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Der Ruhrpottologe

Mein Name ist André Brune, geboren 1973 in den tiefen grauschwarzen Jahren vom Kohlerevier Ruhrgebiet in Bottrop. Und mit der Kunstfigur „Ruhrpottologe“ will ich als „Wissenschaftler“ des Ruhrgebiets meine Heimat nicht nur den Daheimgebliebenen auf andere Art und Weise zeigen, sondern auch Menschen aus außerhalb. 

Moderation bei der Versteigerung von Bildern für die Selbsthilfegruppe für Missbrauchsopfer mit meiner eigenen besonderen Auktion für die Clownsvisite, Rheinbabenwerkstatt und Kinderklinik in Bottrop (Ruhrpott-Cappy gesponsort von Heimatliebe Ruhrgebiet)- Foto: Frank Gebauer

 

Viele Jahre hier und da im Ruhrgebiet arbeitete ich als Ver- und Entsorger, Buchhändler, Logistiker. Dabei habe ich den Ruhrpott in Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Herne, Haltern und Witten kennengelernt. 2006 machte ich mich selbstständig mit Fußpflege und einem Onlineshop für Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln. Wie viele andere auch, bin ich durch die Corona-Pandemie ausgebremst worden im Winter 2020. Da taten sich in den Hirnsynapsen Dinge auf, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte und ließ meiner Kreativität freien Lauf. Was ich lange unterdrückt habe durch einen festen Arbeitsplatz und der festen Struktur in der Selbstständigkeit, habe ich plötzlich mehr Interesse an meiner Heimat gefunden. Dieses Interesse wollte ich nicht für mich behalten und diese anderen leicht, locker und flockig mit einem Quentchen Humor einfach weiter erzählen. So fing ich mit einzelnen Videos an Ruhrdeutsche Wörter zu erklären, dann auch Straßen meiner Geburtsstadt und dann wollte ich daraus mehr machen, denn das Ruhrgebiet ist vielfältig. So bunt und vielfältig wie meine Interessen, wollte ich es ohne nachzudenken weitergeben in Form von Podcast, Hörspielen, Büchern, Fotos und natürlich auch Videos.

Irgendwie wurde mir Heimat erst wieder bewusst gemacht

Als Jugendlicher wollte ich immer irgendwie weg aus dem Ruhrgebiet. Heute schätze ich die Geschichte, die eigentlich erst so richtig ab Mitte des 19. Jahrhunderts los ging. Die letzte Zeche, Prosper – Haniel in Bottrop, wurde 2018 geschlossen. Ich habe das wahrgenommen, aber es gehörte zu einem Teil des Strukturwandels, der schon seit den 1950er Jahren voranschritt. Doch ohne Stahl- und Bergbau wäre das Ruhrgebiet kein großer Park von Vielfalt aus allen Ländern der Welt, wären keine Universitäten im Strukturwandel gebaut worden, hätten wir nicht die polnische, italienische, griechische, spanische, kroatische, serbische, bosnische, türkische, nordafrikanische, neueren Datums die ukrainische und syrische Kultur aus den Gründen, die wir aus den Nachrichten kennen, hier. Sie eröffnen uns neue Perspektiven im Denken, im Handeln, in der Wirtschaft, im Strukturwandel. In meiner Jugend war vieles Brachland. Es gab viel mehr verfallene Industrieanlagen als heute. Heute sind einige zu Museumskathedralen umgebaut und als Denkmal erhalten worden. Manche alten Bergwerksgelände sind zu Einkaufsparks oder neuen Gewerbe-, teilweise Wohngebieten umgebaut worden. Viele alte Bahntrassen sind nun Erholungsgebiete mit viel Grün für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Das Ruhrgebiet ist schön und vielfältig. In der Sprache fielen mir die Jugendlichen auf, die mittlerweile nicht mehr intensiv den Ruhrgebietsdialekt nutzen. Selbst keine Kinder, nahm ich mir vor, dass die einzelnen Wörter in Herkunft und Aussprache der Nachwelt erhalten bleiben muss.

Ich entschied erste Videos auf humorvolle Art zu machen und probeweise in Facebook einzusetzen. Im Laufe der Zeit beschloss ich eine Informationsplattform zu schaffen. Die Idee eines Blogs entstand und die Idee eine Art Marke zu schaffen.

Der Blog soll neben dem Dialekt des Ruhrpotts verschiedene andere wichtige Dinge beleuchten:

Kunst, Kultur, Historisches, Sport, Menschen, die im Ruhrgebiet etwas besonderes geschaffen haben und die Zuwanderung aus vielen Teilen der Welt möchte ich neben dem hier gesprochenen Dialekt ebenso auf meine Art und Weise mitteilen. Es gibt zwar schon so einige Internetseiten und Menschen, die das Ruhrgebiet den Menschen von hier und fern näher bringen. Aber ich möchte es anders machen. Ohne Schnörkel und Tamtam, bunten wackligen Bildern wird das Ruhrgebiet von seinen schönen, aber auch schlechten Seiten gezeigt werden. Die unterschiedlichen Podcasts, die mittlerweile entstanden sind, zeigen es auch.

Bestimmte soziale Aktionen und Projekte trage ich gerne mit. Als Ruhrpottologe mache ich auf Missstände auch aufmerksam. Ich nehme da kein Blatt vor dem Mund. Ich bin neutral, aber sage und schreibe, was ich denke. Die „Projekte“, wie „Flaschengefühle“, „Ukrainehilfe Ruhrgebiet“, „Barfuss-Spendenmarsch“ und das ein oder andere kleinere Projekt haben mit bestimmten Situationen zu tun, wie der Müll in den Straßen, der Krieg in der Ukraine, Flucht und Vertreibung, einen Friedensmarsch entlang der Frontlinie des ersten Weltkriegs namens „Weg des Friedens“ und Spendenprojekte, wie das mit Esel Paul, das Tierheim Bochum oder die Spendenauktion für das Bild aus der Behindertenwerkstatt „Rheinbaben“, Spendenabgaben für die Ukraine, wie bei „Gesellschaft Bochum Donezk e.V.“ und was auch immer noch kommen wird. Im Blog sollen auch die Menschen dahinter gewürdigt werden.

Das Ruhrgebiet braucht sich nicht vor Berlin, Hamburg oder München verstecken

Wir haben das längste gespielte Musical „Starlight-Express“ der Welt. Eine reichhaltigere Museum-, Kino- und Theaterlandschaft gibt es nirgendwo innerhalb von 60 km. Literatur aus Krimi, Satire, Prosa und Lyrik gilt es zu entdecken. Unzählige Vereine kümmern sich um viele Dinge in den Städten. Sehenswerte Dinge neben der Industriekultur gibt es Zuhauf!

Warum Ruhrpottologe?

Die Bezeichnung ist eine „Kunstfigur“. Damit kann ich mehr als nur eine Person im öffentlichen Raum sein. Ich lasse mich nicht in Schubladen stecken, bin offen für viele Dinge, tolerant und entwickele eigene Podcasts, Dialektherkunftserklärungen, bin damit Dialektcoach, auch schon in der Filmindustrie  gewesen. Ich möchte einer von denen sein, der die Kultur des Zusammenlebens und das Interesse an und im Ruhrgebiet näher und anders an interessiertes heimisches, zugezogenes und auswärtiges Publikum bringt. 

In Podcasts und Filmen werden Land und Leute gezeigt. Tipps zu Touristenziele, Musik, regionale Küche, Rezepten, Events, Kunst und Literatur werden im Blog beschrieben mit Links. Touristische Führungen werden auf andere Art und Weise das Ruhrgebiet näher bringen.

Freut Euch also auf ein Me(e)hr am Ruhrpott in diesem Blog.

Deswegen nenne ich mich auch so: Als „Wissensschaftler“ des Ruhrgebiets: Der Ruhrpottologe!

Entlehnt aus dem Namen „Ruhrpott“ und „Podologe“, der ich als gelernter Fußpfleger in gewisser Form bin, gehe ich mit meinen Füßen durch das Revier und schaue genau hin und zeige es Euch – egal, wo ihr wohnt und das ohne ein Blatt vor dem Mund zu gehen, auch mal kritisch, wenn es sein muss.

In diesem Sinne wünsche ich nach altem Bergmannsgruß, der übrigens nicht aus dem Ruhrgebiet, sondern aus Sachsen stammt und hier im Ruhrgebiet seine Bedeutung verloren hat mit der letzten Zechenschließung im Jahr 2018:

Glück auf und Viel Spaß beim Lesen, Sehen und Hören!

Euer Ruhrpottologe André Brune

P.S.: Die Blog-Seite ist mit freundlicher Unterstützung der Firma Marketing Rhein – Ruhr OHG aus Gelsenkirchen nach meinen Vorstellungen aufgebaut und gestaltet worden.