Fast mystisch, wie in einem Science-Fiction – Endzeit-Thriller, der in 30 Jahren spielt, so fühlte ich mich, als ich die moosbewachsenen Autositze tief im Wald versteckt sah.
Davor lag aufrecht eine Glasflasche, wie ein Leibwächter, wehrte sich aber nicht, als wir Helfer und Helferinnen beim Waldfegentag Hand angelegt haben, um ihn vor diesem Unrat zu reinigen. Im Wittringer Wald stehen Tische und Stühle mit Moos überwuchert als eine Kunstinstallation. Hier war es definitiv kein Künstler, sondern irgendwelche Schwachsinnigen, die sich dort eine Art Hochsitz zum gemütlichen Kiffen vor 30 Jahren eingerichtet haben. An dem Ort tief im Gebüsch unter dichten Bäumen fanden wir auch Hausmüll mit unverwesten Verpackungen aus der Zeit der vierstelligen Postleitzahlen.
Die Flaschen, drumherum lagen im Dornröschenschlaf, den der Verein Waldfegen gestört hat bevor sie erst von einem Prinzen in ca 70 Jahren wachgeküsst worden wären.
Was in der Glasflasche vor den Autositzen war? Vielleicht war es Tabak oder Kaffee. Aufmachen und nachprüfend den Rüssel reinhalten, habe ich gemieden. Jetzt ist die Glasflasche mit Kunststoffverschluss im Container mit 850 zusätzlichen Kilogramms einschließlich der vier moosbewachsenen Autositze, dessen Modell eventuell einem Golf der zweiten Generation angehört haben.
Die „Leibwächterflasche“ wird nun mit dem kompletten insgesamten Unrat von 950 kg in der Müllverbrennungsanlage Essen-Karnap zu Asche verbrannt worden sein.
Glück auf!
P.S.: Ein Beitrag über das Waldfegen vom 28.4. folgt.
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!