Dat Brettspiel um Tacken, Tauben und staufreie A40 ist eine Hommage an dat Ruhrgebiet, annen Ruhrpott allgemein vom ausgewanderten Burkhard von Prondzynski. In der neuen Podcastfolge erzählt der Mann mit dem richtigen Herz zur alten Heimat aus dem Nähkästchen und seinem Lebensweg, der ihn nach Sardinien gebracht hat. Der Podcast wird ergänzt durch das Videointerview von der Spiel Messe in Essen 2023.
Der Besuch der Spiel Messe ist immer eine Besonderheit im Ruhrgebiet. Denn sie ist in dieser Form die größte Brettspiel-Messe der Welt. Burkhard von Prondzynski hatte mich für eine außergewöhnliche Aktion angefragt. Er schrieb mir ein Jahr zuvor, ob ich doch mal bei seinem Brettspiel „Der Pott“ ein wenig dialektmäßig unterstützen könnte, denn er lebe schon zu lange auf Sardinien. Kein Problem für mich als Eingeborener. Also hab ich ihn wortwörtlich unterstützt. Die im Spiel vorkommene Duzform von „kannste“ statt „kannse“ machen akzeptiert.
Es hat nicht nur Spaß gemacht, sondern bin auch dafür namentlich in der Gebrauchsanweisung verewigt worden. Denn es sind ja nicht nur einzelne Wörter, sondern ganze Sätze, die auch verewigt werden sollten im Spiel.
Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!
Zum Videopodcast:
Podcast „Ruhrpottologe unterwegs“ Folge 93:
Mittlerweile ist ein weiteres Jahr vergangen bis ich nach dem letzten Messeaufeinandertreffen ein weiteres kleines schon früher geplantes Interview durchführen konnte. Sonst fahre ich ja immer zu den Leuten hin. Aber mal eben nach Sardinien fliegen für eine Stunde Quatschen, ist schon eine nicht ganz so günstige Situation für ein Interview.
Wir haben ein sehr fruchtbares Gespräch geführt. Burkhard erzählte, dass er nicht im Ruhrgebiet geboren wurde. In Bochum studierte er Bauingenieurwesen und wohnte von da an im „Königreich“ und Stadtteil Stiepel. Dort blieb er auch nach seinem Studium mit seiner Ehefrau und Kind, während er bei der Essener Firma Hochtief hart arbeitete. Dann kam eine Entscheidung, die ihn bis heute komplett veränderte. Er entschied sich mit seiner Frau zu ihrer Heimat nach Sardinien auszuwandern. Als Bauingenieur dort eine Stelle zu finden, war weniger einfach als gedacht.
Für das Kind fehlte den Eltern jedoch ein Spieleladen, wie das bekannte Bochumer „Brummbär“. Sie haben die Idee aufgegriffen und kurzerhand selbst einen eigenen Laden eröffnet. Nach der erfolgreichen Schließung der Marktlücke, kam die Beteiligung an dem Spieleverlag Demoela mit Sitz in Genua. Dann kam irgendwann der Funke bei Burkhard etwas für die alte Heimat zu kreieren. Eine bleibende Erinnerung hat der Spieleverlag für das Ruhrgebiet auf jeden Fall geschafft!
Wer selbst Spieleideen hat, kann diese dem Verlag per Mail mitteilen. Sie prüfen, ob es eine machbare Spielvariante ist. Da spielt nicht nur die Idee, sondern auch die Wirtschaftlichkeit ein große Rolle. Außerdem kann man bei dem Demoela Verlag Spiele mit eigenem Firmenaufdruck herstellen lassen:
Spiele für Unternehmen & Werbekunden – Demoela.de
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„Der Pott“ ist auf jeden Fall ein gelungenes Brettspiel! Freunde und meine Frau haben es mit mir am Sylvesterabend 2023 getestet. Wir waren alle begeistert.
Warum ich beim ersten Spiel ausgerechnet bei den gemischten Karten meine Geburtsstadt Bottrop und dann auch noch Bochum, meine zweite Heimatstadt plus Herten und eine Trinkhalle als Start bekommen habe, ist mir schleierhaft. Sebastian Mersch, der Kirchheller Spielejunkie von Game Feature, hat gut gemischt. Hätte ja Gelsenkirchen und Dortmund sein können. Aber nein.
„Der Pott“ ist ähnlich wie Monopoly, aber doch nicht. Jeder vergleicht es mit dem traditionellen Ellebogenspiel. Aber „Der Pott“ ist anders, denn Tauben darf man zu einem Rennen nutzen und wetten, wie es im Taubensport im Ruhrgebiet früher der Fall war. Auch die A 40 ist auf dem Spielbrett staufrei und kann als Abkürzung quer über das Spielfeld genutzt werden.
Man zahlt mit Tacken nicht mit Dollars. Es ist zwar nicht ganz der Ausdruck für die vielen hohen Geldbeträge, aber er hört sich witziger an als ein Heiermann. Der hätte auch wörtlich nicht auf die Scheine gepasst. So oder so, wären die Leute bestimmt dabei eher eingeschlafen (Heia gehen = schlafen gehen).
Das Spiel
Das Familienspiel ist nicht ganz allein von Burkhard von Prondzynski entwickelt worden. Dino Sechi und Simone Riggo hatten ihre Finger mit im Spiel.
2 – 6 Spielende ab 8 Jahren können die Reise durch den Ruhrpott machen. Natürlich geht es darum Immobilien und Vermögen anzusammeln. Anders als bei Monopoly ist hier neben Investition, auch Verhandeln wichtig.
Vor dem Start wird die Zeit des Spiels ausgemacht. Ob 60, 90 Minuten oder bis fast keiner mehr Kohle hat gespielt wird, entscheiden alle als Team. Es gibt Bietkarten, paar erste Tacken und Besitzkarten.
Hier im Pott muss keiner ins Gefängnis, aber ins Museum Folkwang und der „Eintritt“ ist nicht billig…Ansonsten finden Versteigerungen, Aktionsfelder mit Aktionskarten und Taubenrennen zum Wetten statt.
Die Spielregeln sind einfach, kurz beschrieben und es kann relativ zügig losgelegt werden. Der Pott macht auf jeden Fall Spaß, wie im kurzen Blick aufs Spiel bei mir Zuhause:
Video zum Spiel mit Interview auf der Spiel Messe und eine Familie, die vom Spiel begeistert ist:
Interview mit Jan – Phillip, einem Spieler:
Video von der Spiel Messe 2023:
Im Jahr 2024 hatte ich leider keine Zeit gehabt, wieder bei der Spiel Messe vorbei zu schauen. Aber die Essener Messe ist ja jedes Jahr. Wir werden uns also wiedersehen!
Alle Links zum Demoela Spieleverlag:
Demoela Spieleverlag
Viale Franchini 24/2 – 16167, Genova
info@demoela.com
https://demoela.de – Karten- und Brettspiele
Wo kann ich dat kaufen?
Das Spiel könnt ihr im Shop von Demoela direkt kaufen, oder aber auch in ausgesuchte Kioske, im Bergbaumuseum in Bochum, beim VfL Bochum Shop und natürlich in gut geführten Spieleläden in eurer Stadt. Geht mal hin und schaut, was es da noch gutes Andere zum Spielen gibt und unterstützt auch mal die kleinen Händler, damit die Leerstände nicht größer werden, die im Ruhrgebiet immer mehr werden statt die großen amerikanischen Nichtsteuerzahler zu unterstützen. Danke!
Dies ist unbezahlte Werbung! Ich bin ein kleiner Teil des Pott-Universums von Burkhard von Prondzynski, das ist mir genug und freut mich auch sehr. Ich habe dafür auch kein Geld genommen, weil ich das Projekt allein schon toll gefunden habe.
Ich hätte nicht zugesagt, wenn das Spiel nicht das gewesen wäre, als es erklärt wurde. Mit schon 2000 verkauften Exemplaren ist das Spiel zu einem Bestsellerspiel im deutschsprachigen Raum geworden Aus allen Teilen Deutschlands wird „Der Pott“ sogar gekauft, um das Ruhrgebiet auf spielerische Weise kennenzulernen. Eine tolle Art Menschen für das Ruhrgebiet zu begeistern. Schön, dass ich davon ein kleiner Teil sein durfte. Ich hoffe, dass es noch ganz viele kaufen und dadurch auch in unsere Gegend kommen werden. Sozusagen über das Brettspiel hinaus gehen und unsere Region touristisch erkunden. Denn es gibt viel zu sehen, mehr als die Industriekultur. Viel Spaß beim Spielen wünsche ich allen !
AUKTION eines Spiels „Der Pott“
Wer bei der Auktion mitmachen möchte, sollte meinen Instagram-Kanal abonnieren. Dort wird die Auktion für das Tierheim Bochum laufen im neuen Jahr.
VERLOSUNGSAKTION bis zum 5.1.2025
Wer die Verlosungsaktion mitmacht bis zum 5.1.2025, der kann ein Spiel „Der Pott“ gewinnen. Dazu sollte der Podcast gehört oder gesehen werden, denn da steckt die Antwort auf die Frage:
Wo ist Burkhard von Prondzynski geboren worden?
Die Antwort bitte zu meiner Email schicken: ruhrpottologe@gmail.com
Am 6.1.2025 wird die Verlosung stattfinden.
Nun hab ich „Der Pott“ noch als letzte Idee auch für ein Weihnachtsgeschenk rausgebracht…
Ich freue mich auf weitere Spielvarianten von „Der Pott“, wie das geplante „Berlin“. Der Demoela Verlag wird spannend bleiben und Burkhard von Prondzynski wird bestimmt noch die ein oder andere Idee haben nochmal auf seine Heimat in Nordrhein-Westfalen zurück zu kommen.
Glück auf!
FOTOGALERIE (c) André Brune