Geschichte von Sterkrade und seine Zeche I Ruhrgebiet erklärt Folge #2 I +Videopodcast I +Podcast Nr 79

Im zweiten Podcast von „Ruhrgebiet erklärt“, erzählen Jack Tengo und ich die Geschichte über den Stadtteil Sterkrade, die Zeche Sterkrade, gewesener Zwangsarbeit und wegen der aktuellen Situation die mittlerweile grüne Fläche mit einer Bebauung zu roden, auch unsere Information und Kritik zu dem alten Zechengelände.

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 Ein kleiner Abriss der Geschichte von Sterkrade und seine Zeche Sterkrade 

Als „Starkinrotha“ erstmals urkundlich in der Abtei Werden aufgenommen um 890 n.Chr. entwickelte sich das Dorf erst zur Zeit der Industrialisierung zu einer großen stark besiedelten Stadt mit einer eigenen Bürgermeisterei, wo heute über 80000 Menschen wohnen. 

Am 1.8.1929 bei der Neugliederung in der Weimarer Republik kam die vorher mehrmals anderen Städten zugesprochene Gemeinde dann als Stadtteil zu Oberhausen, wo sie bis heute ihr Dasein fristet eingekreist von den Autobahnen A3, A2, A42 und A516. 

Sterkrade besitzt nur einen kleinen Volkspark zur Erholung der Bewohner. Bekannt ist Sterkrade durch die Fronleichnamkirmes, die wir im Podcast nicht erwähnen, weil wir auf die Geschichte eingehen. Über Sterkrade machen wir noch einmal einen Podcast, wie sich dieser Stadtteil so entwickelt hat mit Informationen von vor Ort von mir und Interviews. Also bleibt dran! 

Sterkrade hat eine eigene Innenstadt mit einer großen Industriegeschichte allein durch die GHH – Gute Hoffnungshütte und deren in Betrieb genommenen Zechen vor Ort. Die GHH hat bis zur ihrem Auflösen mit an den Zechen Sterkrade und Osterfeld Kokereien einen weltgroßen Betrieb gehabt und im Zweiten Weltkrieg über 1700 Zwangsarbeiter für den weiterlaufenden Betrieb gesorgt unter menschenunwürdigen Zuständen. Über die GHH werden wir ebenfalls noch einen Podcast allein machen müssen, denn es würde den Rahmen sprengen, darüber zu sprechen.

Die GHH hat 1897 angefangen den Schacht 1 abzuteufen. 1903 fing die erste Förderung an. Durch die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre wurde beschlossen, nach nur 30 Jahren die Schächte 1 und 2 nicht mehr für den Kohleabbau, sondern als Wetterschacht für die Zeche Osterfeld zu nutzen.

So war das mal früher. Plakatwand der Stadt Oberhausen

 

Die Bewetterung wurde bis zur Schließung 1994 fortgeführt. Die umliegenden historischen Gebäude sollten allesamt als Industriedenkmal erhalten werden. Nach acht Jahren wurde es nur das Maschinenhaus mit dem seltenen Fördergerüst eines österreichischen Ingenieurs, er hat auch mitgearbeitet an der Müngstener Brücke und Wuppertaler Schwebebahn:

Anton Friedrich Zschetzsche – Wikipedia

Gegenwart der Zeche Sterkrade

Das Gelände liegt nun 30 Jahre brach und wurde von der Natur erobert. Nun möchte man diese Fläche roden und einer Wohn- und Gewerbesiedlung zusprechen. Natürlich war da mal so oder so eine bebaute Gegend. Doch heute sind die Zeiten anders. Klimawandel und Artensterben sollte bei der Politik auf der Agenda ganz oben stehen. Aber wie so oft, steht Geld verdienen an erster Stelle bei klammen Städten, statt den Bürger und Bürgerinnen eine Erholungszone mehr zu geben. Die Flächenversiegelung ist immens in Sterkrade. Oberhausen selbst gehört zu den zweitversiegelsten Städten Deutschlands.  Umso mehr ist es wichtig das Grün als eine wunderschöne Parklandschaft zu erhalten und dem eingetragenen Industriedenkmal einmal mehr Respekt zu zollen mit der umliegenden grünen Naturlandschaft, statt mit neuen Gebäuden drumherum, die das ganze Denkmal klein machen werden.

Wir sagen viel Spaß und Glück auf  

André Brune @ruhrpottologeTV  (Youtube) &  @JackTengo  

Wichtige Links zum Thema des Podcast: 

https://www.oberhausen.de/ 

https://zeche-oberhausen.de 

https://neue-zeche-oberhausen.de 

https://de.wikipedia.org/wiki/Gutehoffnungsh%C3%BCtte 

https://de.wikipedia.org/wiki/Sterkrade 

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Sterkrade 

https://www.industriedenkmal-stiftung.de/denkmale/zeche-sterkrade 

Transkript über die Geschichte der Zeche Sterkrade

Geschichte und Gegenwart Zeche Sterkrade

Heute ist nur noch ein kleines Überbleibsel von der ursprünglichen Zeche Sterkrade übrig, das von der heutigen Von-Trotha-Straße aus besichtigt werden kann. Nur 30 Jahre war die Zeche im eigentlichen Steinkohleabbau tätig. Danach bekam der Schacht 1 eine andere Arbeit zugewiesen. Als 1897 das Abteufen des Schachtes 1 begann, sollte es nur ein Wetterschacht für das Steinkohlebergwerk Osterfeld sein und als zweiter Ausgang für die Zeche Hugo – Haniel dienen. Der allerdings ging durch ein Schwimmsandeinbruch zu Bruch. Also beschloss die Direktion die Förderung in der Bürgermeisterei Sterkrade aufzunehmen. Denn damals war Sterkrade noch eine eigenständige Stadt und gehörte noch nicht zu Oberhausen, sondern wurde erst am 1.4.1926 eingemeindet.

Es gab schon einen ersten Schacht in der Nähe des heutigen Bahnhofs Sterkrade namens Constanzia. Die ersten Gebäude waren ein Kesselhaus und ein Maschinenhaus, wo die Arbeiter sich umkleiden konnten und die Büros eingerichtet worden. Sehr fortschrittlich wurde schon agiert, denn es wurde ein elektrisch betriebener Förderhaspel installiert. Vor Ort gab es große Wasserzuflüsse und es musste mit Luftschleusen abgeteuft werden.

1901 erreichte die Abteufung das Karbon mit 278 m. 1902 erlange man 296 Meter die 1. Sohle, auch 300 – Meter – Sohle genannt. Das war 135 m unter NN. Im gleichen Jahr erreichte man die 2. Sohle in 362 Metern Tiefe. In 85 Meter Abstand wurde ein zweiter Schacht abgeteuft.

Am 26. November kamen bei Sprengarbeiten drei Bergleute zu Tode. Schweigeminute.

Auf dem ehemaligen Aldekampshof wurden die Bürogebäude, die Waschkaue, die Aufbereitung, die Schachtfördereinrichtung und Schachthalle betriebsbereit gestellt. Um wenig Zeit zu verlieren beim An- und Ausfahren wurde eine Lampenstube an die Waschkaue angeschlossen. Hier ging es um neueste Erkenntnisse schneller und effektiver Kohle zu scheffeln.

Die Hauptförderanlage hatte eine Trommelfördermaschine, der Seilkorb hatte einen Durchmesser von 8,5 Metern. Die Nebenförderanlage war als Treibscheibenförderung konzipiert. Schacht 2 war ebenfalls damit ausgerüstet.

Ein großes Zechenkraftwerk wurde im Jahr 1903 ebenfalls in Betrieb genommen mit zwei durch Dampfturbinen angetriebenen Generatoren mit einer Leistung von 475 KW und mit einer Hochdruckturbine ausgerüsteter Generator mit einer unglaublichen Leistung von 1,5 Megawatt.

Die Grubenwässer wurden zum Bergwerk Osterfeld und zur Zeche Hugo abgeleitet und dort nach über Tage gepumpt. 1904 wurde noch tiefer geteuft. Die bisherigen Kohlen wurden für den Eigenverbrauch genutzt, danach konnte es vertrieben werden. 1905 erreichte die Tiefe die 4. Sohle von 563 Meter, das waren vor Ort 522 Meter unter NN.

Schacht 2 wurde mit der 2. Sohle durchschlägig. Zwei Grubenlüfter saugten 12000 Kubikmeter Abwetter ab. Auf der Kokerei der Zeche Osterfeld wurde die Sterkrader Kohle Verkokungsversuche gemacht, die ergaben, dass sich das Verkoken lohnen würde. Also wurde 1907 eine Kokerei mit einer Kohlenwertstoffgewinnungsanlage eröffnet. Es wurde dort neben Koks auch Teer und Ammoniak hergestellt. Zwei Koksofenbatterien mit jeweils 60 Unterbrennöfen lieferten täglich 570 Tonnen Koks. In den zwei Dampfkesseln wurde das anfallende Kokereigas verwertet. Zwischen der Kohlenwäsche und den Koksöfen gab es eine Seilbahn. Zwischen der Kohlenwäsche und Bergehalde wurde eine zweite eingerichtet für die bei der Aufberreitung anfallenden Waschberge.

Schon 1911 wurden die Grubenpferde mit druckluftbetriebenen Grubenloks ersetzt auf der 2. Sohle. Mitten im ersten Weltkrieg 1915 wurde das erste Zechenkraftwerk durch ein neues ersetzt mit Dampfkessel, Kompressoren und Generatoren in einem gemeinsamen Gebäude. Die alten Flammrohrkessel wurden durch acht moderne Wanderrostkessel ersetzt. Jetzt arbeitete dort ein Turbogenerator mit einer Leistung von 6000 Kilowatt. 1922 wurde die Zeche an das GHH Stromringnetz angeschlossen und 1925 wurde eine Teerdestillation einstalliert. Anfallende Rohteere von den Kokereien Jacobi, Sterkrade, Osterfeld und Vondern wurden zu Benzol, Terröl, Naphtalin und Pech verarbeittet.

Durch die Weltwirtschaftskrise und den erheblichen Umsatzeinbrüchen in den Jahren 1930/31 bei Kohle und Koks rationalisierte die Gutehoffnungshütte und schloss die Kokerei am 10. Juni 1931 der Zeche Sterkrade. Die Zeche Osterfeld übernahm die weitere Verkokung. Am 1.2.1933 wurde die Förderung eingestellt und als Außenschachtanlage der Zeche Osterfeld zugeordnet. Nur noch die Zeche Osterfeld baute Kohle ab. Sterkrade hatte noch die Seilfahrt und Bewetterung. 1971 wurden die Schächte 1 und 2 in Sterkrade unbenannt zu Osterfeld 5 und Osterfeld 6. 1995 war endgültig Schluss und die Schächte wurden verfüllt. Ursprünglich sollte die gesamte Anlage mit den beiden Fördergerüsten, die Maschinenhäuser und das Kauengebäude erhalten bleiben, aber am Ende blieb nur noch Schacht 1.

Unglaublich 38 Bergleute fingen 1897 an auf dem Bergwerksgelände mit den ersten Arbeiten. 1904 wurde mit 475 Mitarbeitern 70000 Tonnen Steinkohle gefördert. Nur ein Jahr später wurde mit knapp 800 Bergleuten schon 223.348 Tonnen gefördert. 1913 wurde die 500000 Tonnen – Marke überschritten und 1835 Mitarbeiter waren dort beschäftigt. Die höchste Belegschaft war 1922 mit 2815. Im Jahr 1932, da sieht man den unglaublichen Fortschritt, haben nur 1201 Bergleute 424.732 Tonnen Steinkohle gefördert. Es wirkt wie ein letzter Tyrannosaurus Rex in einem großen grünen Dschungel an dem es Radfahrer und Fußgänger wagen vorbei zu laufen.

Es ist ein eingeschössiges Einstrebengerüst der Bauart Zschetzsche und gehört zu den wenigen erhaltenen dreibeinigen Konstruktionen in Nordrhein-Westfalen und den ältesten Deutschen Strebengerüsten. Nur das Schachtgerüst Carolinenglück 3 in Bochum gehört noch dazu.

Das in Fachwerkbauweise errichtete Fördergerüst konnte vier nebeneinanderliegende Seilscheiben aufnehmen, von denen noch zwei erhalten geblieben sind. Es ragt aus der dazugehörigen Maschinenhalle und ist in der Ferne zu sehen gewesen. Mittlerweile sind die Bäume drumherum nach der Schließung so hoch gewachsen und dennoch wird von der RAG Immobilien und der Stadt Oberhausen nun nach so vielen Jahren, denen man der Natur den freien Lauf gegeben hat, es weitgehend zu bebauen mit Wohn- und Bürogebäuden. Klimaneutral und ohne Autozufahrt sollen die Menschen auf einer historischen Fläche mit Blick auf ein besonderes Industriedenkmal ruhig schlafen können…

Ein paar Eckdaten:

Die maximalie Förderung pro Jahr betrug maximal 663.143 t. In der Spitzenzeit von 1903 bis 1933 haben maximal 2815 Bergarbeiter und Angestellte den Kohlenabbau gesichert.

In dreigeschossigen Ziegelbau aus dem Jahr 1903 sind rundbogige Blendarkadenfassaden.

Im ersten und zweiten Geschoss sind hochrechteckige Zwillingsfenster mit Metallsprossen.

Die GHH (Gutehoffnungshütte) war der Verantwortliche Erbauer der Anlage in Oberhausen – Sterkrade, als Sterkrade noch eine eigenständige Stadt war. Der Firma gehörten auch die Steinkohlebergwerke Hugo und Vondern, die 1895 und 1898 entstanden sind.

Rund um den Schacht 1 von Zeche Sterkrade wurde eine Kohlenwäsche, eine elektrische Zentrale und eine Kokerei hinzugefügt und danach stetig weiter ausgebaut.

Ab 1933 wurde der Schacht nur noch zur Bewetterung, Seilfahrt und Materialförderung genutzt. Von da an wurde auch wieder angefangen das ein oder andere überflüssige Industriegebäude wieder abzureißen.

1989 wurde der Zusammenschluß mit der Zeche Osterfeld und dem Bergwerk Lohberg beschlossen. 1994 wurde auch der Übertragebetrieb der Zeche Sterkrade endgültig stillgelegt und verfüllt. Acht Jahre dauerte es bis das Fördergerüst in die Denkmalliste der Stadt Oberhausen eingetragen wurde.

An dem Schacht vorbei führt die historische HOAG – Güterbahnstraße für Spaziergänger und Radfahrer. Das ist die Abkürzung von Hüttenwerk Oberhausen Aktiengesellschaft.

Restauratoren haben sich an die ursprüngliche Farbe gehalten, als es 2012 bis 2015 saniert wurde.

Im Gebäude finden immer wieder Aktionen statt und Führungen.

Das Gelände ist 2900 m2 groß.

Link: https://industriedenkmal-stiftung.de

Aus Wikipedia über den Ingenieur Anton Friedrich Zschetzsche

Kurze Biografie von Anton Friedrich Zschetzsche: Geboren in Zidlochovice in Mähren, das damals Groß Seelowitz hieß am 15.8.1856. Er starb am 31.8.1922 in Mödling. In der Zeit seines Lebens war er österreichischer Brückenbau-Ingenieur und Hochschullehrer. Er war Mitarbeiter von Anton von Rieppel beim Bau der Müngstener Brücke und bei Max Carstanjen bei der Konstruktion der Wuppertaler Schwebebahn. Außerdem hinterließ er seine Zechenhandschrift auch bei der Zeche Minister Achenbach in Lünen.

Hinweis:

Über die Geschichte von Sterkrade gibt es einen Link oben zum historischen Wikipedia – Sterkrade – Beitrag, den wir genutzt haben. Sterkrade selbst wird noch einmal Thema sein, um über den Wandel der Geschichte bis heute darzustellen an Hand von Interviews, Informationen und Begehungen.

Wer nur diesen Podcast folgen möchte, kann es gern tun. Er ist bei mir noch einmal ausgekoppelt als eigenständige Podcastreihe für die Interessenten, die nur das Hören möchten:

Neuer Podcast startet! Ruhrgebiet erklärt #1 I Der Bergbau und seine Heiligen I Städte, Geschichte, Geschichten und Persönlichkeiten mit Jack Tengo I +Buchempfehlung I Licht im Schacht von Manfred Keller I +Videopodcast I +Podcast

Mit „Ruhrgebiet erklärt“ erscheint eine neue Podcastreihe zusammen mit Jack Tengo. Sie startet ihre Premiere am 31.8. um 12 Uhr und kommt ab sofort nun alle zwei Wochen auf Youtube und den Podcast – Kanälen.

Wir nehmen es auf Zoom für das lieber zuschauende Publikum auf und laden es auch gleichzeitig als Podcast hoch:

 

zu Sehen als Video im Youtube-Kanal :

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Collage: Manfred Keller. Licht im Schacht I Titelcover und Rückseite mit ISBN-Nummer (C) F.A. Gimmerthal KG Verlag

Schon lange wollte ich das ein oder andere von und über das Ruhrgebiet im Podcast erzählen. Es macht aber mehr Lust, wenn man jemand Gleichgesinnten trifft. Mit Jack Tengo habe ich zusammen schon den Quasselsalat bzw. Quasselkompott gemacht. Allerdings haben wir uns da über alltägliche Nachrichten mit Humor und Aufregung ausgelassen. So lustig und manchmal auch spannend das war, wir stellen diesen Podcast ab sofort ein. Zumal wir den nur sporadisch gemacht haben. In der ganzen Zeit hatten wir leider Todesfälle in der Familie und mussten uns um andere Dinge kümmern. Also lag es nahe nach seinem Schicksalsschlag von diesem Jahr abwartend nun zusammen diesen Podcast zu kreieren.

Nun starten wir neu mit dem Thema, was mich als Ruhrpottologe schon seit drei Jahren umtreibt und machen nun den weitaus spannenderen Podcast über das Ruhrgebiet auf.

Wir beginnen mit einer Buchbesprechung und nehmen das Thema abschließend nach unserem gemeinsamen Podcast über die Heilige Barbara nochmal auf und sprechen über die anderen vorhergehenden Schutzpatronen der Bergleute: Daniel, Anna, Christophorus und Andreas.

zu Hören als Folge Nummer 77 in der Podcast-Reihe „Ruhrpottologe unterwegs“ zu hören:

Als neue eigenständige Reihe “Ruhrgebiet erklärt“ zu hören und abonnieren:

Zum Autor und Buch

Manfred Keller, geboren 1940, ist Doktor der Theologie und war langjähriger Leiter der Evangelischen Stadtakademie in Bochum. Er hat ein knapp 50 seitiges Buch über die Verbindung der Heiligen mit dem Bergbau, darunter auch die schon von uns gepodcasteten Heilige Barbara, geschrieben.

Kurzweilig und spannend mit reichhaltigem Bildermaterial ist es zu lesen. Wir haben das Buch nicht nur zu empfehlen, sondern strickten mit den weiteren Informationen unter anderem den Podcast als Abschluss zur Heiligen Barbara, der größten Schutzpatronin der Bergleute.

Es ist neben einer Buchbesprechung, ein Thema, dass über die Jahrhunderte die Menschheit geprägt hat. Seit den menschlichen Aufzeichnungen haben die verschiedenen Berufszweige Götter gehabt, die bei den Römern Fruchtbarkeit für das Ackerland, den Wettergott oder auch bei Krankheiten einen unsichtbaren Gott angerufen. Die katholische Kirche hat das System durchaus sinnvoll ergänzt für ihre Art des Gottglaubens. Die Heiligen sind die „Vermittler“ zwischen dem Dies- und dem Jenseits, wenn man es so sagen kann.

Das Buch ist sehr empfehlenswert!*

Manfred Keller: Licht im Schacht – Heilige und Schutzpatrone der Bergleute

ISBN: 9783000606083

Verlag F.A. Gimmerthal KG

Licht im Schacht – Gimmerthal Verlag Bochum (gimmerthal-verlag.de)

Denn die katholische Kirche hatte im Gegensatz zum vorherigen römischen Vielgötterglaube ja nur einen einzigen Gott. Die Heiligen traten nun im Vergleich zu den alten Römern als Vermittler auf und wurden angerufen.

Bei steigendem Grubenwasser und drohendem Ertrinken wurde z.B. der Andreas angerufen, bevor es die Barbara wurde. Um einen dicken Flöz zu finden, rief man den Daniel an, den Visionär, dessen Überleben in der Löwengrube im alten Babylon auch „Gruben“-Namensgeber wurde in vielerlei bergbauworttechnischer Hinsicht.

Das Buch hat nur 48 Seiten und erzählt in einer extremen Kurzform die Geschichten der Heiligen und ihre Verbindung zum Bergbau. Dies ist aber so anschaulich gewesen, dass ich kurzerhand beschlossen habe, den ersten Podcast geschichtlich zu nutzen. Denn ohne die Heiligen wäre hier auch der Bergbau anders gelaufen. Auch die Architektur wäre eine andere. Die Barbara taucht in vielen alten Häusern als Relief oder in einer Ecke eingesenkte Statue auf.

Ohne Bergbau kein Ruhrgebiet. Dabei fing der Bergbau eher im Harz und Erzgebirge an, um Eisenerze, Kupfer, Salz und Silber abzubauen statt Steinkohle. Das kam alles hier erst viel später. Auch darüber werden wir berichten. Das Ruhrgebiet ist eine spannende Region.

Es umspannt interessante zusammenhängende Informationen. Es hat tolle Menschen hervorgebracht, auch prominente Persönlichkeiten, die wir besprechen werden, wie Heinz Rühmann.

Wir haben unzählige Themen auf der Agenda und ich bin erfreut diese nun nicht alleine den Zuhörern und Zuhörerinnen zu erzählen, sondern im Zwiegespräch mit dem sympathischen Jack Tengo, der aus dem Osten des Ruhrgebiets aus Werne an der Lippe kommt.

Mit ihm habe ich sozusagen meinen allerersten „Gast“-Podcast gemacht in meinen Anfängen als Ruhrpottologe vor drei Jahren. Wir sind gute Freunde geworden.

Freut euch also auf einen sehr interessanten Podcast über die Heiligen im Bergbau mit einer ordentlichen Prise Humor. Anfangs bei der Vorstellung erzählen wir aber auch, warum dieser Podcast in seiner Form längere Wartezeit hatte und wir nur sehr unregelmäßig podcasten konnten. Aber dann geht’s los. Die nächsten zwei sind auch schon fertig gestellt und werden nach unserem Intermezzo mit der Geschichte und Gegenwartsproblematik zur Zeche Sterkrade alle zwei Wochen Samstags um 12 Uhr erscheinen, auch im Youtube – Kanal bei  mir und bei Jack Tengo. Dazwischen kommen meine eigenen mit Gästen oder ohne.

Wir haben aber nicht immer den Bergbau auf dem Schirm! Die nächsten befassen sich mit dem Thema „Früher war alles besser?“ und „Warum und woher der Begriff Ruhrpott?“

Viel Spaß also mit dem ersten und den Heiligen, der in meiner Podcast – Reihe „Ruhrpottologe unterwegs“ einfach nur nicht der erste, sondern der mittlerweile 77. Podcast sein wird!

Eine Bitte haben wir dennoch:

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Glück auf

*Die Buchempfehlung ist keinerlei bezahlte Werbung, sondern war unaufgefordert und ein gern gelesenes Buch!