa versemmelt ihre GB für Dortmund

Als Erstes stärkten wir uns vor Ort mit einem schmackhaften „Ruhrpott“-Flammkuchen.

Anschließend gingen wir in den Keller der Lohnhalle, wo das Grundwasser hochsprudelte. Mir teilte die dortige Helferin mit, dass es das erste Mal seit Bestehen war aus der Anlage Grundwasser abzupumpen, weil es die Tage davor so viel geregnet hatte, wie nie zuvor.

Da gehts zum Gott Hades

Das Sprudeln des Grundwassers wurde rosarot bestrahlt. Es wirkte bedrohlich, wie ein kurz zuvor bestehender Vulkanausbruch. Auf einem Quader standen Kerzen, die scheinbar eher die Überfahrt ins Jenseits mit dem Gott Hades darstellten sollte. Das war nicht das erste und einzige faszinierende an der Ausstellung in der Niebuhrg.

Im Eingangsbereich sind unterschiedliche Skulpturen aus historischen Telefonen, einer „Gasanlage“, Schaufensterpuppenköpfe und andere Dinge speziell beleuchtet worden. Einige Künstler waren von der Galerie KiR aus Oberhausen dabei, die Räume mit Fotos, Bildern und Skulpturen beeindruckend zum vorgegebenen Thema Licht auszustatten. Die Skulpturen des ersten Raums stammen aus dem Kreativquartier RuhrKunstOrt aus Duisburg-Ruhrort.

Wie aus einer Steampunk-Szenerie entsprungen

Phosphoreszierende Bilder hingen an den Wänden. Es gab zwei Dunkelräume, wo die Menschen Schlange gestanden haben. Einen Raum haben wir uns angesehen. Der abgedunkelte Raum wurde von den phosphoreszierenden Stühlen, Tisch, Skulpturen und Malereien lichttechnisch erhellt.

Quallen in verschiedenen Farben beleuchteten die Übergänge zum nächsten Raum, bis zur Ausstellung im ARTelier bei Frank Gebauer und Nicole Tenge, wo auch der Bottblicker Stephan Hütte und meine Wenigkeit Fotos, Bilder und Kunstwerke im Gang und Atelier hängen hatten.

Stephan Hütte alias Bottblick bei seinen Fotokunstwerken

Stephan Hütte hat Nachtfotos von Bottroper Motiven, wie das Tetraeder. Frank Gebauer zeigte Fotos auf Leinwand den Mond von innen beleuchtet. In verschiedenen Räumen hingen Fotos von Persönlichkeiten, die er in besonderen Porträts aufgenommen hatte. Im ARTelier selbst hingen eher die bunten Bilder des Künstlers hell erleuchtet und machte die Besucher neugierig. 

Ich hatte ein paar Fotos aus der Regenscheibe-Reihe, die das graue Licht des Tages repräsentierte, das sich auf den Regentropfen der Frontscheibe im Auto widerspiegelt. Ich hatte aber auch das Tetraeder im knalligen Bunt hängen oder die Kokerei Prosper im Dunkel des Abends.  

Vor Ort produzierte ich  „Flaschengefühle“ – Fotos als „Lichtblick“, denn tatsächlich waren die Menschen vor Ort sehr empfindsam während der Ausstellung. Sie haben kaum Müll in den Ecken und auf dem Gelände gelassen und haben ihre Flaschen zum Kiosk in die Pfandkästen zurück gestellt. Ich hab mein Bild mit meiner eigenen Flasche ausnahmsweise improvisieren müssen.

Stephan und ich haben die großformatigen Bilder mit Acrylglasbeschichtung bei Signworks in Oberhausen anfertigen lassen.

Insgesamt habe ich jedoch nicht auf die Künstlernamen geachtet, sondern die jeweiligen Bilder auf mich wirken lassen. Zudem ließ der Strom von Besuchern kein langes Verweilen an den Bildern zu. Viele sind ja auch nur auf der Durchreise zu den nächsten Extraschichtorten gewesen und schauten sich alles im Vorbeigehen an, um entweder positiv überrascht, kopfschüttelnd je nach Geschmack oder begeisternd vom Eindruck wieder die Gänge zu entlassen.

Ich habe die Bilder in der Halle eher in Ruhe nochmal mir anschauen können am späten Abend, wo es ein wenig ruhiger wurde. Dort waren hauptsächlich Motive des Ruhrgebiets und seiner Industriekultur zu entdecken. Entweder fotografiert oder gemalt in Acryl oder Öl. Bilder, die ich gern in einer Villa aufgehängt hätte, wenn ich eine hätte…

Wir gingen ins schnuckelige Café, um selbstgebackene Kuchen in einer Atmosphäre von meiner Oma und ihrem Gelsenkirchener Biedermeierstil. Der Schrank, die Stühle, das Sofa und die komplette Plüsch- und Kissen-Dekoration kann einen in die Kindheit bei den Großeltern zurück versetzen. Anschließend sind wir in die Vorstellung gegenüber gegangen.

Der Zauberer Alexander Merk aus Berlin hielt mit seiner dreißigminütigen Showeinlage das Publikum in Atem. Der Deutsche Meister der Zauberkunst verzauberte mit seiner süffisanten Art auch schnell sein Publikum.

Nach der kurzen Show war es kein Problem ihn anzusprechen. Er signierte mir sein Buch und hat sich auch mit mir und meiner Frau fotografieren lassen. Einmal pro Stunde zeigte er, was er kann. Natürlich habe ich das nicht gefilmt. Nur ein paar Fotos gemacht. Er machte eine sehenswerte Show. Sehr empfehlenswert mal ihn auf Tour zu besuchen!

Alexander Merk ist ein genialer Typ und Zauberer oder umgekehrt

Martina Lichter, die auch bei einer meiner Ausstellungen für die musikalische Begleitung anwesend war, gab mit ihrer Stimme, ihrem Bassisten und Drummer alles, die Gänge mit improvisierten Songs über Gärten, Nacht und Dunkelheit zu untermalen.

Martina Lichter singt was das Zeug hält
Bass and Drum in den Fingern und Ohren

Einige Künstler und Künstlerinnen haben Kleidung getragen mit Lampen an Engelsflügeln oder großen Kleidern. Ein Engelwesen hatte ich vor meinen Bildern kurz fotografisch einfangen können.

Wo früher malocht wurde, ist heute ein großer Kulturraum. Das Gelände der Zeche Concordia ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Sie wird nochmal extra von mir in Augenschein genommen.

Faszinierend waren insgesamt die verschiedenen heimatverbundenen Kunstwerke in allen Räumen, ob Fördertürme, Industriearchitektur oder Szenerien vom Kohleabbau Untertage, u.a. von Valentina Maldinger und ihrem Sohn Florian Maldinger, der mit Industriefotografien das Auge erfreute. Da sind Bilder bei, die ich für eine ständige Ausstellung sehr sehenswert finde, was in der folgenden Fotogalerie zu sehen ist!

So kann ich nur sagen: Glück auf und bis zur nächsten Extraschicht 2025! 

Mal sehen, welches Ziel ich dann in Augenschein nehme. Letztes Jahr war es in Dorsten Zeche Fürst Leopold und die Zeche Westerholt in Herten.

LINKS:

Herzlich Willkommen beim Theater an der Niebuhrg | Theater an der Niebuhrg

Frank Gebauer – Galerie-KiR (jimdofree.com)

KiR-Künstler – Galerie-KiR (jimdofree.com)

Bottblick | Stephan Hütte (@bottblick) • Instagram-Fotos und -Videos

Florian Maldinger (@florianmaldinger) • Instagram-Fotos und -Videos

Valentina Maldinger: valentina-art.de

RUHRKUNSTORT

Atelier & Galerie
Fabrikstraße 23, 47119 Duisburg-Ruhrort
Fr 16:00-18:00 Uhr
So 15:00-18:00 Uhr

Nur Facebook: www.facebook.com/ruhrkunstort

P.S.: Wenn ich einige Künstler und Künstlerinnen, die ich nicht mir notiert habe, hier gern einen Link sehen möchten und in der Niebuhrg ausgestellt hatte, kann mich kontaktieren. Ich füge sie hinzu. 

Alle Fotos und Video im Beitrag (c) André Brune

FOTOGALERIE
Das Duo Stephan Hütte und Andre Brune während der Ausstellung
Sieht wie die Enterprise aus. Bild ist von Frank Gebauer
Auschwitz in blaues Licht gehüllt
Meine Drahtkorbtigerinstgallation zwischen Frank Gebauers Bildern
Dunkler Weg zum Cafe
Bergbau zu Grabe getragen im Wäschekorb der Kaue. Foto ist extra leicht verschwommen als Darstellung, wie die Vergangenheit nun langsam vergessen werden kann. Foto und Installation André Brune
Wir lieben die Extraschicht, selbst dabei gewesen zu sein und natürlich uns und die Heimat

Youtube-Video I Hörbuchlesung I Bildergalerie I Exklusive Lesung der ersten Seiten von Michael Göbel „Oppa erzählt von seiner Lehrzeit von unter Tage“

Ich brauche nicht viel schreiben, denn ihr seht den Text als Bild exklusiv von Michael Göbel weiter unten in der Bildergalerie oder als Youtube-Video. Sein neues Buch „Oppa erzählt von seiner Lehrzeit von unter Tage“ ist die Fortsetzung von „Mein Oppa war Bergmann“, wo der Opa von Fenja über den Bergbau im Ruhrgebiet und seinen eigenen Erfahrungen mit der Arbeit Untertage. Ich kann dieses schöne „Erklär-Buch“ für Jung und Alt empfehlen. Michael Göbel, selbst Bergmann in Rente, weiß wovon er schreibt und selbstverlegt. Ein Autor, der schnell verstanden hat, dass diese Kultur nun nach und nach verschwindet, aber mit seinen Worten einen bleibenden Literatenstern hinterlässt.

Dies ist eine unbezahlte Werbung für ein besonderes literarisches Werk aus dem Ruhrgebiet! Unten befindet sich der Link für den Kauf der Bücher Band 1 und 2. Alle weitere Links befinden sich auf der Podcast-Seite über Michael Göbel.

Um mehr über den Autoren zu erfahren, könnt ihr euch meinen Podcast mit ihm anhören. Hier ist der Link zu meinem Blogbeitrag, damit nicht lange gesucht werden muss: Der Ruhrpottologe trifft auf den Märchenprinzen Michael Göbel – Ruhrpottologe – André Brune

Ich wünsche viel Spaß beim Hören und natürlich empfehle ich es zu kaufen!

Euer Ruhrpottologe André Brune

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Das Buch „Mein Oppa war Bergmann“:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Amazon zu laden.

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Teil 2: „Oppa erzählt von seiner Lehrzeit von unter Tage“ – folgt bei Erscheinen in wenigen Tagen

Der Ruhrpottologe André Brune mit Michael Göbel nach unserem Podcast am Heimatmuseum Wanne-Eickel,
wo auch ein Teil seines zweiten Buches spielt – Foto: André Brune

Lasst die Ruhrpottspiele beginnen

Der Ruhrpottologe unterwegs ….aufe Spielemesse 2021 inne Essener Grugahallen

Hömma! Da bin ich schon so ein altet Blach und bin immer noch nich aufe Spielemesse gewesen. Letztet Jahr is die ausgefallen, weisse ja, warum. Dieset Jahr musstese mit Mundschutz überall rumrennen. Und ehrlich gesacht, war ich überrascht, wie voll dat war. Internationalet Publikum war da, die sprachen Englisch. Ich konnt dat nich glauben.

Nun die Amis waren nich da, abba aus vielen Europäischen Ländern tauchten die die Köppe untereinander um an einem der Spiele miteinander zu wetteifern, wer der schnellste, schönste, beste und größte GewinnerIn is.

Ich fand dat ma spannend zu sehen. Und ich werd wohl jetz jedes Jahr hinmüssen. Et wird immer mehr Ruhrpottspiele geben. Drei konnte ich entdecken. Und mit zwei konnte ich sprechen. Einer, der dat Morden in Wanne-Eickel unterm Mond entwickelt hat, der war im Stress. Mal gucken, ob der nache Messe sich meldet, sons weiß ich ja, wo ich gucken muss, denn ich hab dat Spiel fürn Zwani gekauft. Und werde dat ma Testen mitte Jungs und Mädels von Gamefeature. Die auch da auftauchten und sich bei ner Halbzeit ersma den Wagen aufn Parkplatz vollgepackt haben, um widda von vorne inne Hallen wat Geld loszuwerden.

Die Podcasts werdet Ihr dann, wie immer in meinem Blog und dann parallel auch bei Gamefeature hören können. Ich bin selbs gespannt, wat die Entwickler vom Morden in Wanne-Eickel und Schichtwechsel, da so über die Zeit der Entwicklung bequaseln werden mit mir. Termin is abba noch unbestimmt. Die müssen ja ersm nache Messe runterkommen. Is ja stressich genuch.

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Also gesehen habbich so einiget. Abba ich erzähl euch ma jetz nur vonne drei gefundenen Ruhrpottspiele:

„18Do Dortmund“ vom Spieleentwickler Wolfram Januch im Verlag Marflow Games – Da geht et um Aktienkäufe und -Verkäufe, Anleihen und Kauf, Ankauf von Bier und den Transport von Bochum nach Dortmund über Herne oder Recklinghausen oder umgekehrt. Da kannse Schienen legen, wo du denks, da würdese dat doch normalerweise gar nich  nutzen. Abba ne, geht. Und den Rest kannich gar nich beschreiben, dat is zu kompliziert in Kurzform. Et is ein Strategiespiel, wat in Amerika wohl mit einem Dreistundenfilm belohnt wird und dort auch sehr gern gespielt wird. Denn dort verkauft et sich rattendoll. Kannse dir auf Youtube anglotzen. Links und Video hier:

Spiele-Verlag und Shop: https://18xx-marflow-games.de/deutsch/spiele/18do-dortmund.html

3-stündiger Spiele-Rezensionsvideo aus den USA: https://www.youtube.com/watch?v=3ocwtAXo_HE

Bestellbar per Mail: customer@18xx-Marflow-Games.de

Amerikanische Rezension: https://gamefound.com/projects/marflow/18do-dortmund

Spiele-Check: https://www.spiele-check.de/38600-18DO_Dortmund.html

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„Schichtwechsel“ von Thomas Spitzer – Sieht genauso kompliziert aus. Da musse ersma gefühlte 30 Minuten dat Spielfeld aufbauen. Da gibbet graue Holzkügelchen, wat der Abraum sein soll, der auf Halde geht. Die Schwatten sind natürlich Kohle, die kannse auch verkoksen. Nich durche Nase, sondern wirklich innem Koksofen, abba nich in echt, sondern aufn Bild aufn Brett. Dat is n Gesellschaftsspiel, noch ma zur Erinnerung, Manno! Da musse dat Video zu gucken. Der Tom erklärt dat ganz gut. Sehr detailreich allet so gezeichnet und herausgebracht von „SpieleFaible“. Links und Video hier:

Spiele-Verlag: https://spielefaible.de

Spiele-Rezension von PottGamer: https://youtu.be/yRi7qMxmmYU

Spiele-Anleitung: https://spielefaible.de/files/downloads/rules/Schichtwechsel-Anleitung-DE.pdf

Shop: : https://spielefaible.de/shop/schichtwechsel/

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„Mord in Wanne-Eickel“ vom Spiele-Autor Thomas Moder:

Kann ich nur soviel sagen, dat et wohl eine Art Cluedo is, abba als Rollenspiel. Die Zeit zu spielen hatte ich noch nich, kommt aber noch, wie ich dat mit die Gamefeature—Leute spielen werde. Den Autoren konnte ich mir nich krallen, weil der war gestresst und auf Tralafitti aufe Messe als ich am Stand war. Aber ich hab ma meine Visitenkarte da gelassen und hoffe auf nen Podcast mit ihm. Der Hammer is, dat sich da dat Stadtmarketing Herne wegen 2 Jahre Cranger-Kirmes – Ausfall sich gedacht hat: Dann kommt et als Kopfkirmes wenigstens aufn Tisch im Kreis der Familie und Freunde zum Spielen!

Ich freu mich auf den Podcast mit ihm, wennet denn zustande kommt. Schaun mer mal, sacht der Kaiser, dat war ma son genialer Fußballerspieler und Trainer. Links:

Stadtmarketing Herne: https://www.stadtmarketing-herne.de/2021/10/11/krimispiel/

Pressemitteilung: https://www.herne.de/Meldungen/News-Detailansicht_177600.html

Abba der Sonderpreis  ging für mich an ein Spiel von Eisenhüttenstadt:

„Coronarr“ von Matthias Zirnsack. Klar, will con Corona und die Sache mit den Toilettenrollen nich mehr wissen. Abba dat is ein witziges einfachet Spiel für die ganze Familie. Du musse nur genuch Toilettenrollen sammeln, dann bisse Sieger, denn damit bezahlse dann Schutzmasken, Abwehr- oder Verbotsschilder. Geniale Idee. Der Euro is eh überbewertet…

Dat Brettspiel is komplett ökologisch hergestellt. Auch die Figuren sind handgemacht. Die suchen nach einem entsprechenden komplett ökologischen Hersteller. Im Moment is die Auflage auf 1000 Stück limitiert. Jetzt nur noch 999. Ich hab mir eins gekrallt. Bin gespannt, ob die da noch wat hinbekommen. Vielleicht verhilft ja meine Info dazu. Gibbet nich im Ruhrpott eine Firma, die sich dafür interessiert?

Hier gibbet Links dazu:

Spiel: www.coronarr.de /Email: info@coronarr.de

Interview von jemand anderen: https://www.youtube.com/watch?v=mjafrQirJQw

Wat soll ich noch sagen? Die ganze Messe war super interessant! Ich kann nur empfehlen einfach mal nächstet Jahr die zu besuchen. Da kannse dir inne Vitrine auch mal die Erstauflage von „Monopoly“ und „Mensch ärgere Dich nicht“ ansehen. Da war sogar eine Rechnung von 1923 ausse Inflationszeit  zu sehen. 13800 Reichsmark hat man dafür hingelegt. Wenne dir heute ein Brettspiel kaufs, sind die Preise abba auch schon inflationär. Tut dem abba kein Abbruch. Die Leute kaufen wie wild und jetz, wo man sich widda treffen kann, wird auch dat Zocken miteinander widda sehr stark anziehen.

Ich denke nächstet Jahr wirse inne Messe erschlagen von Infos, Themen und vor allem Menschen aus aller Welt, die dir aufe Füße treten. Abba dat macht nix, sobald ein Tisch frei wird, krall dir ein Spiel und zock um dein Leben oder freunde dich mit neuen Spielbegeisterten an. Denn dat gemeinsame Spielen is gemeinsamer Spaß. Ob du verliers oder gewinns, dat spielt keine Rolle. Hauptsache  Familie und Freunde kommen zu einem besonderen gemeinsamen Hobby zusammen: Gesellschaftsspiel – heißt ja nicht umsonst so.

Viel Spaß dabei und so sehen wir uns vielleicht zusammen auf der Messe 20222 in Essen. Ich würd mich freuen!

Glück auf ! (Mit ganz besonderer Bedeutung bei Spaß und Spiel!) Euer Ruhrpottologe André Brune

P.S.: Hömma! Is allet unbezahlte Werbung ! Nich datte denks, ich kriech dafür Kohle !