Der Ruhrpottologe war fast ein Kopp kürzer im Horrorhaus von Gräfin Beck

Boah glaubse! Da les ich dat inne unterschiedlichen Zeitungen online, wie offline. Da habbich mir gedacht, dat musse mit eigenen Augen gesehen haben dat Horrorhaus. Wenne schon nich dat Grusellabyrinth geschafft hass, wat jetz dicht is, denn die Pandemie hat dem Dingen den Rest gegeben. Da habbich mir gedacht, son kleinet bisken mehr hinter die Kulissen zu glotzen wat die Kerstin Beck so macht, die Ideenzünderin neben Stephen King lesen und einen Monat lang dat Horrorlabyrinth aufstellen mit ihrem Mann.

Ersma denkse, dat kann doch nich sein. Hier is doch außen nix zu sehen. Is auch gut so. Stell dir vor, da hält alle fünf Minuten son Dööskopp an, blockiert die Straße nur um die Eloise am Garagentor sehen zu wollen. Dat ganze is versteckt. Nebenan is auch noch ein Kindergarten. Da sind die Rolladen für die Kleinblagen dicht. Sons haben die Alpträume fürs Leben. Dann kommse umme Ecke. Neben der grünen koboldhaften Hexe anne Wand, einem großen Spinnennetz am Haus is rechts am Haus schon so einiges zu bestaunen. Zum Bleistift die japanische Frau, die ausm Brunnen steigt und Dir an den Kragen geht. Eine Skelettehand mit Mittelfingerfunktion und ganz viele andere Kleinigkeiten. Aber auch große sind da, wie die Grinsekatze in Riesich. Dann geht’s durch den Schlauchgang auf den Eingang zu., wo Frankensteins Monster Wache schiebt. Effektiv wäre ja die Dunkelheit gewesen. Abba dat geht da bei denen, wie im Fledermaushaus zu. Ich war noch im Hellen da. Da gehen gerade Leute raus, dann komm ich, dann schon widda 30 Minuten später der DPA, ein Pressemann. Ja, isset denn? Aufmerksamkeit fürs Frühstücksfernsehen mit großer Kamera, während ich die Beiden nur mitn Smartphone belästigt hab. Bei mir fühlten sie sich neben den unzähligen Figuren, die auf Klatschgeräusche reagieren und rote Augen davon kriegen, wohl. Überall Spinnenweben, große und kleine Spinnen, kleine und große Skelette. Lampeneffekte, die als Epileptiker zu einem Anfall führen können. Als Horrorliebhaber machen mir die Buh-Effekte weniger. Ich find dat lustig und drücke die Daumen für ganz viel Publikum, damit sich die viele Arbeit dat auzustellen auch gelohnt hat. Und wenn die dat in zwei Jahren widda machen, habbich nen Vorschlag zu machen:

Wenn dat Hans-Center noch leer is, könnt ihr da euch ausbreiten!

Leerstand inne Stadt, wo sich manche Bewohner schon ne Wildwest-Geisterstadt vorstellen, wo diese Grasbüschel ausse Wüste zusammengerollt durch die Fußgängerzone rollen und dann libba Richtung Centro sich wehen lassen, können ebenfalls genutzt werden. Da wird die Kerstin wohl Monate vorher anfangen müssen zu dekorieren

Als NichtbottroperIn musse wissen, dat dort ein großet Einkaufszentrum inne 1980er gebaut wurde. Jetzt seit knapp 8 Jahren, eine gefühlte Ewigkeit für die EinwohnerInnen, geschlossen is. Durch Fiesematenten mit unterschiedlichen Firmen, die an dem Bau wahrscheinlich nur gescheitert sind wegen der Betonbauweise zieht sich dat hin, wie der Berliner Flughafen. Und wenn nun die FAKT AG mit dem Neu-Umbau auch scheitern sollte, habbich den Vorschlach gemacht, dat die Kerstin doch einfach ma beim Oberbürgermeister nachfragen sollte, ob die nich da reingehen können. Atmosphäre wäre ja genial dafür. Dat Grusellabyrinth gibbet ja auch nich mehr. Die könnten als Sponsoren und Werbeträger für dat neue Progamm doch einfach „Hallo!“ sagen. Da kriecht die Innenstadt ne ganz neue Bedeutung. Jetz siehtse eher leer aus.

Die Senioren mit Rollatoren, wenne sie jetzt inne Winterzeit da inne leeren Fußgängerzone begechnes, dann denkse schon, du biss im Gruselkabinett von Dr. Moreau oder in Frankensteins Labor, zumindest im Dunkeln. Sollte sich dat herausstellen, dat deine Omma dabei war, um zum Arzt zu kommen, sei ma froh, dat Du da keinen Unsinn veranstaltet hass oder dich tatsächlich vonne eigenen Blutsverwandte erschreckt hass.

Als Blagen haben wir kein Halloween gekannt, sind abba durch den Rohbau vonnem Hansa-Center irgendswie gekommen und haben da Abenteuerspielplatz gehabt und uns allet angesehen, bevor dat zum Einkaufstempel wurde. Gegruselt haben wir uns definitiv bei die vielen Gänge.

Ich kann nur empfehlen bei die Kerstin ma anzufragen. Dat ganze gedenken die so eine Woche noch nach Halloween zu lassen. Gebt denen ma ein Trinkgeld, denn die ganze Schose hat ja auch ne Menge Kohle gekostet. Hut ab für so ein besonderet Arrangement für die Pottis!

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Kontaktdaten von Kerstin Beck sind über mich zu bekommen: ruhrpottologe@gmail.com

Glück auf und bis zum nächsten Mal, denn ich hab dat tatsächlich überlebt, auch wenn dat aufn Foto nich so überzeugend wirken tut.

Euer Ruhrpottologe André Frankenstein-Brune

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