KI – Kunst startet im Ruhrgebiet I Die Ausstellung BOTROB I Innovation – Faszination – Polarisation I Interview mit Initiator Wolfgang Eickwinkel I+Video I+Fotogalerie

KI in der Kunst? 

Interessant ! Faszinierend ! Aber es entfacht auch eine flammende Diskussion in der Kunstwelt und fängt an zu polarisieren. 

Ersetzt die KI Künstler? 

Ich sage nein. Aber es ergänzt und macht es spannend, denn hinter der KI sitzen immer noch Menschen, Künstler, die programmieren müssen.

Ich habe noch am letzten Tag der Ausstellung BOTROB – KIArtWorks vom Initiator Wolfgang Eickwinkel besuchen können und hab ihn nach unserem interessanten Gespräch zu einem kurzen Videointerview bewegen können. Das Ergebnis macht Lust auf mehr!

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Innovation – Faszination – Polarisation

 

Künstliche Intelligenz ist im Moment überall im Munde. Die gleichen Ängste tauchen auf, wie damals in den 1980er Jahren, als die ersten Roboter in der Industrie menschliche Arbeiten übernommen haben. Natürlich fielen Arbeitsplätze weg, aber neue sind erschaffen worden. So wird es auch bei der KI sein. Allerdings ist die Umwälzung viel größer. Wir können uns das nur noch nicht vorstellen, weil es sehr neu ist. Die Angst kann wirklich begründet sein. In allen Bereichen wird die KI uns beeinflussen. Aber in den Stadtämtern ist die Digitalisierung ja noch nicht angekommen. Soweit schreitet die KI noch nicht zumindest in Deutschland voran. Hier dauert alles etwas länger. Aber Bottrop ist als Namensgeber von BotRob – Artyficial Intelligence ein menschlich intelligenter Vorschlag für den Ort der Erfindung der KI – Kunst, egal wie umstritten sie sein wird.

Hollywood streikt auch wegen KI

Die Film- und Fernsehbranche in Hollywood streikt zur Zeit, um auch auf die KI aufmerksam zu machen und vertragliche Verbesserungen zu erschaffen, damit die Künstliche Intelligenz nicht bald Schauspieler ersetzen kann. Bei der rasanten Digitalisierung, das uns gerade in teuren Filmproduktionen zeigt, was mittlerweile möglich ist, wovon Regisseure vor wenigen Jahren nur geträumt haben.

Kann die KI auch Kunst ersetzen? 

Eine KI muss immer noch von Menschenhand programmiert werden, bevor sie „Asta la vista“ sagen kann. Es steckt also ein Künstler, Programmierer oder ein ganzes Team dahinter. Wenn dann durch eine einfache Programmierung plötzlich Moos auf einem Bild wächst, was die KI vorher nicht kannte, dann ist das wie ein Wunder und gleichzeitig ein Patent. Es ist innovativ und faszinierend. Gleichzeitig ist es mit Urheberschutzrecht belegt, wie jedes andere von menschlicher Hand gemaltes oder konstruiertes Bild. Auch Skulturen kommen, wie bei Paul Schulte, mittlerweile aus dem 3D-Drucker. Deswegen ist es immer noch Kunst, die mit modernen Mitteln entsteht. Der Künstler programmiert und lässt entstehen durch den digitalen Druck. Es ist die moderne Lithografie in Farbe und Form.

Der Bottroper Wolfgang Eickwinkel ist Initiator und hat ein Team mit einigen Programmierern und Künstlern zusammen gebracht, die Bilder erschaffen haben, die ihresgleichen suchen.

Schnelles Shortvideo zur Ausstellung:

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Klimt Westwood

Klimt Westwood ist eine Mischung aus einem Porträt des besonderen Schauspielers und Regisseurs, das mit Elementen von Gustav Klimt eine farbige Note bekommen hat. Die Mischung aus Porträtmalerei und dem computerisierten Klimtstil, das zudem noch die Barthaare echt aussehen lässt, kann den Betrachter in einen Betrachtersog hineinziehen, den man vorher nicht wahrnehmen konnte. Es gibt eine Drucktechnik aus der Schweiz, die die Bilder auch nachts leuchten lassen können. Auch die Idee, dass die Dinosaurier überlebt haben und in der heutigen Zeit entsprechend die Prominenz wäre, ist einfach nur ironisch faszinierend, wie es mit der KI-Kunst interpretiert wurde. Ein Highlight ist die Echse Oberbürgermeister Bernd Tischler. Wer weiß, vielleicht steckt in jedem von uns Menschen eine Echse?

Gefährdung der Kunst?

Ein malender Künstler oder Fotograf hätte es auch erschaffen können, aber ist es dann das gleiche? Ist nun die Kunst gefährdet? Nein. Sehe ich nicht so. Denn wer schon mal zu Baumärkten gegangen ist oder Möbelmärkte besucht, kennt die Abteilungen, wo es die üblichen Fotografien gibt von Berge und Meer. Massenhaft billig produziert für jeden Geschmack stehen sie zur Auswahl und wandern irgendwann auf dem Müll. Sie haben keinen bleibenden Wert, egal wie schön die Bilder sind von der Nordsee oder New York. Sie hängen in unzähligen Wohnungen von China bis Australien, von Deutschland bis Argentinien. Aber ein KI-Bild aus Bottrop bzw. Oberhausen, wo die Druckerei Signworks sitzt, die den besonderen Drucker bestitzt, das wird nicht in Massen produziert werden. Sagen wir mal: Noch nicht. Das kann in einigen Jahren auch anders sein.

Die Bilder aus der BOTROB – Ausstellung, die in der Popup-Galerie in Bottrop zu sehen waren im Juni 2023, können auch nachproduziert werden. Alles ist noch am Anfang. Doch es kommt bestimmt die Steigerung von KI-Kunst auf 2.0. Wolfgang Eickwinkel als Initiator hat eine Vision. Visionäre bekommen immer Gegenwind. Doch die muss er und sein Team sich stellen. Es ist ein steiniger Weg. Es geht nicht darum Menschen von dieser Kunst zu überzeugen, sondern einfach um zu machen. Van Gogh war ein erster KI-Maler. Seine Bilder waren neu auf dem Markt. Niemand wollte einen Van Gogh kaufen. Heute sind sie Millionen Euros wert. Wie wird sich ein KI-Bild entwickeln. Wird es Massenware, wie die Fotos im Ikea? Oder wird es limitierte Drucke geben? Das ist im Ermessen der Ersteller. Künstler lassen ihre Bilder auch nachdrucken, wenn sie etwas verkauft haben, was sich nachdrucken lässt. Es ist also nichts verwerfliches dran.

KI kann Kalenderspruch

In der Ausstellung befanden sich verschiedene großformatige Prints, die Sprüche oder Wörter aufgedruckt bekamen. Die Programmierer gaben der KI eine Vorgabe und sie entwickelte passgenau oder ähnliche Wörter bzw. „Kalendersprüche“. Algorithmen werden zu eigener Kunstform in Schrift und Bild. 

Kann KI „Asta la Vista“?

Sie wird nicht alles übernehmen. Es wird keine Terminatorschlacht entstehen. Eher wird der Mensch mit Gesetzen oder Maßnahmen dran drehen. Der Mensch sitzt als Künstler vor dem Bildschirm um Mal- und Illustrationstechniken entstehen zu lassen. Die KI ist das ausführende Organ. Das Entstehen von Schrift und Bild in Form und Ausdruck lässt durch die KI nur den Entsteher, den Programmierer dahinter verschwinden. Noch vor einem Jahr hat sich niemand auch nur im geringsten gedacht, dass so etwas möglich ist. Vor zehn Jahren dachte auch keiner an ein Handy mit Videotelefonie und Internetanschluss. Was ist in zehn Jahren möglich?

KI – die neue Göttin

Die KI ist die Göttin, die wir als Mensch lenken können und müssen. Gott selbst hat keinen Einfluss, wenn er die überhaupt jemals hat oder hatte. Auch ihm haben die Menschen Gesetze erschaffen. Die moralischen Gesetze der 10 Gebote auf einer Steintafel. Wieviele Gesetze werden für die Göttin KI als Richtlinie im Rahmen des Möglichen geschaffen? Das ist Sache der Politik, die schon wieder hinterher hinkt bei dem schnellen Fortschritt. Doch Kunst aus KI-Programmierung ist ein spannendes Feld. Ich kann nicht programmieren. Ich kann Fotos. Eine KI kann meine Fotos verbessern. Ich kann entscheiden, ob ich es machen lasse oder nicht. Ein Knopfdruck genügt und ein Foto von mir hat eine bessere Qualität, als ich fotografiert habe. Aber das will ich nicht. Ich will mein Foto so aus der Linse. Und wer Klimt Westwood sieht, der aus einem ursprünglichen Porträt entstanden ist, der wird mit seiner Kamera versuchen wollen, es in ähnlicher Weise auszuprobieren. Ein weites Feld, das jetzt vor uns liegt. 

Wolfgang Eickwinkel hat den Anfang in Sachen Kunst gemacht. Und dafür zolle ich ihm erstmal Respekt! Neue Dinge sind immer schwierig für viele. Sie kommen mit dem Fortschritt nicht klar. Sehen nicht das große ganze und die Möglichkeiten dahinter.

Spannende Entwicklung

Ich finde KI-Kunst spannend! Vor allem, weil der Start mitten im Ruhrgebiet stattfindet! Schaut ins Video rein und bildet eure eigene Meinung! Ein anderes Mal werde ich das Atelier bzw. Labor besuchen. Die Einladung steht. Der Zeitpunkt ist noch offen. Polarisierung wird so oder so stattfinden. Aber es ist auch eine Chance auf neue Möglichkeiten. Und wir haben es selbst in der Hand die KI-Kunst zu unterstützen oder eben nicht. 

Einführung von Asimovschen Richtlinien für KI

Glück auf ! Das kann der Computer noch nicht. Er versteht nicht, was ich damit meine. Aber wer weiß, wenn er demnächst Kohle abbauen wird oder Wasserstoff produziert, dann sind wir definitiv in der Übernahme der Robotik gelandet und die Gesetze von Isaac Asimov aus seinen Science Fiction – Romanen wird Wirklichkeit. Dann muss schnell gehandelt werden! Ich gehe jedoch schon einen Schritt zu weit.

Die Kunst aus KI ist auf jeden Fall sehenswert. Bewundern und auch kaufen kann man die Bilder bald weiterhin in einem anderen Ladenlokal auf der Hansastraße 15 in Bottrop. In Sachen Kunst wird KI eine weitere Möglichkeit sein, unentdeckte innere menschliche Gefilde neu zu ergründen, zu entdecken und programmierend der Öffentlichkeit zu zeigen.

Die Oberhausener Firma Signworks GmbH hat einen speziellen UV-Drucker, mit dem die Bilder entstehen konnten aus der KI. Wer mehr wissen möchte über die Drucktechnik, kann sich gern an die Firma wenden. Von wegen das Ruhrgebiet ist nicht innovativ. Wir stecken noch im Bergbau. Klar, der Strukturwandel dauert noch, aber die Technik schreitet mit großen Schritten voran. Die Entdeckungen bleiben spannend! 

Mehr Informationen:

Wolfgang Eickwinkel 

Email: wolfgang.eickwinkel@gmail.com

 

SIGNWORKS GmbH

Agentur und Manufaktur für Werbung und Digitaldruck

Wehrstr. 62a

46047 Oberhausen

Tel: 02084449994

Mobil: 01755236667

Email: piatkowski@signworks.de

Internet: https://signworks.de

Der umtriebige Bildhauer Guido Hofmann I +Video I +Fotogalerie

Es war eine spannende Begegnung mit einem enthusiastischen Menschen, der ein riesiges Herz besitzt für sein Tun, seine Familie und Freunde. Guido Hofmann ist ein Kind aus Essener Stahlguß, geboren im Krupp-Krankenhaus. Irgendwann landete er butterweich in seinem jetzigen Atelier an der Bottroper Straße neben dem Gartencenter Fockenberg. Hier entstehen seine genialen Steinskulpturen, die in viele Museen, Städte und privaten Häusern und Gärten landen. Kürzlich wurde auch in der Recklinghäuser Polizei zum 100 Jährigen Jubiläum eine Skulptur von ihm aufgestellt. In ihr ist eine Zeitkapsel mit Briefen aus dieser Zeit. Wer weiß, welche Informationen hineingegeben wurde? In 50 Jahren weiß man mehr.

Guido Hofmann-Flack, wie er eigentlich richtig heißt, lud mich zu seinem Ateliergelände ein auf der Bottroper Str. 141, in Bottrop-Kirchhellen. Ich wurde von ihm beauftragt eine kleine Moderation zu seiner Baumskulptur „umTriebe“ in den Anlagen des Berger Parks zu machen. Vorher musste ich ihn natürlich erstmal kennenlernen, um mir ein Bild von ihm zu machen. Er erklärte sich bereit mein Interview als Videopodcast zu machen und zu veröffentlichen. Zur Einweihung der Baumskulptur folgt ein eigener Beitrag. 

Auf jeden Fall hat er mir einem die Augen öffnet, über die Schönheiten von Stein und ihrer Millionenjahre alten Zusammensetzung aus verschiedenen Mineralien ohne zu Altern. Wir leben nur einen Wimpernschlag. Der Sitz von Guido vor dem Kunstmuseum Gelsenkirchen überdauert die nächsten Millionen Jahre. Man muss seine Kunst mit eigenen Augen sehen. Das kann kein Podcast zum Hören schaffen, deswegen wurde es ein Video. Guido hält seine Kunst fest in Stein oder Eisen. Er meißelt, schweißt und werkelt aus verschiedensten harten Materialien. Seine Kunstwerke können im Bad eines Restaurants stehen oder in einer Fabrikhalle. Seine besonderen Steinsitze kommen aus einem Ibbenbürener Steinbruch. Die Zusammensetzung des Steins ist einzigartig in Form und Farbe. Goldbraun und Cremeweiß sind die Farben, die zu einem ungewöhnlichen gleichzeitig gemütlichen Verweilen einladen.

Zum Videopodcast:

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Guido ist ein kumpelhafter Künstler, geboren 1964 in Essen und dort aufgewachsen. Schon lange glücklich verheiratet ist er Vater von mittlerweile fünf erwachsenen Kindern. Wie der Name seiner Baumskulptur beschreibe ich ihn als einen sehr umtriebigen Bildhauer. Seine Laufbahn begann auf dem Bau mit der Ausbildung zum Steinmetz. 1997 entschied er sich haupt- und freiberuflich mit seiner Kunst seine Familie zu ernähren. Es trieb ihn nicht nur an, sondern er verwirklichte sich in seiner Kunst. Er konzentrierte sich auf seine Steinskulpturen. Als er den spanischen Künstler Agustin Ibarrola kennenlernte, der die Totems auf die Halde Haniel als weltbekannte Skulptur errichtete, war er wieder zum Schüler geworden. Neugierig saugte Guido die Denkweise des weltberühmten Künstlers auf. Guido wurde nach dem Aufstellen der bunten Bahnschwellen, die in den Himmel ragen, zum Sanierer. Er streicht verwitterte Farbe nach, repariert kaputte Stellen und als vor kurzem fünf Totems einem mutwilligen Sägeakt zum Opfer fielen, stellte er sie wieder her. Die Täter wurden nicht gefunden. Kaum sichtbar repariert sind sie wieder an ihrem Stammplatz zu bewundern. 

Bevor wir zur Halde Haniel fuhren, erklärte mir Guido die Steinskulpturen auf dem Gelände seines Ateliers. Anschließend ging es durch den eher unbekannten Skulpturenpark in Bottrop, wo einige Exponate von Guido stehen. Das Gelände gehört dem Gartencenter-Unternehmer Hans Fockenberg. Von dort fuhren wir zum Baumskulpturenpark im Berger See Park von Gelsenkirchen. Dort stand zu dem Zeitpunkt seine für den nächsten Tag geplante Einweihung seiner Baumskulptur, wo ich gern die Einweihungsrede nach dem Künstlerbundvorsitzenden Ulrich Danuda von Gelsenkirchen gemacht habe ein paar Tage später. Zum Kunstmuseum Gelsenkirchen machten wir einen kurzen Abstecher, wo auch eine kleine Ausstellung von ihm zu sehen war nach der Einweihung des Baums. Dann ging es noch hoch auf die Halde mit einem wettertechnisch fantastischen Blick über das Ruhrgebiet bis weit ins Münsterland und Richtung Düsseldorf.

Werdegang Guido Hofmann

Hauptberuflich ist Guido seit 1997 freiberuflicher Künstler, Bildhauer und Materialplastiker. Der Weg war steinig. Nach dem Fachabitur 1982 startete er mit einer Lehre als Steinmetz und beendete diese 1986 mit dem Gesellenbrief. Als Steinbildhauer arbeitete er auf dem Bau. 1990 bezog er sein erstes eigenes Atelier in Essen-Katernberg. 1994 bekam er den Auftrag von der Stadt Essen Erdmäuler im Stadtgarten zu errichten. 

Es kristallisierte sich heraus, dass große Skulpturen sein Ding waren und machte seine Leidenschaft zum Hauptberuf. Aufträge kamen im gehobenen Innenausbau und im Fassadenbau. Sein Steinmetzmeister und Freund Axel Pawella unterstützte ihn. Guido half dafür hier und da auf Baustellen, wenn es mal nötig war. Sie lernten zusammen den Beruf. Sein Freund ist auch Patenonkel eines seiner Kinder.

2002 Meisterschüler von Agustin Ibarrola aus Bilbao im Baskenland von Spanien. Heute ist er seit einigen Jahren auch Dozent für Jugend-Kunstschulen und Akademien tätig. Guido erhielt schon so manche Auszeichnungen, wie den Kunstpreis der Stadt Elsloo in den Niederlanden. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen einige Lehrjahre als Künstler ins Land. 

2008 bekam Guido die Chance einen Hof beim Gartencenter Fockenberg als Atelier zu übernehmen. Sichtbar stehen dort große Steine und ein riesiger ungewöhnlicher Brunnen. Allesamt haben einladende Sitzflächen. Betrachter und Nutzer verschmelzen förmlich mit dem Millionenjahre alten Stein aus Steinbrüchen bei Ibbenbüren. Wer die Augen schließt spürt, wie Zeit und Raum sich verlieren.

Heute ist er auch 2. Vorsitzender vom Künstlerbund Bottrop e.V. und dem WBK Forum Kopstadtplatz Essen.

Atelier von Guido Hofmann

Anfahrt und Kontakt

Atelier Meilenstein

Guido Hofmann

Bottroper Straße 141

46244 Bottrop

Telefon: 01751953729

info@guido-hofmann.de

https://guido-hofmann.de

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Nach dem Exkurs über den Vorplatz des Ateliers, zeigte Guido mir den unweit gelegenen und leicht versteckten Skulpturenpark von Bottrop auf der Töfftinger Straße in Grafenwald. Ein Schild gibt einen kleinen Hinweis zu einem Naturlehrpfad. Von der Gemeinen Fichte bis zur Eiche kann in dieser großzügigen privaten Parklandschaft so einiges über Herkunft, Wuchs und Nutzen erfahren werden. Dazwischen liegen, stehen und hängen Skulpturen unterschiedlicher Künstler und Künstlerinnen. Der Skulpurenpark ist einmalig und ein Geheimtipp nicht nur wegen der Skulpturen, sondern weil er wie ein Märchenwald mit Überraschungen an jeder Ecke auf mich wirkt.

Guido Hofmann hat hier mehrere Stein- und Stahlskulpturen aufgestellt. Eingangs findet sich der Engel, dann folgt die Radarfalle, der Geist, das Tandem, die Wippe und noch mehr. Das Gelände wird vom Gartencenter Fockenberg gut gepflegt und ladet zu einem sehr empfehlenswerten Besuch im Grünen ein. 

Wichtig im Sommer: lange Hosen und Hemden. Die Mücken haben mir gut eineinhalb Liter Blut entzogen!

Fotogalerie: Der Bottroper Skulpturenpark

Skultpuren- und Naturlehrpfad Bottrop

Töfftinger Straße 35-37 in Bottrop

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Baumskulpturen im Park Berger See

Nach dem Skulpturen aus Stahl und Stein fuhren wir zu den Anlagen des Berger See Parks in Gelsenkirchen. Dort am Bergmannsheil grenzt der besondere Baumskulpturenpark an.

Seit 30 Jahren wird immer wieder ein Baum ausgesucht, der der Natur sich selbst überlassen weden soll bevor er sonst gefällt wird. Dann wird ein Künstler oder eine Künstlerin ausgesucht, die dort eingeladen wird aus dem Baum eine bleibende, aber dennoch irgendwann verrottende (dazu mehr im Folgebeitrag über die Einweihung der Baumskulptur).

„umTriebe“, die Baumskulptur von Guido Hofmann – die ich am Tag der Einweihung erstmal als Ranger umarme, bevor meine Moderationsveranstaltung für Guido losging

Anfahrt

Baumskulpturenpark – Berger See Park, Gelsenkirchen

Adenauerallee in Höhe Angrenzung Krankenhaus Bergmannsheil Gelsenkirchen

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Trotz eigenem noch einem folgenden Beitrag ist hier auch der Video-Link zur Einweihung der Baumskulptur von Guido Hofmann:

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Kunstmuseum Gelsenkirchen

Nach dem Baumskulpturenpark machte Guido noch einen Abstecher am Kunstmuseum Gelsenkirchen, wo seine Begleitausstellung zu dem Zeitpunkt noch eingerichtet wurde, die bis zum 27.8.23 gehen soll. Das Museum kannte ich tatsächlich nicht. Vor dem Museum stehen zwei wundervoll geformte Steinsessel von Guido, die ich sofort zur Pause ausnutzte, bevor es auf die Halde Haniel ging.

Fotogalerie: Kunstmuseum Gelsenkirchen

Anfahrt und Kontakt

Kunstmuseum Gelsenkirchen

Horster Str. 7

45894 Gelsenkirchen

Telefon +49 (209) 169-4361
Fax +49 (209) 169-4801
kunstmuseum@gelsenkirchen.de

www.gelsenkirchen.de – Kunstmuseum Gelsenkirchen

Öffnungszeiten

Di – So 11 18 Uhr 

Mo geschlossen

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Agustin Ibarrola und Guido

2002 hat Guido Agustin Ibarrola kennengelernt. Wie ein Ziehvater hat er Guido unter seine Fittiche genommen und ihn in eine besondere Sichtweise der Kunst gelenkt. Der heute 93 jährige musste unter dem Diktator Franco fliehen. Zurück in Spanien verlor er durch die ETA, einer spanischen Terrorgruppe, viele Freunde. Er selbst musste immer von Bodyguards begleitet werden, um nicht selbst Opfer zu werden. Guido betreut, repariert und saniert die Totems auf der Halde Haniel von Ibarrola. Heute ist Guido Hofmann auch 2. Vorsitzender des Künstlerbund Bottrop. Der letzte Weg unseres Interviews führte auf die Halde Haniel zu den Totems. Einige von ihnen wurden mutwillig zersägt. Der oder die Täter sind bisher nicht gefasst worden. Diese abscheuliche Tat hat Guido „verkleistert“. Kaum sichtbar stehen die Totems wieder an ihrem angestammten Platz.

FOTO-GALERIE HALDE HANIEL

Anfahrt Halde Haniel

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Parkplatz von der Oberhausener Seite:

Gegenüber der Kirchhellener Str. 319, Oberhausen

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oder 

Parkplatz zum Kreuzweg Zeche Prosper Haniel

Knappenstraße 30-32, Bottrop

Wellenbrecher auf die Halde Schöttelheide

Während wir diesen wunderbaren Blick über das Ruhrgebiet genossen, sprachen wir über seinen Entwurf des Wellenbrecher. Die Halde Schöttelheide ist die kleinste und letzte Halde im Ruhrgebiet, die bis zuletzt den Abraum aus der Zeche Franz Haniel aufgeschüttet bekommen hatte. Erschreckend musste ich nun hören, dass die Bottroper Politik dort eher ein Windrad aufstellen möchte. Ohne drüber nachzudenken, was es bedeutet für die Umgebung. Guido und ich sind für Windradenergie, aber es sollte schon gut beurteilt werden, wo der Standort sinnvoll ist.

Abgesehen von dem Vorteil Strom regenerativ zu erzeugen, würde es die komplette Sicht in Richtung nördlichstes Ruhrgebiet bis nach Münster von der Halde Haniel versperren. Die Errichtung eines Windrads würde das Bild der Totems auf der Halde Haniel und die Umgebung im dichten Wald sehr negativ beeinflussen. Wir beide sind für die Alternative Energie. Aber definitiv nicht auf einer Halde. Allein schon durch die innere Bewegung einer Halde muss ein großes Windrad eine teure und schwierige Einbetonierung bekommen. Das Tetraeder hat auch eine zweite teure Betonierung im Stand gehabt.

Windräder sind groß genug. Sie brauchen keine Halde um vom Wind angetrieben zu werden.  Das Aufstellen eines Windrads auf eine Halde sendet eine Herabwürdigung der Umgebung, genauso wie es eine Umzäunung eines freistehenden Kunstwerkes wäre, die gerade angeblich wegen des großen Regens zur Sicherheit aufgestellt wurde um die Totems herum. Ansonsten sollte heute eine Halde regelmäßig gepflegt der Natur überlassen werden. Eine Halde sollte im Ruhrgebiet einem touristischen Zweck dienen. Die Wegen sollten regelmäßig saniert werden. Heimatliebende und Touristen sollten sich jeden Gipfel aussuchen können in dieser einmaligen Landschaft Deutschlands. Jede Halde sollte seine eigene Gipfelinstallation bekommen als Bonbon für den Aufstieg zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Der Wellenbrecher wäre eines davon die Halde Schöttelheide aufzuwerten, die vor 30 Jahren sehr umstritten war aus mikroklimatechnischen Gründen noch zu erbauen. Ich war direkt involviert zu dem Zeitpunkt. Jetzt ist sie nicht so hoch geworden, wie befürchtet, weil der Bergbau zwischenzeitlich geschlossen wurde. 

Weltweit bekannt ist das Bild der Totems und der Blick von der Halde Haniel. Es zieht sogar Touristen an. Windräder sind von dort aus zu sehen. Früher waren es über 300 Fördertürme, heute sind es noch relativ wenige Windräder, die den Horizont zieren. Es zeigt den Wandel von der Ausbeutung fossiler Brennstoffe zum Umbau auf Alternativen Energieträgern. Das versteht nur eine Person, die auf der Halde Haniel bei bestem Wetter die Sicht auf das Ruhrgebiet in alle Richtungen genießt. 

Wir hatten in der Abenddämmerung eine Sicht bis nach Düsseldorf. Es war wie Meditation und ein wahrlich erbauliches tolles Gespräch mit ihm. Ich wünsche ihm noch viele neue tolle Skulpturen, die wertgeschätzt werden, wie das kürzlich in Moers zum Andenken an die durch Missbrauch von Drogen Verstorbenen in der Stadt am Gedenktag, 21.7.23. Die Bilder wurden mir von Guido zur Verfügung gestellt, so dass ich sie in das Video eingebaut habe. Ich selbst konnte leider nicht daran teilnehmen.

 

Denkmal für durch Missbrauch von Drogen Verstorbenen in Moers von Guido Hofmann

Die Rheinische Post schrieb über das Denkmal, das auf dem Gelände des Gesundheitamts Moers steht:

Kunstwerk in Moers: Gedenkstein erinnert an Drogentote (rp-online.de)

Die Stadt Moers hat auf der Höhe des Gesundheitsamts einen Platz gefunden. Auf dem Kunstwerk von Guido ist ein Gedicht einer Moerser Drogenerkrankten zu lesen.

Aufstellung Denkmal  für Drogentote in Moers

Gedicht ist von einer durch Drogen Betroffene auf der Steinskulptur von Guido Hofmann eingebaut worden

Standort des Denkmals für durch Missbrauch von Drogen Verstorbenen

Mühlenstraße 9-11, Moers

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Portrait-Foto-Galerie

Als Abschluss möchte ich Guido meine Porträtaufnahmen widmen und für alle, die ihn gern nochmal auf ungewöhnliche Art und Weise sehen wollen.

Mach weiter so und bleib, wie du bist, Guido! Ich denke, damit stehe ich nicht alleine. Ich bin der Pancho neben dem Don Quichotte, der mit Wellenbrecherkunst gegen Windräder und politischen Gegenwind kämpft. Vielleicht bewegen wir mit unserer Aufnahme etwas. Ich würde es mir wünschen für das Ruhrgebiet. Ein wenig mehr Feingefühl statt Grobmotorik. Aus dieser Zeit ist das Ruhrgebiet entwachsen, falls es noch keiner mitbekommen hat in den Räten der Städte.

Weitere Lese-Links über und mit Guido Hofmann

Guido Hofmann -Flick – Künstler – Bildhauer + Materialplastiker | XING

Künstler(innen) – Künstlerbund Bottrop (kuenstlerbund-bottrop.de)

Guido Hofmann (Bildhauerei) – Künstlerbund Bottrop (kuenstlerbund-bottrop.de)

Landesgartenschau 2020 – Guido Hofmann (guido-hofmann.de)

Kunstaktion „b-schenkt“ braucht Bottroper Bürgergaben – waz.de

Dippser StattZeitung | Neue Skulptur des Bildhauers Guido Hofmann-Flick im Skulpturenpark Paulsdorf (dippolds.info)

Guido Hofmann | Sculpture Network (sculpture-network.org)

Vielfalt ist unsere Stärke …und sie ist BUNT: Der Bottroper Künstler Guido Hofmann gestaltet mit den SchülerInnen der Janusz-Korczak Gesamtschule den Eingangsbereich – Bottrop (lokalkompass.de)

Guido Hofmann möchte bis ans „Ende seiner Tage“ Kunst machen ~ lebensart-regional.de

Kirchhellener Künstler bewerben sich für ersten bottrop.art.award (dorstenerzeitung.de)

Bottroper Künstler schuf Landmarke für Buer – waz.de

Kunstverein Gelsenkirchen – Aktuelles (kunstverein-gelsenkirchen.de)

Guido Hofmann hat Spielgerät restauriert:: „Murmelbahn“ in neuem Glanz – Bottrop (lokalkompass.de)

Künstler verleiht Totems auf Halde Haniel neuen Glanz – wp.de

Zum Vandalismus der Totems und die Reparatur von Guido Hofmann in der WAZ:

Nach Vandalismus: Reihe der Totems ist wieder vollständig – waz.de

Zur aktuellen Situation der Totems:

Halde Haniel bröselt: RAG will Landmarke und Kunst sichern – waz.de

Aktuelle Projekte

Aktuelle Projekte – Guido Hofmann (guido-hofmann.de)

Sehr gutes Interview:

Guido Hofmann Flick – Gesichter-Ruhr.de

Glück auf !

Kreativität vs. Klimakleber I Kunstaktion statt Polarisierung I Kunst als Protest I Kunst oder Leben I+Video I Vorletzte Generation

 Die „Letzte Generation“ protestiert falsch und erzeugt ein Hassklima, statt eine Veränderung der Strukturen und des definitiv dringenden Handelns zum Klimaschutz. Kunst als Protestaktion hat eine lange Tradition.

Fangen wir mal mit Hieronymus Bosch an, gehen über Van Gogh und Monet mit ihren jeweiligen Stilrichtungen in die Zeit von Joseph Beuys und zuletzt auch die kirchenkritischen Fotos und Installationen von Frank Gebauer, die er in der Ausstellung „In Spiritus Sanctus“ gezeigt hat im November 2022 in der Galerie KiR in Oberhausen.

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Zu jeder Zeit war Kunst ein Protest gegen alte Strukturen.  Wie auch der Dadaismus um die Zeit des ersten Weltkriegs entstand mit seiner neuen Form von Literarischer Interpretation nach Außen. Es brach alte Strukturen in der Szene der Literatur. Monet mit seinem Impressionismus in der bildlichen Kunst brach das Bürgertum auf, dass sich nur von Porträts und Landschaftsmalerei Bilder ins Haus hing. Neues war verpönt. Monet war neu. Monet war nichts zu Anfang seiner Karriere, genau wie Cezanne. Ihre Kunst und später der Dadaismus bewegte auch die Politik und bürgerliche Strukturen. Dada war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Darstellung der Literatur, die es so noch nicht gegeben hat.

Ein weiteres modernes Beispiel für Kunstprotest ist der chinesische Künstler Ai Weiwei, der sein Land regelmäßig mit seiner Kunst „angreift“. Er ist so populär, dass er mit seinen Skulpturen und Installationen Menschen zu anderen Gedanken bringt in seiner Heimat, wo es auch nicht so einfach ist seine offene Meinung zu sagen.

Zu jeder Zeit entstand Kunst als Protestaktion. Aber die Protestaktion der „Letzte Generation“ ist weniger Kunst, sondern eher Zerstörung von Kunst, nur um auf ein generelles weltweites Problem aufmerksam zu machen: Klimawandel und Treibhauseffekt. Das Problem, dass man seit den 1970er Jahren durch die Berechnungen des Club of Rome zur Kenntnis genommen, aber zu wenig gemacht hat, weil es in Augen der großen Industrie Geld gekostet hätte, statt Profite zu machen. Niemand denkt dort in langfristigen Anlagen oder in der Politik über die Legislaturperiode hinaus. Man möchte nichts Unpopuläres machen, um wiedergewählt zu werden. Doch manchmal sind gewisse Schritte nötig, wie es auch die Diskussion um den Einbau von Katalysatoren in den Autos bis zur gesetzlichen Einführung gab.

Eindeutig sind die vorausgeschauten Zeichen auf einen Klimawandel in den letzten 15 Jahren eindeutig zu sehen. Ignoriert wird es immer noch von vielen Politikern, großen Aktienunternehmen und auch in Teilen der Bevölkerung.

In dieser Zeit, als die „Fridays for Future“ auf die Straßen mit ihrer Inspirationsquelle der Greta Thunberg für mehr TUN friedlich protestierten und auch einiges weltweit wieder für mehr Diskussionen anregte. Dann kam die Coronapandemie 2020. In meinen Augen wurde sie dafür z.T. auch genutzt, die Menschen runterzufahren, sich auf die Gesundheit und die Sorge der Familie zu konzentrieren, als auf die Straße zu gehen für den Klimaschutz. Das ist jetzt weit hergeholt. Aber ein kleiner wahrer Kern kann dabei sein. Es waren so viele andere Dinge einfach nicht weitergeführt worden. Die Coronapandemie hat Maßnahmen für Klimaschutz praktisch eingefroren, obwohl eindeutig zu erkennen war, dass es durch die Pandemie weniger CO2-Ausstoß gab. Natürlich gab es das Problem Firmen zu unterstützen. Auch ich als Kleinunternehmer war ja zwei bis drei Monate praktisch ohne Verdienst zu Hause.

Die Medien zeigten täglich Todeszahlen, brachten Angst in die Wohnzimmer. Der Mundschutz an allen Orten fühlte sich für einige eher als ein Freiheitsraub an, als die Situation der Unwissenheit von Medizin und Politik den Virus einzuschränken. Es bildeten sich Menschentrauben, die die Bezeichnung „Querdenker“ bekamen und im Internet tauchten Kunst- oder Fakenews-Videos auf, die es extrem schwierig machten Wahrheit und Lüge auseinander zu halten. Noch heute, gerade offiziell in Deutschland erst im März 2023 beendete Pandemiesituation, hängt vieles noch nachträglich in der Luft.

Warum schreibe ich das alles?

Weil es mit der Entwicklung der „Letzte Generation“ zu tun hat und alles miteinander zusammenhängt in meinen Augen. Die Generation der Jugendlichen, die selbst auf die Straße gingen zu Zeiten der friedlichen Demonstrationen von „Fridays for Future“ haben durch die Pandemiegesetze schwierige Schuljahre hinter sich, genauso die Studenten und Studentinnen. Die Politiker in unserer föderalen Struktur haben definitv die Schüler und Schülerinnen mit ihren Familien komplett allein gelassen. Der Druck Lernstoff nachzuholen, der sich in den letzten Jahrzehnten nicht wesentlich zum Positiven verändert hat, brauchte ein Ventil.

Die Angst vor Corona war bei den Jugendlichen eher weniger problematisch, weil sie weniger gefährdet waren. Nichtsdestotrotz haben sie Maßnahmen ergreifen müssen, die ihnen die ältere Generation, also ich in Form der „Vorletzten Generation“ vorgeschrieben hat. Die Wetterkapriolen von Hitze und Dürre, die auch damit zusammenhängenden Flüchtlingsproblematik, das Ausbleiben von Unterrichtsstunden und auch Demonstrationen für den Klimaschutz hier und richtigen Treffen mit Menschen gleichen Alters, die sich dafür einsetzen, wurde nun vor einem Jahr zu einem Ventil. Es ist wie das Öffnen der Büchse von Pandora.

In meinen Augen sahen sie eine Möglichkeit mehr Aufmerksamkeit zu erregen, um wieder den Klimawandel in die Diskussion einzubringen endlich etwas zu unternehmen, indem sie mit ihren Aktionen sich auf Straßen zu kleben und Kunst in Museen mit Essen zu bewerfen statt mit einer Demo weiter immer weniger beachtet zu werden. Das Organisieren einer Demo oder die Pressearbeit ist eben nicht immer mit Erfolg verbunden und kann zu Resignation führen. Der Wille spektakulär mitzuteilen, dass beim Klimaschutz mehr getan werden muss, wurde geboren

Ich kann ein gutes Beispiel geben aus eigener Erfahrung. Denn ich war beim „radikaleren“ Verein Robin Wood Anfang der 1990er Jahren statt bei Greenpeace.

Greenpeace wollte immer geschulte Kletterer für ihre Aktionen. Robin Wood wollte, egal wie, Aufmerksamkeit erregen und auf das Waldsterben aufmerksam machen, dass durch den Treibhauseffekt drohte. Siehe da: Die Zukunft zeigte, dass Robin Wood recht hatte. Dreissig Jahre später bewahrheitete sich die weise Voraussicht und es zeigt auch, dass die Aktionen damals etwas zwar bewegt haben, aber dennoch das Thema auf die Tagesordnung der Politik gebracht haben. Außerdem wurde das eigene Gewissen beruhigt, etwas getan zu haben. Zu dem Zeitpunkt bewegten die Aktionen die Bundesregierung, um das Beispiel nochmal zu nennen, den Katalysator verpflichtend in Autos einzubauen, um das Waldsterben durch Schwefeldioxide und Stickoxide zu verhindern. Immerhin hat sich da nach langer Diskussion eine Bereitschaft gezeigt und die Aktionen und Demonstrationen im kleinen Rahmen tatsächlich auch zu einem TUN.

Und ehrlich sage ich: Es war nicht nur beruhigend für das eigene Gewissen, sondern wir haben im kleinen Bereich etwas bewegt. In meiner Geburtstadt Bottrop haben wir einige Dinge vorgeschlagen zur Verbesserung der Stadtökologie. EinigeDinge sind von der Politik aufgenommen und tatsächlich ausgeführt worden, auch wenn sie den parteilichen Stempel der stadtregierenden SPD hatte. Es wurde gemacht. Wenn auch nicht genug, aber wenigstens etwas.

Anders ist das bei der „Letzte Generation“. Sie sind bereit zwar friedlich Straßen zu blockieren, aber riskieren selbst ins Kreuzfeuer zu geraten. Die Anfänge, um in die Aufmerksamkeit zu kommen musste spektakulär sein. Also wurden wertvolle alte Bilder in Museen mit Essen, wie Suppen und Tomaten beschmiert. Doch hat das eher Unmut und Hass auf die Protestierenden gebracht statt über die Problematik des Klimawandels zu sprechen und weitere Entscheidungen zu machen. Gleichzeitig musste die Ampelregierung nun noch etwas ändern in den Richtlinien ihres Koalitionsvertrags, denn der Krieg in der Ukraine hat tatsächlich alle hochtrabende Pläne eines sinnvollen Klimaschutzes mit Gas aus Russland durch die Abhängigkeit von Russland zunichte gemacht. Doch um die Wirtschaft am Laufen zu halten und Arbeitsplätze zu sichern, mussten wiederum unpopuläre nicht klimaschützende Maßnahmen ergriffen werden. Im Gegensatz dazu wurde die „Letzte Generation“ ebenso genötigt weitere spektakuläre Aktionen zu machen, um den Klimaschutz wieder ins Rampenlicht zu bringen.

Weitere kürzliche Aktionen, wie das Aufkleben auf die Düsseldorfer Landebahn oder auf eine wichtige Pendlerstraße zwischen Bottrop und Essen, brachten eher Unmut in der Bevölkerung ohne überhaupt über die Situation des Klimas zu reden. Es entstanden Kosten in Millionenhöhe, die der Steuerzahler nun wieder berappen muss oder eine mögliche Versicherungserhöhung bei den Folgeschäden.

Menschen, die sich auf einen Feierabend gefreut haben, kamen nicht nach Hause, Menschen, die sich auf einen geruhsamen Urlaub durch Erholung vom täglichen Arbeitsstress gefreut haben, standen mit den Folgekosten auf dem Flughafen und ärgerten sich mit Sicherheit tierisch über diese unsinnige Klebeaktion. Die zudem mehr CO2-Ausstoss gefördert hat durch die in der Warteschleife um den Düsseldorfer Flughafen fliegenden ankommenden Flugzeuge. Das hat wenig mit Protest für besseren Klimaschutz zu tun.

Wie entstand die Idee zum Kunstvideo?

Um ein Verständnis zu geben für mein Video, das durch die Fotos von Frank Gebauer und die dadaistische Interpretation von Kurt Schwitters „Die Ursonate“, inszeniert von Thomas Frahm, inspiriert wurde.

In dem Moment als ich mich bereit erklärt habe, mich nackt auszuziehen und mich mit Eier und Tomaten bewerfen zu lassen, habe ich mir gesagt, dass genau das es sein sollte, was die „Letzte Generation“ machen sollte. Sie sollte Kunstaktionen machen, nicht sie bewerfen. Ich war das lebendige Bild eines alten Meisters, das sozusagen in einem virtuellen Museum beworfen wurde. Aus Protest, damit es nicht wieder geschieht, habe ich mich dort hingestellt. Doch nur das entstandene Foto von Frank Gebauer „Blutbraut“ sollte nicht allein stehen. Ich wollte daraus mehr machen.

Das Protestfoto zur Protestaktion der „Letzte Generation“ hing in meiner Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ neben 8 weiteren Kunstwerken von Ruhrgebietskünstlern. Ich habe dadurch nicht nur das Foto und die Situation in meiner kuratierten Ausstellung im April 2023 im Schaubüdchen, Ursulastr. 24 in Bochum gehabt, sondern gleichzeitig auch die exklusive Premiere des Films, das alle vor Ort zum Nachdenken anregte und mich bestätigten. Man muss was für Klimaschutz tun. Aber Protest ist immer eine Sache von Vernunft und das Wie. Das Wie entscheidet, ob die Politik bereit ist, mit jemanden über ein Problem zu sprechen. Die Politik kann auch ignorieren. Sie kann aber die Dinge annehmen und verändern. Das ist in der Demokratie eine sinnvolle Möglichkeit. Außerdem gibt es mehrere Parteien. Sie werden über den Protest sprechen und dann auch entscheidende Vorschläge machen, die irgendwann gesetzlich umgesetzt werden können. Das dauert nur oft einfach viel zu lange. Das ist auch der Teil von Frust, den die „Letzte Generation“ hat. Alles dauert zu lange. Ihre Kinder sollen nicht in Armut und schlechtem Klima leben. Sie sollen Schnee im Winter haben und einen Sommer, der nicht zu lange zu heiß ist.

Das Video entstand als Protestaktion gegen die „Letzte Generation“ und ihrer jetzigen Form des Protests und Demonstrieren für besseren Klimaschutz. Das Beschmieren von hochempfindlichen alten Bildern mit Essen ist so oder so sehr zwiespältig. Wegen des Klimawandels stecken Menschen in der Sahelzone in einer Hungersnot, während hier für genau diese Situation Kunst beworfen wird, die nichts für die Situation kann. Das widerspricht dem ganzen Tun in Sachen der Vernunft.

Allein das Kleben auf der Straße bringt mehr Unmut ein, weil es durch die entstehenden Staus eher eine Erhöhung des CO2-Ausstosses erzeugt, als es verhindert. Der Kerosinausstoß in der Luft von Flugzeugen in der Warteschleife ist auch nicht besser. Außer das die „Letzte Generation“ wieder durch die Presse geht mit ihren Aktionen, ändert es nichts. Die Bereitschaft das Politiker mit mit der „Letzte Gereration“ zu sprechen und kompromissfreudige Veränderungen herbeizuführen sinkt dermaßen, dass sie nun schon fast als eine terroristische Vereinigung gilt, obwohl noch niemand umgebracht wurde. Eine Partei am rechten Rand, die an den Klimawandel nicht glaubt schaut zu und reibt sich die Hände, weil dadurch noch mehr Leute zu Protestwählern mutieren.

Die Straßensperrungen ohne Anmeldung bei der jeweiligen Stadt, ist eher fatal gegenüber Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei, die in ihren lebenswichtigen Aufgaben behindert werden. Auch da sinkt das Verständnis stark, zumal dadurch schon eine Person bei einem Unfall während der Klebeaktion nicht rechtzeitig Hilfe bekam und verstarb.

Wenn Robin Wood eine Straße gesperrt hat, dann war das immer als Demonstration angegeben worden und genehmigt von der Stadt. So konnte ein Rettungswagen und die Feuerwehr im Einsatz immer wissen, wie sie am besten ihren Weg fahren konnten. Auf Gebäude kletterten wir ohne Genehmigung. Das galt als Hausfriedensbruch, der allerdings immer durch die Anwälte des Vereins abgewendet werden konnte durch die Form des friedlichen Demonstrierens und freien Meinungsäußerung. Pressewirksam genug war es in jedem Fall!

Die Befürchtung, die ich sehe ist, dass es durch Resignation, die ich selbst erlebt habe vor 30 Jahren, eine Veränderung in Kürze stattfinden kann. Ich habe im Laufe der Zeit zwar gesehen, dass sich was tut, aber viel zu wenig. Ich sehe es auch heute noch. Es ist immer noch viel zu wenig. Und Deutschland allein kann nicht alle Länder der Erde zum Folgen zwingen. Andere Länder sind auch schon viel weiter, wie Norwegen oder Schweden. Auch wenn es schon längst nach 12 ist. Im kleinen Rahmen kann man dennoch etwas tun und Vorreiter und Vorbild werden. Das ist der Sinn der Sache. Einer muss anfangen, um andere zu bewegen mitzumachen. 

Ich jedoch sehe die Gefahr, dass eine Eskalation stattfinden kann, wenn diese Form des Protestes weitergeht. Wie in den 1970er Jahren gründete sich aus der Studentenrevolte der 1968er Generation heraus die linke Terrororganisation RAF. Schon jetzt wird die „Letzte Generation“ für ihre friedliche Klebeaktion auf Straßen, Flugbahn und Beschmieren von Kunst in Museen als Terroristen angesehen.

In keiner Weise hat die RAF jemals eine Chance gehabt einen Staat so umzukrempeln, auch wenn sie von der Deutschen Demokratischen Republik unterstützt wurde. Heute sind es die Reichsbürger auf der anderen rechten Randseite in Deutschland, die verblendeter nicht sein können und nicht mal das Grundgesetz anerkennen und in einer anderen Welt leben möchten. Sie sind ein weiteres Beispiel die zu einer Form der Gewalt führen kann, die zu nichts führt außer Unschuldige ins Fadenkreuz zu bekommen.

Es ist nur noch ein kleiner Schritt, bis die Gewalt entweder innerhalb der bisher friedlichen Demonstration von Kleben auf der Straße hin zu einer Form von Absägen von Strommasten ist und damit auch eine weitere Gefährdung hervorruft. Es ist nur ein kleiner Schritt, dass es Gewaltbereitschaft der Betroffen im Stau z.B. erzeugt, nämlich selbst Hand anzulegen bevor die Polizei ihren Einsatz hat. Es muss nur einmal das Fass zum Überlaufen gebracht werden. Es muss nur ein Toter dabei sein bis die Sache eskaliert, obwohl sie es schon hat.

In meinem Video sieht man es nicht, aber wer am Ende ist der Schrei synchronisiert eines „Klimaklebers“ der „Letzten Generation“, als ihn ein wütender Autofahrer über den Fuß gefahren ist. Nur ein klein wenig mehr hätte gereicht um die Eskalationsstufe zu erhöhen.

Deswegen ist mein Appell aus der eigenen Erfahrung heraus: Macht mit Kunst Proteste, nicht gegen die Kunst! Macht andere Protestaktionen für mehr Aufmerksamkeit zum Thema Klimawandel. Polarisierung hilft in der jetzigen Situation niemanden, sondern verstärkt die Gegenseite.

Macht Aktionen an den wirklichen Instituten, die den Klimawandel verursachen: Autofirmen, Stromerzeuger und an staatlichen Behörden und Parteien, die eben zu langsam arbeiten an dem Thema. Macht Petitionen, schreibt an Ministerien, macht Aufklärungsseminare, verteilt Flyer, sprecht in Fußgängerzonen mit den Menschen, handelt nicht gegen sie. Denn so, wie es jetzt ist polarisiert ihr das nur und erzeugt ein Hassklima.

Ich bin für die Einhaltung von Klimaschutz! Ich bin für das TUN für die Erde! Ich war immer auch ein Mensch, der sich für die nächste Generation eingesetzt hat, obwohl ich selbst keine Kinder haben kann. Ich habe immer an die Natur in erster Linie gedacht, dessen Artensterben rasant in den letzten 30 Jahren zugenommen hat. Ich kämpfe weiter jetzt, um auf Dinge aufmerksam zu machen, sensibilisiere, um über gewisse Themen zu sprechen, die wichtig sind. Nicht umsonst mache ich eine Ausstellung mit Abfällen, mit Flaschen auf Fotos, diese ironisch in Szene zu setzen in meiner jetzigen Ausstellung „Flaschengefühle“. 

Nicht umsonst mache ich einen Podcast mit einem Verein, der sich für Afrika einsetzt, der noch veröffentlicht wird. Ich denke nicht an Zahlen, an Follower oder ob es gefällt oder nicht, auch nicht an die Zielgruppe, weil es mir egal ist. Wer mich sehen oder hören will, der hört und schaut. Wer nicht, der nicht. Aber denjenigen, den ich erreiche, der ist einer. Der eine wird es weitertragen. Die eine Person wird es hören und weitergeben. Vielleicht erreiche ich auch bei einigen meiner Aktionen mehr als nur einen!

Ich spreche auch mit der Politik. Ich setze sie an einen Tisch und möchte wissen, was sie in meiner jetzigen Heimatstadt tut in Bochum. Es geht in meiner Ausstellung um Müll in Bochum, aber ich sehe über den Tellerrand. Müll aus Bochum landet irgendwie eben auch in Flüsse und am Ende an den Strand von Kenia und Thailand. Es ist nur ein Aspekt, den die „Letzte Generation“ durchziehen kann auf eine sinnvolle Art und Weise statt mit polarisierenden Klebe- und Wurfaktionen auf belebte Straßen und Museen. Der Schuss wird irgendwann nach hinten losgehen. Jetzt ist noch Zeit den Protest zu ändern, eine andere Form anzunehmen.

 

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Das ist der Sinn meines Films. Denn der Klimawandel hat längst begonnen. Wir können nur schnell noch das ein oder andere ändern, aber wir werden es erleben, dass er den Mensch auf der Erde und die Natur drumherum in seine Krallen bekommt und grundlegend verändert. Alles in einer kurzen Zeit von nur wenigen Jahrzehnten, die ich mit meinen Mitstreitern damals vor 30 Jahren vorausgesehen habe und die sich nun bewahrheitet. Ich werde es wahrscheinlich noch erleben, dass dieses zu späte Handeln größere Konsequenzen haben wird. Aber es kann auch vorher ein Komet auf die Erde stürzen oder ein Wahnsinniger eine Atombombe zünden. Alles ist möglich. Der Tod ist gewiss, so oder so. Machen wir das beste für die Lebenden. So wie ich lebenshungrig bin und es weitertrage.

Ich hoffe, dass meine Videoinstallation für ein besseres Protestieren für besseren Klimaschutz schaffen wird. Wenn nicht, dann ist das nicht schlimm für mich. Ich bin darüber hinweg zu resignieren. Ich mache einfach! Ich mache einfach auf Dinge aufmerksam, die mich berühren. Nicht umsonst habe ich die Kunstfigur des Ruhrpottologe entwickelt. Sie soll nicht nur die Sprache, den hiesigen Dialekt erklären, sondern sie kann einen Finger in Wunden legen. Als „Wissenschaftler“ für Vorschläge, die ich offen annehme und nach außen trage für eine bessere Welt vor Ort, nicht nur im Ruhrgebiet. Der kleine Regenbogen meines Logos zeigt die Möglichkeiten, die viele sind. Mein Weg geht weiter. Ich hoffe, dass die „Letzte Generation“ ihren Weg richtiger machen wird!

Geht einen besseren, einen sinnvolleren Weg mit besonderen Protestaktionen, die niemanden gefährden, dann habt ihr die Menschen auf eurer Seite. Das ist der Weg, wie der Mandalorian aus der epischen Star Wars Serie immer in seinem Glauben sagt. Das ist der Weg, den ich euch, der Letzten Generation als Vorletzte Generation mitteilen will. Ihr werdet mich überleben. Vielleicht…

In dem Video sind Elemente aus Videos entnommen, die ich in Youtube gefunden habe, unter anderem von Titel Thesen und Temperamente der ARD und der BILD. Die Quellenangabe ist jeweils am Ende des Films.

Ich hoffe, ich werde erhört. Ich hoffe, mein Protestvideo wird gesehen, es wird drüber diskutiert, nachgedacht und es wird eine neue Form von Protest stattfinden. Mit Kunst und Kreativität, nicht mit plumpen Kleben auf den Straßen und Bilder bewerfen, gibt es den wahren Protest für mehr Aufmerksamkeit.

Seid Kreativ! Das ist der Weg für den besseren Protest für Klimaschutz, den ich seit 30 Jahren fordere und der nicht in der Form eingetreten ist. Einfach weitermachen, aber anders!

Glück auf

Ruhrpottologe ‎André Brune 

Flaschengefühle – eine Müll-Aktions-Ausstellung startet vom Ruhrpottologe im Schaubüdchen in Bochum am 1.7.23

In den Straßen unserer Städte finden sich allerorts leere, zurückgelassene Flaschen. So auch in denen des Westend-Viertels in Bochum. Sie bleiben in bestimmten Positionen stehen, werden nicht mitgenommen oder in einem Mülleimer gelegt.

Die von der Stadt Bochum geförderte Ausstellung  »Flaschengefühle« befasst sich als eine andere Art von Ausstellung im Rahmen einer Fotoreihe mit den in den Straßen zurückgelassenen Flaschen, ihrem Standort und der (vermutlichen) Situation, in der sie zurückgelassen wurden. Haben sich hier zwei getroffen und bei einer gemeinsamen Zigarette bloß über das Wetter oder über sehr wichtige Dinge gesprochen? Erzählt die einzelne Flasche etwas über die Einsamkeit einer Person, oder gab es einfach nur einen »Trinker« in einer größeren Gruppe vor Ort? Hatte jener Mensch es so eilig, dass er nur einen einzigen Schluck aus dieser Flasche nehmen konnte?

"Flaschenpiercing" - ein Foto der Reihe vom Ruhrpottologe André Brune | Foto: André Brune
  • „Flaschenpiercing“ – ein Foto der Reihe vom Ruhrpottologe André Brune
  • Foto: André Brune

Die Flaschen erzählen mitunter spannende Geschichten – sind aber auch eine ›Vermüllung der Stadt‹, mit der sich »Flaschengefühle« ebenfalls auseinandersetzt.

So wird es in der Projektwoche vom 17.7. bis 22.7. im Stadtteil eine Müllsammelaktion, Schilder gesäubert und gefundener Pfand dem Verein BODO übergeben sowie Podcast-Interviews mit Zuständigkeiten aus allen Parteien, Stadt, USB, sowie Betroffenen des Stadtteils aus einer Garteninitiative oder Anwohner*innen.

Projektwoche "Vermüllung der Stadt" | Foto: André Brune
  • Projektwoche „Vermüllung der Stadt“
  • Foto: André Brune

Vor Ort werden Videos zum Thema Müll entstehen, um auf die Situation aufmerksam zu machen.
Mit dem gefundenen Müll soll ein gemeinsames Objekt der Ausstellung entstehen. Freies Spiel für die Phantasie!
Am 21.7. wird vom Ruhrpottologe André Brune die Moderation zum Thema „Vermüllung der Stadt“ mit allen Parteien zwischen 17 und 19 Uhr stattfinden, sowie Umweltamt und USB. Alle sind herzlich zu diesem Gespräch und Diskussion eingeladen.

Die Ausstellung beginnt mit der Vernissage am 1.7. ab 14 Uhr und läuft bis zum 29.7.
Öffnungszeiten : Mittwochs 17 – 19 Uhr, Samstag von 11-15 Uhr
Projektwoche vom 17. – 22.7.

Die Vernissage beginnt um 14 Uhr am 1.7. im Schaubüdchen, Ursulastr. 24 in Bochum

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+Video I Gilda Bräuer – Vor falschen Engeln und Propheten wird gewarnt – Nachdenkliche Konzeptkunst

Gilda Bräuer, Anwärterin im Künstlerbund e.V. in Bottrop aufgenommen zu werden, kreiert Kunst aus den aktuellen Gefühlen und umgebenden Informationen. So entstanden drei der noch bis Samstag im August Everding Kulturzentrum ausgestellten Kunstwerke, die vom Künstlerbund ausgestellt wurden.

Warum in die teuren Ausstellungen alter bekannter Künstler gehen, wenn die moderne Kunst eine faszinierende oder auch erschreckende Weise Werke erstellen, die nachdenklich stimmen. Kunst studieren ist das eine, machen ist das andere. Gilda Bräuer liebte ihr Leben lang Kunst, doch sie hatte eine Spätzündung in Sachen Kunstmachen, weil ihr Leben eben nicht so einfach verlief. In einem luftleeren Raum fing sie wie ein Schwamm Dinge auf, die sie in einer besonderen Form darstellen wollte. Und es ist ihr gelungen. Sie hat eine besondere Form entwickelt, wie sie mit den unterschiedlichsten Materialien, ob Kosmetik oder mit toten Vögeln Konzeptkunst erstellt. Ganz nebenbei macht sie gewollt oder ungewollt auf Missstände aufmerksam oder regt zum Nachdenken beim Betrachten ihrer Kunstarbeiten an. Gilda Bräuer ist auf jeden Fall ein Künstlerin, die es zu entdecken gilt im Ruhrgebiet.


Kunst muss nicht immer schön sein. Kunst muss auch Aufmerksamkeit erregen. Das tut ihr Kunstwerk „Vor falschen Engeln wird gewarnt“, die eine verstorbene konservierte Drossel in einer engelhaften Positur zeigt. Ein Publikum von einem Altar ausgehend betet diesen falschen Engel an, der gleichzusetzen ist mit einem Propheten oder Politiker, der Dinge erzählt, die geglaubt werden, obwohl sie Fakenews sind. Der Gedanke zu diesem Objekt kam durch die Wahlergebnisse der letzten Jahre.

Das andere sind drei Bleistiftzeichnungen eines Stilleben von einer Sektflasche und zwei Gläsern. Mit einer Freundin hat Gilda ein besonderes Kunstwerk zum Thema Corona gefeiert, das in der Bottroper Jahresausstellung im Josef Albers Museum Quadrat 2022 ausgestellt wurde: Kontaktbeschränkung (im Podcast mit Ralf Opiol zur Jahresausstellung besprochen)

Das dritte Kunstwerk entstand zum Thema des ersten „Bottrop Art Award“. Die Zukunft der Stadt darzustellen als „Wir sind alle nur Sternenstaub“ war weit vorausschauend, dass es so allen Städten der Welt gehen wird.

Youtube-Short: Falsche Propheten

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Die unterschiedlichen Zusammensetzungen der Kunstwerke, wie auch das in meiner Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ gezeigte „Triangel“ eben aus Restbeständen von Lippenstift z.B. beeindruckt mit den unterschiedlichen Kompositionen aus Farbe und Material. (dazu kommt ein Extrabeitrag zu allen Künstler und Künstlerinnen in meiner Ausstellung)

Gilda sucht nicht, sie findet überall Dinge, die sie zu einer besonderer Kunstarbeit verleitet.

Im Kulturzentrum können die drei Werke noch bis zum 3.6. bewundert werden. Aber in meinen Videos sind sie verewigt. Faszinierende Kunst von Gilda Bräuer, die nun auch in der Zeche Fürst Leopold bei der Extraschicht dabei ist.

Gilda macht einen besonderen Weg von Konzeptionskunst mit Mixed Media Collagen. Sie ist eine sehenswerte Künstlerin mit steiler Karriere. Sie zeigt, dass es egal ist, wann die Zeit ist für etwas zu brennen und es einfach zu machen. Sie macht Kunst und bereichert nachdenklich machend die Welt mit Form, Farbe und Verstand. Wichtig zu wissen: Man braucht nicht in die Kunststadt Berlin und Co. Im Ruhrgebiet findet sich genug tolle Kunst!

Ihre Kunstwerke sind käuflich zu erwerben:

Gilda Bräuer in Instagram: Gilda Bräuer (@gilda_braeuer) • Instagram-Fotos und -Videos

August Everding Kulturzentrum

Blumenstraße 12 – Bottrop

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-20 Uhr, Sa 9-12 Uhr

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Provokantfuriose Ausstellung „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ im Schaubüdchen Bochum mit 10 Künstlern

Erstmalige und zugleich diskutierfreudige Ausstellung von zehn Ruhrgebietskünstlern im Schaubüdchen mit dem Titel „Vorletzte Generation Ruhrgebiet“ startet am 16.4 mit einer Vernissage.

Die Frage, wie Klimaschutz am besten angegangen werden kann, bewegt mittlerweile bereits seit Jahren die Gesellschaft. Seit einigen Monaten erregt die Gruppe ‚Letzte Generation‘, die mit unterschiedlichsten Aktionen auf das Thema Klimaschutz aufmerksam machen möchte, die Gemüter und polarisiert: Während die einen es befürworten, dass sich die Aktivist:innen öffentlichkeitswirksam für das Thema einsetzen, missfällt anderen die Art und Weise des Protests, der mitunter auch Regeln und Gesetze missachtet.

Mit dem Für und Wider, dem Sinn und Unsinn von Aktionen zum Umwelt- und Klimaschutz setzt sich Ruhrpottologe André Brune in einer Videoinstallation kritisch auseinander. Diese ist Teil einer von ihm initiierten Ausstellung im Bochumer Schaubüdchen (Ursulastraße 24), in deren Rahmen er und neun weitere Künstler:innen, die allesamt der ,Vorletzten Generation Ruhrgebiet‘ angehören, vom 16. bis 30. April 2023 je ein Kunstwerk präsentieren.

Die Künstler:innen, die ihre Kunst zwei Wochen lang mit den Besucher:innen teilen, sind Frank Gebauer, Nicole Tenge, Bettina Ferrara aus Oberhausen, Brigitte von der Eltz aus Essen, Gordana Djukic aus Gelsenkirchen, Manuel Miermeister aus Hattingen, Daniel Pajonk aus Herne, Gilda Bräuer, Ralf Opiol, auch unter Metropiol bekannt, jeweils aus Bottrop sowie André Brune aus Bochum.

So unterschiedlich, wie das Ruhrgebiet zwischen seinem östlichen und westlichen Ende und wie auch jeder Mensch anders ist, so unterschiedlich sind auch die ausgesuchten Kunstwerke. Zu sehen sind verschiedene Genres: Neben Fotokunst und Mixed Media-Collagen werden abstrakte Kunst sowie Werke mit Ruhrgebietsbezug uvm. ausgestellt.

Die Vernissage beginnt musikalisch am 16. April 2023 um 14 Uhr mit dem Duo Patatras, deren Auftritt Ruhrpottologe André Brune bei einer Moderation für den Erhalt der Galerie 7 in Bottrop zum Event selbst ersteigert hat, und endet um 18 Uhr.

An den Sonntagen und zur Finissage am 30. April 2023 ist das Schaubüdchen in der Ursulastraße 24 in Bochum jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ist frei. Alle Ausstellungsstücke sind von außen sichtbar angebracht und können jederzeit besucht und angesehen werden.

Video I +Fotos I Empfehlenswerte Finissage ‚In Spiritus Sanctus‘ von Frank Gebauer

Der Künstler Frank Gebauer beendet mit der Finissage in der Galerie KiR in Oberhausen am 20.11.22 seine kritische Ausstellung zum Thema sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche

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Am 20.11.22 geht die besondere Ausstellung ‚In Spiritus Sanctus‘ von Frank Gebauer in der Galerie KiR in Oberhausen mit einer Finissage und dadaistischen Lesung zu Ende.

Finissage Frank Gebauer

Frank Gebauer ist ein Künstler, der sich sehr kritisch auseinandersetzt mit der katholischen Kirche, ihre Geschichte und aktuellen Stellung zum Thema sexuellen Missbrauch.

Schaufenster Galerie KiR

Seine Fotos, Bilder und Skulpturen zeigen dies sehr anschaulich auf zynische oder auf ironische Art und Weise je nach Sichtweise des Betrachters. Gebauers Kunst fordert auf sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Frank Gebauer

Sehr empfehlenswert für jeden, der sich mit selbst kritisch mit der Kirche auseinandersetzt, sich das anzuschauen. Ein besonderes Augenmerk ist das exklusive und einzigartige Ausstellungsstück von Markus Elstner, ein Missbrauchsopfer eines Bottroper Geistlichen.

Bilder von Frank Gebauer

Markus Elstner hatte ich in einem besonderen Podcast zu seiner Situation ungeschnitten befragen dürfen. In der Ausstellung hatte er sich von Frank Gebauer inspirieren lassen und ein eigenes Werk ins Schaufenster der Galerie gestellt. Es zeigt sehr anschaulich, wie Religion in einem Filter eingetrichtert wird und in einem Käfig gehalten wird, dass seinen Weg findet nach außen zu drängen sucht. Nur kurze Zeit später hat das kritische Kunstwerk über Religionen schon eine beachtliche Aufmerksamkeit errungen, so dass es leicht verändert werden musste, um einem Gerichtsverfahren zu entgehen. Dies zeigt auch seine eigene psychisch belastende Situation und seine Sicht zur Religion.

Markus Elstners exklusive Kunst

Es lohnt sich am Tag der Finissage am 20.11.22 hinzugehen. Ab 17 Uhr wird eine Dadaistische Lesung von Thomas Frahm aus Kurt Schwitters ‚Die Ursonate‘ vorgetragen. 

Kurt Schwitters „Die Ursonate“ Lesung von Thomas Frahm

 

Die Finissage ab 18.30 Uhr läutet das Ende der Ausstellung ein. Die Kunst von Frank Gebauer ist in der Galerie KiR auch käuflich zu erwerben. In der jetzigen Zeit der Inflation wird Kunst mittlerweile als Wertanlage gesehen. Frank Gebauers zeitkritische Kunst gehört für mich zu einer guten Anlageform der aktuellen Welt. 

Wie komme ich hin?

https://www.google.de/maps/place/Kir+Galerie/@51.4707728,6.8539116,15z/data=!4m6!3m5!1s0x47b8c030a4abff9f:0x9278a10ed0e2136c!8m2!3d51.4707728!4d6.8539116!16s%2Fg%2F1thclw22

Mehr Informationen: Galerie KiR – Oberhausen – Galerie-KiR (jimdofree.com)

Bilder von Frank Gebauer

 

Glück auf  @Ruhrpottologe André Brune  

Im Video: Musik : Where do we go now von Arvid Svenungsson aus https://epidemicsound.com

FOTOS – (c) Ruhrpottologe André Brune

Nachfolgende Fotogalerie kann vergrößert werden durch Anklicken der Fotos: